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Unser Foto zeigt ein Straßenschild in Richtung Gaza

Unser Foto zeigt ein Straßenschild in Richtung Gaza

Hannover/Berlin, Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Mai 2025

Infolge des seit mehr als eineinhalb Jahren andauernden Krieges zwischen Israel und der Hamas herrscht im Gazastreifen eine humanitäre Katastrophe. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Küstenstreifens von einer Hungersnot bedroht. Der Krieg wurde durch den Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Bei dem Überfall ermordete die Hamas mehr als 1.200 Menschen und verschleppte über 200 – einige befinden sich weiterhin in Geiselhaft. Israel reagierte mit massivem Beschuss des Gaza-Streifens und entsandte Bodentruppen in das Gebiet. Anfang März hatte Israel nach dem Scheitern einer Waffenruhe erneut Hilfslieferungen blockiert.

EKD: Geiseln freilassen, Gewalt beenden

Vor dem Hintergrund der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen fordern der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Katastrophenhilfe ein sofortiges Ende der Gewalt. In einer über die EKD verbreiteten Mitteilung werden wiederholte Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht angeprangert – etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur, Angriffe auf humanitäre Helfer und die anhaltende Geiselnahme.

«Die humanitäre Katastrophe in Gaza hat ein unvorstellbares Ausmaß erreicht», sagte Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. Die israelische Blockade habe dazu geführt, dass nur ein Bruchteil der benötigten Hilfsgüter das Gebiet erreiche, Hunger sei allgegenwärtig.

Portraitfoto von Kirsten Fehrs
«Diese menschengemachte Katastrophe muss enden. Die Geiseln müssen freigelassen werden, der Beschuss und die Vertreibung der Zivilbevölkerung müssen enden.»
Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der EKD

Auch die Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, appellierte an die Kriegsparteien: «Diese menschengemachte Katastrophe muss enden. Die Geiseln müssen freigelassen werden, der Beschuss und die Vertreibung der Zivilbevölkerung müssen enden.» Eine friedliche Perspektive könne es nur auf Basis des Völkerrechts und der Menschenrechte geben.

Verteilung der Hilfsgüter kompliziert

Am 19. Mai erhielten nach UN-Angaben erstmals nach der elf Wochen dauernden Blockade wieder Lkw die Erlaubnis, in den Gazastreifen zu fahren. Laut UN-Sprecher Stéphane Dujarric sind seitdem Lastwagen mit Babynahrung, Mehl, Medikamenten, Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern nach Gaza gelangt. Die Verteilung der Hilfsgüter nannte der UN-Sprecher jedoch kompliziert. Humanitäre Helfer müssten häufig stundenlang auf israelische Freigaben der Güter warten. Die erlaubten Hilfslieferungen seien nur «ein Tropfen auf den heißen Stein», so Dujarric.

Die Diakonie Katastrophenhilfe kritisierte das Vorgehen der israelischen Regierung ebenfalls. «Die angekündigten Lieferungen sind nur ein Bruchteil dessen, was die Menschen in Gaza zum Überleben benötigen», sagte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Wenn jetzt für wenige Tage Nahrungsmittel und einige Medikamente zu den Menschen gelangten, sei das kein Zeichen der Einsicht. «Der Kampf zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, die weiterhin Geiseln in ihrer Gewalt hält, muss endlich die Normen des humanitären Völkerrechts respektieren.»

«Der Kampf zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, die weiterhin Geiseln in ihrer Gewalt hält, muss endlich die Normen des humanitären Völkerrechts respektieren.»
Martin Keßler, Diakonie Katastrophenhilfe

Laut Mitteilung der Diakonie Katastrophenhilfe leisten Partner vor Ort unter extrem schwierigen Bedingungen weiterhin humanitäre Hilfe. Aktuell konzentriere sich die Unterstützung insbesondere auf psychosoziale Betreuung, die dringend notwendig angesichts der anhaltenden Kriegssituation sei. Auch die Unterstützung des Krebsdiagnostikzentrums im Al-Ahli Krankenhaus in Nordgaza werde fortgesetzt. Aufgrund der Mangellage konnten in den vergangenen Wochen nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel an Familien in Notunterkünften verteilt werden.

diakonie-katastrophenhilfe.de

Die Diakonie Katastrophenhilfe steht Betroffenen in ihrer Not zur Seite und hilft gemäß den humanitären Prinzipien neutral und einzig nach dem Maß der Not – sei es in den palästinensischen Gebieten, im Libanon oder in Israel. Zusammen mit lokalen Partnern leistet die Hilfsorganisation Hilfe dort, wo sie am dringendsten benötigt wird. Mehr zum Thema und Spenden im Internet bei diakonie-katastrophenhilfe.de