Noch nie waren die Krankenstände in Hessen so hoch wie heute, insbesondere psychische Erkrankungen nehmen rasant zu. Das Programm «GesundheitsLotsen im Betrieb» des Referats Wirtschaft-Arbeit-Soziales der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) richtet sich an Mitarbeitende in Betrieben im Gebiet der Landeskirche und greift unter anderem Themen wie Stressbewältigung, Suchtprävention, Bewegung und psychosoziale Kompetenz auf. Anmeldungen für den nächsten Kurs, der im Mai 2025 beginnt, sind ab sofort möglich.
Fürsorge erhöht die Motivation
«Betriebliche Gesundheitslotsinnen und -lotsen sind kollegiale Ansprechpersonen, die Gesundheitskompetenz im Betrieb aufbauen und die Mitarbeitenden zu gesundheitsbewusstem Verhalten motivieren», erläutert Peter Grohme, Fachreferent für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales der EKKW. Davon profitierten beide Seiten: Die Fürsorge um das Wohlergehen der Mitarbeitenden erhöhe deren Motivation, schildert Grohme. Dadurch steigere sich die Produktivität und krankheitsbedingte Ausfälle nähmen ab. Gesundheitslotsinnen und -lotsen unterstützten eine positive und gesunde Unternehmenskultur.
Nächster Ausbildungskurs
Unter dem Motto «Gesund Arbeit Leben» startet im Mai 2025 die nächste Ausbildung. Sie findet in vier Modulen à zwei Tagen statt. Ausbildungsort ist die Tagungsstätte der Evangelischen Akademie in Hofgeismar. Der Kursplan setzt sich zusammen aus den Themenfeldern psychosoziale Kompetenz, Kommunikation, Stressbewältigung, Suchtprävention, Konfliktmanagement sowie Ernährung und Bewegung. Das Angebot GesundheitsLotsen im Betrieb stellt ein Instrument der betrieblichen Gesundheitsförderung dar, das von Krankenkassen unterstützt werden kann. Weitere Informationen: www.ekkw.de/gesundheitslotsen; Kontakt: Peter Grohme; E-Mail: arbeitswelt@ekkw.de
Die Frage «Wie geht es Dir?» ist keine Floskel
Eine von ihnen ist Susanne Buxan. Sie ist seit 2020 Gesundheitslotsin im Kirchenkreisamt in Korbach mit rund 50 Mitarbeitenden. «Mein Ziel ist, gemeinsam mit unserer Dienststellenleitung und meinen Kolleginnen und Kollegen unsere Arbeitsumgebung gesundheitsförderlich zu gestalten», berichtet sie. Dabei komme ihr zugute, dass sie in einem noch recht neuen Gebäude arbeite: Die Arbeitsplätze seien ergonomisch und technisch sehr gut ausgestattet, es gebe genügend Platz für Pausen und offene Küchen, in denen Getränke und Obst kostenfrei angeboten werden, schildert Buxan. Sie versteht sich als Ansprechpartnerin und Impulsgeberin. «Wenn ich frage ‚Wie geht es dir?‘, dann wissen meine Leute, dass es keine Floskel ist.»
Seit Susanne Buxan als Gesundheitslotsin aktiv ist, wurde im Kirchenkreisamt eine Arbeitsgruppe inklusive Amtsleitung gebildet, die neue gesundheitsfördernde Maßnahmen entwickelt und umsetzt. Neben diesem innerbetrieblichen Netzwerk kann Buxan aber auch auf das Netz der Gesundheitslotsinnen und -lotsen zurückgreifen, das während ihrer Ausbildung entstanden ist. An ihren Kurs erinnert sie sich gerne: Er habe ihr eine gut gefüllte Werkzeugkiste an die Hand gegeben und sie ganz konkret auf ihre neue Aufgabe vorbereitet, schildert Buxan und resümiert: «Der Mix aus verschiedenen Themen rund um Gesundheit, der auch empfindliche Themen wie psychische Belastungen berücksichtigt, war spannend und hat mich auch persönlich weitergebracht.»