«Für Christinnen und Christen gehören die Vorbereitung auf Weihnachten bei uns und weltweite Solidarität zusammen. Wir denken nicht nur an unsere Lieben, die wir hier beschenken wollen, wir denken auch an ferne Nächste, die unseren Beitrag brauchen», sagte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, in ihrer Predigt zum Start der Aktion in Korbach (Kreis Waldeck-Frankenberg). «Brot für die Welt bekämpft den Hunger nachhaltig, nicht einfach durch das Verteilen von Lebensmitteln», machte sie deutlich und verwies auf konkrete (Bildungs-)Projekte und Unterstützung in klimaangepasster Landwirtschaft.
Unter dem Motto «Wandel säen» tritt das christliche Hilfswerk für ein grundlegend anderes Ernährungssystem ein. Eines, das nicht weiter die industrielle, sondern die nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft stärkt.
Predigt «Wandel säen»
Predigt von Bischöfin Dr. Beate Hofmann im Gottesdienst zur Eröffnung der 66. Spendenaktion von Brot für die Welt in Hessen am 1. Dezember 2024 in der Kilianskirche in Korbach.
Gemeinsam die Zukunft sichern
«Im hügeligen Nordwesten Vietnams leben vor allem Angehörige ethnischer Minderheiten – viele von ihnen in großer Armut. Das konnte ich während eines Aufenthaltes in der Region vor einigen Jahren selbst erleben,» sagte Oberkirchenrat Detlev Knoche, Leiter des Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW. Er ergänzte, dass Frauen und Mädchen in diesen Gemeinschaften aufgrund traditioneller Rollen und unzureichender Bildung besonders benachteiligt sind.
«Die Frauenorganisation Yen Bai Women’s Union (YBWU) unterstützt rund 4.000 Menschen, die Entwicklung ihrer Gemeinden selbst voranzutreiben», berichtete Landeskirchenrat Dr. Diethelm Meißner, Dezernent für die Bereiche Diakonie und Ökumene der EKKW. Er erläuterte, dass Schulungen in nachhaltigem Anbau die Dorfgemeinschaften befähigen, ihre landwirtschaftlichen Erträge und ihre Einkommen zu steigern und somit ihre Zukunft zu sichern.
Das im Gottesdienst vorgestellte Projekt aus Vietnam setzt unter anderem auf den Anbau von heimischen Zimtbäumen. Partnerorganisationen von Brot für die Welt ermutigen die Menschen, Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln, um auf eigenen Füßen zu stehen und ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Vorstellung der Aktion 5.000 Brote
Der aktuelle Konfirmandenjahrgang aus Korbach hatte im Rahmen der Aktion «5.000 Brote» mit dem örtlichen Bäcker am Vortag des 1. Advent Brote und passend zum vorgestellten Projekt Zimtsterne gebacken. Im Gottesdienst berichteten die Jugendlichen von ihren Erfahrungen in der Backstube. Die Brote wurden im Anschluss an den Gottesdienst gegen Spende abgegeben. Der Erlös kommt Ausbildungsprojekten in Malawi, Vietnam und Paraguay zugute. Die Aktion erinnere an die Speisung der 5.000 durch Jesus, führte Bischöfin Hofmann vor Augen: «Das ist eine Reich-Gottes-Erfahrung, dass aus Mangel Fülle wird, dass leere Mägen sich füllen und in leeren Herzen neue Hoffnung wächst.»
Start der neuen Spendenaktion
Der Auftaktgottesdienst zur neuen Aktion Brot für die Welt findet traditionell am 1. Advent statt. In Korbach wirkten Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der EKKW, Mitglieder der gastgebenden Gemeinde sowie Gäste aus beiden hessischen Landeskirchen mit. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Eisenberg-Ensemble unter Leitung von Christian Kiepe und von Bezirkskantor Stefan Kammerer an der Orgel.
Hintergrund Brot für die Welt
Die Überwindung von Hunger und Mangelernährung steht im Mittelpunkt der Arbeit von Brot für die Welt. Projektpartner setzen sich weltweit für die Stärkung nachhaltiger kleinbäuerlicher Landwirtschaft ein, unterstützen Frauen als Haupternährerinnen ihrer Familien und bieten jungen Menschen eine Perspektive. Das evangelische Hilfswerk setzt sich weiterhin für die Bekämpfung der Armut, Menschenrechte und Frieden, Bildung, Klima und Umwelt und viele weitere Themen ein.