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Erste Reihe: Propst i.R. Helmut Wöllenstein (Projektverantwortlicher), zweite Reihe (v.l.n.r.): Ronja Wiese (neue Leitung von «Kirche unterwegs»), Peter Dietrich (Leitung von «Kirche unterwegs»), Dekan Dr. Michael Glöckner (Vorsitzender der Bibelgesellschaft Kurhessen-Waldeck), Kristina Herlitze (Geschäftsführerin der Stiftung Bibelgesellschaft)

Erste Reihe: Propst i.R. Helmut Wöllenstein (Projektverantwortlicher), zweite Reihe (v.l.n.r.): Ronja Wiese (neue Leitung von «Kirche unterwegs»), Peter Dietrich (Leitung von «Kirche unterwegs»), Dekan Dr. Michael Glöckner (Vorsitzender der Bibelgesellschaft Kurhessen-Waldeck), Kristina Herlitze (Geschäftsführerin der Stiftung Bibelgesellschaft)

Scheid / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 06 Jun 2025

«Noch haben wir viel Bibel und wenig Garten», sagt der Projektverantwortliche, Propst i.R. Helmut Wöllenstein, augenzwinkernd. Denn vieles auf dem vom Gartenbaubetrieb Gottmann (Volkmarsen) frisch gestalteten Areal muss erst noch wachsen. An der ersten Station des in vier Etappen angelegten Gartens ist Ödnis indes Programm: In der Wüste geht es los, am «brennenden Dornbusch» hat Moses sinnbildlich seine Fußspuren hinterlassen. Hier eine Distel, dort ein Wacholdersträuchlein zwischen Schotter und Felsen; Totholz erinnert an Hunger und Durst, ein Quellstein an die Rettung des Volkes Israel vor dem Verdursten. In dieser Wüste ruft ein stilisierter Johannes der Täufer zur Umkehr. Nicht nur viele Ideen, auch die Skulpturen selbst stammen von Helmut Wöllenstein.

Im Bibelgarten sind Orte für Segnungen unter freiem Himmel geschaffen: für Taufen, aber auch für Trauungen inmitten eines herzförmig gepflasterten Bereichs.  Er gehört zur zweiten Station, dem «Paradiesgarten»: Hier finden sich Rosen, Lilien, Feige und Apfelbaum, ein Brunnen, der statt Wasser einen Spiegel birgt, und eine lange Schlange aus Beton, die demnächst noch mit einem Mosaik gestaltet werden soll und insbesondere Kinder zum Balancieren einlädt. Der «Paradiesgarten» geht über in den «Garten Gethsemane», in dem eine weitere Skulptur an Jesu letztes Abendmahl mit seinen Jüngern erinnert und zum «Open-Air-Abendmahl» einlädt.

Heilkräftige Begegnungen gibt es in der dritten Station, einem Kräutergarten: Salbei, Senf und Dill, Ysop und Wermuth sind nur einige der Heil- und Küchenkräuter, die in der Bibel Erwähnung finden oder aber biblische Bezüge herstellen wie Frauenmantel und Johanniskraut.  Als vierte Station folgt schließlich eine Begegnung mit Gott und Engeln an der so genannten Himmelsleiter – einer neun Meter hohen Leiter aus Lärchenholz, die freistehend in den Himmel ragt und den Blick nach oben lenkt. «Der Weg zu Gott bleibt offen», erklärt Wöllenstein. Direkt nebenan, auf dem Grundstück von Architekt Christoph Hesse lädt dessen selbst gestaltete «Chapel of Light» zum Ausruhen, Träumen oder Beten ein. Ihre Stahlwände öffnen sich zu einem himmlischen Dreieck.

Offen ist auch das Areal rund um das neue Kirchengebäude der EKKW-Urlaubsseelsorge, die Café-drale, insgesamt. Die Besucherinnen und Besucher sollen «niedrigschwellig und en passant» in den Garten gelangen, so Wöllenstein. Er ist barrierefrei angelegt, sodass auch für Menschen mit Beeinträchtigungen ein Besuch problemlos möglich ist. Geplant ist, dass alle Stationen mit QR-Codes ausgestattet werden, um mit wenigen Klicks auf im Internet bereitgestellte, vertiefende Texte zugreifen zu können. Aber auch Führungen und Workshops zu biblischen und ökologischen Themen soll es geben. 
Die Kosten des gesamten Projekts, das im Frühjahr 2021 geplant und im Herbst 2024 konkretisiert wurde, belaufen sich auf rund 118.000 Euro, erläutert Kristina Herlitze, Geschäftsführerin der in Homberg ansässigen Stiftung Bibelgesellschaft Kurhessen-Waldeck. Rund 45.000 Euro stammen vom Interessenverband LEADER Region Kellerwald-Edersee, 10.000 Euro aus dem Innovationsfonds der Landeskirche, weitere 3000 Euro aus Kollektenmitteln der EKKW. Mit annähernd 60.000 Euro finanziert die Bibelgesellschaft das Projekt aus eigenen Rücklagen.

«Die größte Spende ist Helmut Wöllenstein, der so viel Zeit, Energie und Lust in die Umsetzung der Idee investiert hat», würdigt Dekan Dr. Michael Glöckner (Kassel), der Vorsitzende der Stiftung, das ehrenamtliche Engagement des ehemaligen Propstes des einstigen Sprengels Waldeck und Marburg. «Eine unserer Aufgaben ist es, kreative Wege zu finden, den Menschen die Bibel und ihre Schätze nahezubringen», erläutert Glöckner. Er freut sich, dass dies nun auch auf ganz vielfältige und sinnliche Weise möglich ist – «an einem der schönsten Orte unserer Landeskirche». 
 

Veranstaltungshinweis:

Die Eröffnungsfeier mit Gottesdienst und Familienprogramm beginnt am Sonntag, 15. Juni, um 13.30 Uhr auf dem Gelände von «Kirche unterwegs» auf der Halbinsel Scheid (Adamsfeld 15).  

Weitere Informationen gibt es im Internet unter 
bibelgesellschaft-ekkw.de 
kunterwegs.de 

und demnächst auch hier:
bibelgarten-edersee.de