Dass ihre Projekte bei weitem nicht so exotisch sind, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, zeigten die Gespräche beim Kolleg der Qualifikandinnen und Qualifikanden am 14. und 15. Februar in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar. Vielmehr greifen sie gesellschaftliche Entwicklungen auf: So beschäftigt sich das Projekt über vietnamesische Migrationskirchen mit den Herausforderungen einer Einwanderungsgesellschaft, in der die Vielfalt religiöser Ausdrucksformen zunimmt. Und die Arbeit, die das Christentum als Lebensform thematisiert, geht der Frage nach, an welchen Merkmalen sich Christsein in einer zunehmend säkularen Gesellschaft erkennen lässt, so die Leiterin des Referats Theologische Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Regina Sommer.
Theologie muss kirchliche Transformation reflexiv und kritisch begleiten
Neben der Präsentation und Diskussion eigener Projekte interessierten sich die Nachwuchswissenschaftler für den Reformprozess der Landeskirche und die Rolle der Theologie. Dies habe sich insbesondere im Gespräch mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann gezeigt, so Sommer weiter. Aufgabe der Theologie sei es, die kirchliche Transformation reflexiv und kritisch zu begleiten, erklärte die Bischöfin bei dem Gespräch in Hofgeismar. Theologische Wissenschaft und Kirche stünden in einem wechselseitigen Verhältnis, das sich im besten Fall gegenseitig befruchte, so Dr. Hofmann.
Das Begegnungsformat zwischen der Landeskirche und dem ihr verbundenen wissenschaftlichen Nachwuchs werde gut angenommen und soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden, stellte Referatsleiterin Dr. Sommer in Aussicht.