Bischof Mogorosi im Interview mit Olaf Dellit, Redakteur im Medienhaus der EKKW.
Hofgeismar / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Apr 2024

Bischof Mogorosi, was führt Sie nach Deutschland?

Bischof Neo Elias Mogorosi: Ich bin der neu gewählte, sechste Bischof der Südwest-Diözese der ELSCA (Evanglisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika) und wollte die neue Bischöfin hier treffen, um über unsere Partnerschaft zu sprechen: Wie geht es damit weiter?

Was ist Ihre Vorstellung der Zukunft unserer beiden Kirchen?

Bischof Mogorosi: Zunächst muss ich einräumen, dass es viele Herausforderungen gibt. Wir müssen unsere Partnerschaft neu ausrichten und können nicht mehr so, wie etwa 1978 oder in den 1990ern fortfahren. Wir stehen vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Darüber müssen wir sprechen.

Was sind die größten Herausforderungen für Ihre Kirche derzeit?

Bischof Mogorosi: Nach Corona sind die Zuwendungen aber auch die Zahl der Mitglieder gesunken, wenn auch nicht so wie in Deutschland. Auch in Kurhessen-Waldeck sinken die Mitgliederzahlen und damit auch Zuwendungen an uns. Das beeinflusst die Beiträge für unsere Projekte und die Unterstützung für unsere Kirche.  

Unsere Kirche verändert sich gerade sehr stark. Wie ist die Situation bei Ihnen und welche Veränderungen sind bei Ihnen nötig?

Bischof Mogorosi: Wir haben kein theologisches Seminar mehr. Es ist ein Problem, wenn zukünftige Pfarrer nur in Teilzeit und an verstreuten Orten studieren können. Wir müssen das Seminar zum Laufen bringen und es kirchlich anerkennen lassen, damit unsere Studenten alle am selben Ort studieren.
Und, wie gesagt, sinkt seit Corona die Mitgliederzahl. Die Menschen kommen nicht mehr so sehr zu den Gottesdiensten. Da müssen wir uns anpassen und auch mehr Online-Gottesdienste und ähnliches anbieten, um sie zu erreichen.

Bishop Mogorosi, what brings you to Germany?

Bishop Neo Elias Mogorosi: I am the newly elected, sixth bishop of ELCSA-Southwestern Diocese (Evangelical Lutheran Church in Southern Africa) and I had to meet the new bishop here to talk about partnership. How are we going forward?

What is your idea of the future of the partnership between our two churches?

Bishop Mogorosi: Firstly, I have to acknowledge that there are a lot of challenges. We have to reshape the partnership and cannot continue like in 1978 or in the 1990s. Now there are a lot of changes, a lot of challenges. That's why we have to to meet and discuss.

What are the main challenges for your church at the moment?

Bishop Mogorosi: After Covid the contribution has gone down and even members are going down, but not like in Germany. In Kurhessen-Waldeck also membership is shrinking and even their contributions. So it affects how they contribute to our projects and the assistance.

Our church is changing a lot these days. What is the situation of your church and what changes do you need to have?

Bishop Mogorosi: Firstly, we no longer have a theological seminary. It's a challenge that pastors are studying part-time and separately. So we have to to get the seminary running to get that accreditation and even to get the students in one place to study.
And as I said after Covid the number of members shrinks. People are no longer attending service so we have to to adjust to visual/online services and all this to attract them.

EKKW und Landessynode
Herbstsynode der EKKW 2023 - Tag 2

Der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören rund 710.000 Menschen (Stand: Dezember 2023) an. Das Gebiet der Landeskirche erstreckt sich von Bad Karlshafen im Norden bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim im Süden, vom Waldecker Upland im Westen bis zum im Freistaat Thüringen gelegenen Kirchenkreis Schmalkalden.

Die Landessynode besitzt herausragende Kompetenzen: Sie hat in allen kirchlichen Fragen die letzte Entscheidung. Die geistliche und rechtliche Leitung der Landeskirche teilt sie mit dem Bischof / der Bischöfin, den Pröpstinnen und Pröpsten, dem Rat der Landeskirche und dem Landeskirchenamt. Alle anderen Leitungsorgane sind der Landessynode verantwortlich.

78 Mitglieder gehören der 14. Landessynode an; dabei sind die Nicht-Theologen in der Mehrheit. Das Gros der Mitglieder wird direkt von den Synoden der Kirchenkreise für sechs Jahre gewählt. Die Landessynode tagt in der Regel zweimal im Jahr: im Frühjahr und in der Woche vor dem 1. Advent.