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Taufaktion: In der Friedenskirche in Kassel konnte man sich ohne viel Vorbereitung taufen lassen, so wie hier Michelle Kodym von Pfarrer Ralf Haunert

Taufaktion: In der Friedenskirche in Kassel konnte man sich ohne viel Vorbereitung taufen lassen, so wie hier Michelle Kodym von Pfarrer Ralf Haunert

Kassel / Redaktion blick in die kirche, Christoph Baumanns
Veröffentlicht 06 Dez 2024

Eine grundlegende Veränderung ihrer Kirche erwarten laut der jüngsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung rund 80 Prozent der Evangelischen. Kein Problem: Die EKKW ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Das merkt man vielleicht gar nicht so sehr, wenn man von Ferne einen Blick auf die Kirche wirft. 

Viel bedenken und entscheiden

Aber vielleicht merkt man es, wenn man von einer «Kirche anders» hört, von einer Pop-up-Kirche zur Trauung, von Taufen – nahezu spontan – an unterschiedlichen Orten oder von Segensorten auf der Landesgartenschau. Und die ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden merken es, weil sie in den kirchlichen Veränderungsprozessen jede Menge zu bedenken und zu entscheiden haben.

Sehr viele Gemeinden machen sich derzeit auf den Weg, die Anzahl ihrer Gebäude kritisch zu prüfen. Es werden durch die stark abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder weniger Räume gebraucht. Ebenso fehlen in Zukunft die Mittel, alle Gebäude zu erhalten. Die Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäuser umzunutzen oder abzugeben, bedeutet für viele Mitglieder einen schmerzhaften Prozess, der ihre Gemeinden nachhaltig verändern wird. Außerdem hat sich die EKKW bis 2045 zur Klimaneutralität verpflichtet. Das hat für zahlreiche Gebäude eine energetische Sanierung zur Folge.

Womit wir wieder beim Geld wären: Vorhergesagt ist, dass sich in den kommenden 20 Jahren die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wie die Zahl der Kirchenmitglieder etwa um die Hälfte verringern werden. Auch die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer nimmt durch den Renteneintritt der sogenannten Babyboomer deutlich ab und es kommen weniger neue nach; Fachpersonal zu gewinnen und zu binden, lautet die Schwierigkeit, die sich auf das gesamte Kirchenpersonal bezieht.

Christoph Baumanns
«Der Auftrag: Das Evangelium teilen und Kirche mit und für die Menschen sein»
Christoph Baumanns ist Beauftragter für die Kommunikation des Reformprozesses der EKKW

Für Gemeinden, Kooperationsräume (in denen mehrere Kirchengemeinden zusammenarbeiten) und Kirchenkreise bedeutet das, ihre Zusammenarbeit neu aufzustellen, ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten neu zu verteilen. Auch an der Frage, welche Art von Verwaltung wir für eine veränderte Kirche brauchen, wird intensiv gearbeitet.

Das gilt auch für die Grundordnung der EKKW, eine Art Grundgesetz der Landeskirche. Sie beschreibt die Prinzipien und Werte, nach denen wir unseren kirchlichen Auftrag erfüllen, wie wir organisiert sind und welche Rechte und Pflichten Mitglieder haben. Das braucht eine Überarbeitung, die die Veränderungen zum Ausdruck bringt und regelt.

Apropos Auftrag: Warum machen wir das alles? Damit wir auch in Zukunft unter veränderten Bedingungen unseren Auftrag erfüllen können: das Evangelium teilen und Kirche mit und für die Menschen zu sein.

Mit all den Veränderungen müssen wir klarkommen. Müssen? Wollen? Es heißt, dass es manchmal der Schmerz, manchmal die Freude ist, durch die Veränderungen entstehen, und manchmal auch beides: Wir müssen und wir wollen uns verändern.

Mehr zum Reformprozess

Ausführliche Informationen sind zu finden auf www.ekkw.de/reformprozess. Unter dem Menüpunkt «Gut informiert“ kann der Newsletter „Anders Kirche werden – Nachrichten aus den kirchlichen Veränderungsprozessen» abonniert werden.

Für Fragen und Meinungen zu den Veränderungsprozessen der EKKW steht Christoph Baumanns gern zur Verfügung.

E-Mail: reformprozess@ekkw.de

Christoph Baumanns

Stabsstelle Reformprozess

Christoph Baumanns
Beauftragter für Kommunikation in kirchl. Transformationsprozessen
Haus der Kirche, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel
+49 561 9378 1229
Die Titelseite der Ausgabe «Advent: Auf dem Weg» (12/2024) zeigt einen Herrnhuter Stern
«Advent: Auf dem Weg» als E-Paper

Im Zeichen des Sterns steht die Adventsausgabe des «blick in die kirche magazins». Die Redaktion hat sich zeigen lassen, wie und wo die weltberühmten Herrnhuter Sterne entstehen. Sie geht der Frage nach, wie man nach den Sternen navigieren kann und unter welchen Bedingungen Maria und Josef gereist sein könnten.

Im Advent ist man nach christlichem Verständnis auf dem Weg zur Krippe. Grund genug, Menschen vorzustellen, die in ihrem Leben noch einmal ganz neue Wege eingeschlagen haben. Und wir stellen Wegbegleiter und -begleiterinnen vor, etwa in der Gehörlosenseelsorge und am Heiligen Abend in der Kasseler Karlskirche, wo ein Fest für alle gefeiert wird, die kommen möchten. Im Interview erzählt Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin des Hilfswerks «Brot für die Welt», wie sie sich die Hoffnung auf eine bessere Welt bewahrt und was ihr persönlicher Weihnachtwunsch ist. 

Das «blick in die kirche-magazin» bietet einem großen Lesepublikum viermal im Jahr ein buntes Angebot an Themen rund um Kirche und Diakonie, aber auch darüber hinaus. Jedes Heft hat ein Titelthema, das in unterschiedlichen Formen entfaltet wird. In Interviews, Reportagen, Berichten und geistlichen Texten informiert und unterhält die Redaktion die Leserinnen und Leser. Ergänzt wird das Angebot mit Ratgeber- und Lebenshilfethemen sowie dem beliebten Preisrätsel. In einer Auflage von 245.000 Exemplaren liegt das Magazin den Tageszeitungen in Kurhessen-Waldeck bei und kann online unter blickindiekirche.de als E-Paper gelesen werden.