Stimmungsvoller Auftakt in Hannover
Mit zwei Großgottesdiensten in der Innenstadt von Hannover ist der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag am Mittwoch offiziell eröffnet worden. Zuvor hatte es am Maschsee noch ein «Gedenken zum Auftakt» gegeben, inzwischen Tradition bei Kirchentagen.
Auf den zentralen Plätzen am Neuen Rathaus feierten dann tausende Besucherinnen und Besucher die Eröffnungsgottesdienst. Alleine auf dem Opernplatz waren nach Schätzungen der Veranstalter 15.000 Menschen gekommen, berichtete Olaf Dellit, der für das Medienhaus der EKKW vor Ort in Hannover ist. Die Predigt hielt die Schweizer Theologin und Autorin Evelyne Baumberger. Sie erzählte die Geschichte vom Propheten Daniel, der im Alter müde und verzagt auf die Entwicklung der Welt blickte. Als ein Besucher kommt, bricht Daniel weinend zusammen, doch der Besucher spricht ihn an: «Du überaus geliebter Mensch, steht auf!» Die Welt, so Baumberger, war durch die stärkenden Worte nicht plötzlich besser geworden doch Daniel hatte wieder etwas Mut geschöpft. Diese Zuwendung Gottes beschrieb Baumberger als «zärtlich» und «achtsam». «Du musst dich an dieser Liebe nicht festhalten», sagte sie, «sie hält dich fest.»
Die offiziellen Eröffnungsworte sprach auf dem Opernplatz Christina aus der Au (Präsidium des Kirchentags). Der Kirchentag, sagte sie, sei auch in seiner 39. Auflage unverzichtbar. An der Liturgie war auch Torge Peterson, Diakon aus dem Landeskirchenamt in Kassel, beteiligt.
In der ganzen Innenstadt wurde an 200 Ständen aus dem gesamten Gebiet der gastgebenden Landeskirche Hannovers und auf 14 Bühnen der Abend der Begegnung gefeiert. Auf den großen Bühnen gab es Konzerte unter anderem mit Marquess und der Bigband «Fette Hupe». Zum Abschluss und Abendsegen fanden sich wieder viele tausend Menschen ein und ließen ein Kerzenmeer entstehen. Mit dem gemeinsam gesungenen «Der Mond ist aufgegangen» endete der erste Tag des Kirchentags in Hannover bei bestem Wetter und bester Stimmung.
EKKW-Instagram-Kanal

Kirchentagsaktive aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck übernehmen während des Kirchentags den Instagram-Kanal der Landeskirche. So können auch die, die nicht nach Hannover fahren, ein wenig Kirchentagsluft schnuppern. Bei den sogenannten «Takeover», die das Medienhaus der EKKW organisiert, werden dann Foto-Eindrücke und kurze Videos direkt vor Ort geteilt.
Masterplan für die Langzeitpflege
Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, war am Donnerstag (1. Mai) an einem Workshop zum Thema «Die Versorgung nachhaltig sichern - Ein Masterplan für die Langzeitpflege in Deutschland» beteiligt. Im Rahmen des Zentrums Lebensalter diskutierte sie am Vormittag im Workshophaus des Kirchentags (Burgstraße 14) mit Prof. Dr. Reimer Gronemeyer, Gründungs- und Vorstandsmitglied Pallium in Gießen, Melanie Philip, Geschäftsführerin Pflegepioniere Oldenburg, und Wilfried Wesemann, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege in Berlin.
Fußballgottesdienst «Lebbe geht weida»
Das «Lebbe geht weida» - vor allem nach Pleiten des eigenen Lieblingsteams. Das wissen vier Pfarrer aus Bad Hersfeld besonders gut. Sie sprachen beim Kirchentag mit viel Humor über Glaube und die Fußball-Bundesliga. Am Donnerstag (1. Mai) konnte mit Frank Nico Jaeger, Wilfried Marnach, Bernd Seifert und Michael Zehender in der Kirche St. Heinrich in Hannovers Südstadt (Sallstraße 72) Gottesdienst gefeiert werden.

Sogar auf den Bahnhof-Leinwänden in Hannover wird für den Gottesdienst geworben.
Alternativen zu Krieg und Militär beim Zentrum Oekumene
Am Freitag (2. Mai) bietet das Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck von 14 bis 15.30 Uhr im Zentrum Junge Menschen unter dem Expo-Dach des Messegeländes (Workshopzelt 1) das Planspiel «Deutsche Waffen für die Welt?» an. Dabei geht es um die Frage, wie sich Friedensgebot und Rüstungsexporte miteinander vertragen?
Am Samstag (3. Mai) können Interessierte unter dem Motto «Alternativen zu Krieg und Militär» im Zentrum Demokratie und Zusammenhalt die zivile Konfliktbearbeitung kennenlernen. Dazu bieten von 13 bis 14.30 Uhr Daniel Untch, Referent für Friedensbildung im Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, und Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit Evangelischen Kirche der Pfalz einen Workshop an. Veranstaltungsort ist die Volkshochschule in der Burgstraße 14 (Raum 319). Für diese Veranstaltung wird ein Zugangsticket benötigt.
Der Kirchentag im Internet

Das ganze Programm, Tickets und alle Informationen rund um den 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover im Internet.
Ihr Angebot ist hier noch nicht dabei?
Sie sind mit Ihrer kurhessischen Gemeinde, Initiative oder Projekt am Kirchentag beteiligt und steuern auch einen Programmpunkt bei? Dann schreiben Sie uns an internetredaktion@ekkw.de . Wir ergänzen dann gerne die Übersicht mit Ihrem Angebot.
Kurhessischer Landesausschuss in Halle 5
Wer kurhessischen Anschluss auf dem Kirchentag sucht, der findet den Landesausschuss Kurhessen-Waldeck des Deutschen Evangelischen Kirchentags auf dem Messegelände in Hannover in Halle 5 (Standnummer B06). Von Donnerstag bis Samstag präsentiert sich der Ausschuss in der Zeit von 10.30 bis 18.30 Uhr neben vielen anderen evangelischen Einrichtungen, Projekten und Initiativen aus Deutschland unter dem Motto «Lebenswelt Gemeinde».
Mutig, stark, beherzt – Abschlussgottesdienst setzt Zeichen
Zum Abschluss des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags feiern tausende Menschen am 4. Mai auf dem Platz der Menschenrechte in Hannover einen festlichen Gottesdienst. Unter dem Motto «Nichts kann uns trennen» wird deutlich: Christinnen und Christen übernehmen Verantwortung für eine friedliche, gerechte und hoffnungsvolle Welt. Musik, Gebet und gemeinsames Singen verbinden – live im ZDF ab 10 Uhr.