Die Bischöfin schrieb Metropolit Isaak Barakat am vergangenen Sonntag (8.12.): «Die Ereignisse im Libanon und in Syrien halten uns in Atem und wir fragen uns, was das alles für Ihre Kirche bedeutet? Ich kann mir vorstellen, dass Sie und Ihre Gemeinden gerade viele Sorgen und Ängste durchstehen.» Die Landeskirche stehe mit Archimandrit Meletius Shattahi von der Griechisch-orthodoxen Kirche in Syrien in Kontakt, um humanitäre Hilfe zu leisten, soweit dies möglich sei, so die Bischöfin. Hofmann drückte zudem ihre Verbundenheit aus: «Unsere Gebete und unsere Gedanken sind bei Ihnen! Möge Gott der Region Frieden schenken und ein friedliches Zusammenleben ermöglichen! Möge die Hoffnung auf das weihnachtliche Licht die Herzen stärken in dieser dunklen Zeit».
In seiner Antwort schreibt Metropolit Barakat an Bischöfin Hofmann: «Wie Sie richtig vermuten, sind diese Zeiten voller Herausforderungen und Sorgen für unsere Gemeinden. Doch wir finden Trost in der Unterstützung und den Gebeten von Freunden und Geschwistern wie Ihnen.» Die Bemühungen der Landeskirche um humanitäre Hilfe nannte Barakat «ein wertvolles Zeichen der Solidarität, für das wir Ihnen von Herzen danken.»
Man habe die Nachricht der Bischöfin mit großer Dankbarkeit zur Kenntnis genommen, heißt es in dem Antwortschreiben aus dem Büro des Metropoliten weiter. «Wir teilen Ihre Bitte, dass der Herr der Region Frieden schenken möge, und beten gemeinsam, dass das Licht Christi in dieser dunklen Zeit Hoffnung und Stärke in die Herzen der Menschen bringt.»
Hintergrund: Seit über 30 Jahren im Austausch
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia haben 1992 freundschaftliche Beziehungen aufgenommen. Mehrmals reisten Delegationen der Landeskirche seither in den Libanon sowie nach Syrien. Die EKKW wiederum empfing Gäste aus der antiochenischen Kirche. Zudem führten Studienreisen von Gemeinden und kirchlichen Gruppen sowie der Evangelischen Akademie Hofgeismar zu intensiven Kontakten und Gesprächen. Ein landeskirchlicher Ausschuss koordiniert und begleitet die Arbeit. Hinzu kommt ein Freundeskreis, in dem Interessierte aus dem Raum der Landeskirche zusammenkommen. Von dem seit 2011 andauernden Bürgerkrieg in Syrien ist auch die Freundschaft der beiden Kirchen betroffen. Mehrfach schickten Landeskirche und Kirchenkreise materielle Hilfe. Zuletzt besuchte eine kurhessische Delegation 2023 die befreundete Kirche im Nahen Osten.
Was bedeutet rum-orthodox?
Das Patriarchat von Antiochia nennt sich «rum-orthodox», wobei «rum» die arabische Wiedergabe von «rhomäisch» (byzantinisch-griechisch) ist: Es ist also das griechisch-orthodoxe Patriarchat arabischer Sprache. Aufgrund des Bürgerkriegs leben inzwischen mehr rum-orthodoxe Christinnern und Christen in Deutschland. Die Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa betreut sie in ihren Gemeinden.