Die hohe Wahlbeteiligung sei ein wichtiges Signal: «Es ist gelungen, viele Menschen zu mobilisieren, die nach einem emotionalen, polarisierenden Wahlkampf das Bedürfnis hatten, ihre Position deutlich zu machen», sagte Bischöfin Hofmann nach der Wahl am Montag. «In dem Ergebnis drücken sich Verunsicherung und Unzufriedenheit mit der Politik der letzten Jahre aus - vor allem im Erstarken der AfD», so Hofmann weiter. Deshalb brauche es nun eine stabile Regierung, die Herausforderungen annehme, Probleme löse und vor allem das Vertrauen in die Demokratie stärke.

Auch kirchlich Engagierte fühlten sich weiter herausgefordert, mit dem Wahlergebnis umzugehen und in den Kirchengemeinden konstruktiv über strittige Themen ins Gespräch zu kommen. «Unsere Position ist weiter klar: Wir stehen ein für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt», so die Bischöfin.
Unionsparteien stärkste Kraft - gefolgt von der AfD
Bei der vorgezogenen Bundestagswahl am Sonntag wurden dem vorläufigen Ergebnis zufolge die Unionsparteien mit 28,6 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. Die AfD kam auf 20,8 Prozent. Dem Bundestag gehören außerdem die SPD (16,4 Prozent), die Grünen (11,6 Prozent) und die Linke (8,8 Prozent) an. Alle weiteren Parteien scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,5 Prozent.