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Unser Foto zeigt ein Straßenschild in Richtung Gaza

Unser Foto zeigt ein Straßenschild in Richtung Gaza

Berlin / Redaktion epd, ekkw.de
Veröffentlicht 23 Mai 2025

Infolge des seit mehr als eineinhalb Jahren andauernden Krieges zwischen Israel und der Hamas herrscht im Gazastreifen eine humanitäre Katastrophe. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Küstenstreifens von einer Hungersnot bedroht.

Der Krieg wurde durch den Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Israel reagierte darauf mit massivem Beschuss des Gaza-Streifens und schickte Bodentruppen in das Gebiet. Anfang März hatte Israel nach dem Scheitern einer Waffenruhe abermals Hilfslieferungen blockiert.

Verteilung der Hilfsgüter kompliziert

Am Montag erhielten nach UN-Angaben erstmals nach der elf Wochen dauernden Blockade wieder neun Lkw die Erlaubnis, in den Gazastreifen zu fahren. Laut UN-Sprecher Stéphane Dujarric sind seitdem Lastwagen mit Babynahrung, Mehl, Medikamenten, Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern nach Gaza gelangt. Die Verteilung der Hilfsgüter nannte der UN-Sprecher jedoch kompliziert. Humanitäre Helfer müssten häufig stundenlang auf israelische Freigaben der Güter warten. Die erlaubten Hilfslieferungen seien nur «ein Tropfen auf den heißen Stein», sagte Dujarric am Dienstag vor Journalisten in New York.

«Der Kampf zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, die weiterhin Geiseln in ihrer Gewalt hält, muss endlich die Normen des humanitären Völkerrechts respektieren.»
Martin Keßler, Diakonie Katastrophenhilfe

Die Diakonie Katastrophenhilfe kritisierte das Vorgehen der israelischen Regierung ebenfalls. «Die angekündigten Lieferungen sind nur ein Bruchteil dessen, was die Menschen in Gaza zum Überleben benötigen», sagte der Leiter des evangelischen Hilfswerks, Martin Keßler. Wenn jetzt für wenige Tage Nahrungsmittel und einige Medikamente zu den Menschen gelangten, sei das kein Zeichen der Einsicht. «Der Kampf zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, die weiterhin Geiseln in ihrer Gewalt hält, muss endlich die Normen des humanitären Völkerrechts respektieren», forderte Keßler.

Laut Mitteilung der Diakonie Katastrophenhilfe leisten Partner vor Ort unter extrem schwierigen Bedingungen weiterhin humanitäre Hilfe. Aktuell konzentriere sich die Unterstützung insbesondere auf psychosoziale Betreuung, die dringend notwendig angesichts der anhaltenden Kriegssituation sei. Auch die Unterstützung des Krebsdiagnostikzentrums im Al-Ahli Krankenhaus in Nordgaza werde fortgesetzt. Aufgrund der Mangellage konnten in den vergangenen Wochen nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel an Familien in Notunterkünften verteilt werden.

Weitere Rufe nach Ausweitung der Hilfe

Auch weitere Hilfsorganisationen aus Deutschland dringen auf eine rasche Ausweitung der humanitären Hilfe im Gazastreifen. Die eingeschränkten Hilfslieferungen bedeuteten angesichts der Krise in dem Gebiet «noch längst keine Rettung für die vom Hungertod bedrohten Menschen», erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Bündnisses «Aktion Deutschland Hilft», Maria Rüther, am Mittwoch in Bonn. «Nichtregierungsorganisationen brauchen Zugang nach Gaza, um Menschenleben zu retten», sagte Rüther. Die Zeit dränge.

Die Johanniter, eine von mehr als 20 Hilfsorganisationen in dem Bündnis, riefen ebenfalls zu einer Ausweitung der Hilfe auf. «Fast die gesamte Bevölkerung in Gaza hungert», sagte Sophia Buller, Johanniter-Länderbüroleiterin Nahost. Es brauche dringend einen dauerhaften Waffenstillstand sowie «uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe».

diakonie-katastrophenhilfe.de

Die Diakonie Katastrophenhilfe steht Betroffenen in ihrer Not zur Seite und hilft gemäß den humanitären Prinzipien neutral und einzig nach dem Maß der Not – sei es in den palästinensischen Gebieten, im Libanon oder in Israel. Zusammen mit lokalen Partnern leistet die Hilfsorganisation Hilfe dort, wo sie am dringendsten benötigt wird. Mehr zum Thema und Spenden im Internet bei diakonie-katastrophenhilfe.de