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Unser Foto zeigt neue Heizungsrohre auf dem Dachboden

Überall wird derzeit in der Kirchenmusikakademie gebaut: Rohre, Kabel, Baumaterial – auch die technischen Anlagen für Wasser, Gas, Wärme, Elektrik, Kommunikation und Sicherheit werden umfassend überarbeitet. Unser Foto zeigt neue Heizungsrohre auf dem Dachboden.

Schlüchtern / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 21 Mai 2025

Vielfältige Maßnahmen für modernen Akademiebetrieb

Zu den Modernisierungsmaßnahmen zählen die Umgestaltung des Eingangsbereichs, die Einrichtung beziehungsweise Beibehaltung von 40 Übernachtungsplätzen – viele davon Einzelzimmer mit einfacher Ausstattung und eigener Nasszelle – sowie eine verbesserte Barrierefreiheit.

Darüber hinaus wird das Dachgeschoss umgebaut und die technischen Anlagen für Wasser, Gas, Wärme, Elektrik, Kommunikation und Sicherheit werden überarbeitet. Auch Flur- und Zimmertüren werden weitgehend ausgetauscht, um den Anforderungen an Brand- und Schallschutz zu genügen. Zudem sind Renovierungen in den Unterrichts- und Klavierräumen sowie in den Mehrbettzimmern vorgesehen.

Die Kirchenmusikakademie gibt per Video-Rundgang aktuelle Einblicke in den Stand der Bauarbeiten.

Einblicke vom Akademieleiter

Kirchenmusikdirektor Andreas Schneidewind, der die Akademie leitet, zeigt sich beeindruckt vom Fortschritt auf der Baustelle. «Es ist für mich sehr beeindruckend zu sehen, wie die verschiedenen Gewerke unter der fachkundigen Leitung des Architekturbüros Frischmuth ineinandergreifen und die zahlreichen in einem historischen Gebäude unvermeidbaren Unwägbarkeiten lösen – von kaum zu durchschauenden Leitungsführungen bis hin zu freigelegtem Fachwerk, wo bisher nur eine schlichte Zimmerwand zu sehen war», sagt er.

Portraifoto von Andreas Schneidewind
«Und doch lässt inzwischen sich schon deutlich erahnen, wie der Ostflügel in ‚neuem alten Glanz‘ erstrahlen wird – nach den Sommerferien werden wir ihn wahrscheinlich wieder beziehen können.»
Andreas Schneidewind, Leiter der Akademie

Bei den vielfältigen Maßnahmen sei auch Rücksicht auf den Artenschutz zu nehmen: Im Dachboden dürfe nur außerhalb der Fledermaus-Saison gearbeitet werden, also ca. von Mitte Oktober bis Mitte März, so Schneidewind. Dennoch zeigt er sich zuversichtlich: «Und doch lässt inzwischen sich schon deutlich erahnen, wie der Ostflügel in ‚neuem alten Glanz‘ erstrahlen wird – nach den Sommerferien werden wir ihn wahrscheinlich wieder beziehen können.»

Seinen Dank richtet Schneidewind an alle Beteiligten: «Mein großer Dank gilt schon jetzt allen am Bau beteiligten Firmen, dem Architekturbüro und der Stiftung Kloster Schlüchtern mit René Leipold als Klosterrentmeister!»

Unser Foto zeigt die Inschrift «Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Gut gewonnen», die in einem der Räume unter dem Putz entdeckt wurde.

Unser Foto zeigt die Inschrift «Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Gut gewonnen», die in einem der Räume unter dem Putz entdeckt wurde.

«Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Gut gewonnen» – Für Andreas Schneidewind war es eine tolle Überraschung, als dieses Zitat von Eduard Mörike als Inschrift unter dem Putz in seinem früheren Büro gefunden wurde. Der Schriftzug stammt wahrscheinlich aus der Gründerzeit der damaligen Kirchenmusikschule in den 50er Jahren, vermutet Schneidewind. Die Schrift wird nun behutsam restauriert und künftig das sogenannte neue «Wohnzimmer» zieren, das als Aufenthaltsraum der Kirchenmusikakademie dienen soll.

Finanzierung durch Klosterstiftung und EKKW

Die Kosten für Sanierung und Umbau belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Ein Drittel dieser Summe übernimmt die Stiftung Kloster Schlüchtern, ein weiteres Drittel stellt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) der Stiftung als Darlehen bereit, berichtet Schneidewind. Das letzte Drittel trägt die EKKW selbst.

Landessynode legte Grundstein

Die Entscheidung zur umfassenden Modernisierung traf die Landessynode der EKKW im Jahr 2021. Auf ihrer Herbsttagung verabschiedete sie ein Konzept für die Kirchenmusik, das unter anderem eine Stärkung der Aus- und Fortbildung von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern im Haupt-, Neben- und Ehrenamt vorsah. Die Modernisierung des historischen Klostergebäudes, in dem die Kirchenmusikakademie untergebracht ist, soll dieser Aufgabe dienen. Bei der Tagung wurde zudem eine Namensänderung beschlossen: Zuvor trug die Akademie den Namen Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte Schlüchtern (KMF). Mit den Umbauplanungen wurde 2022 begonnen – die konkreten Arbeiten starteten 2024. Abgeschlossen sein soll alles im Jahr 2026.

Zentrale Einrichtung mit überregionaler Strahlkraft

Die Kirchenmusikakademie Schlüchtern ist eine gemeinsame Einrichtung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sie ist im ehemaligen Benediktinerkloster im Herzen der Stadt Schlüchtern untergebracht. Mit rund 35 Kursen jährlich gilt sie als größte und renommierteste außerhochschulische Aus- und Fortbildungsstätte für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Die Akademie punktet mit zentraler Lage, umfangreicher Ausstattung – darunter 10 Orgeln, drei Flügel, neun Klaviere, 2 E-Pianos, ein Cembalo, zahlreiche Übungsräume und eine große Notenbibliothek – sowie mit einer engen Kooperation mit der Kirchengemeinde vor Ort. Die dreimanualige Schuke-Orgel der Stadtkirche steht als Unterrichts-, Übungs- und Prüfungsinstrument zur Verfügung.

Besonderen Wert legt die Akademie auf ein EKD-weit einmaliges, modulares C-Ausbildungskonzept, das auch berufsbegleitend eine individuelle Gestaltung ermöglicht. Teilnehmende aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland wissen diese Flexibilität zu schätzen.

Unterstützt wird die Arbeit der Akademie durch einen engagierten Förderverein.

kirchenmusik-ekkw.de

Die Kirchenmusikakademie Schlüchtern ist eine gemeinsame Einrichtung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sie ist im ehemaligen Benediktinerkloster im Herzen der Stadt Schlüchtern untergebracht.