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Die Grafik zeigt die Mitgliederzahl evangelischer Kirchenmitglieder Ende 2024 mit knapp 18 Millionen Menschen

Ende 2024 gehörten in Deutschland noch knapp 18 Millionen Menschen der evangelischen Kirche an. Die bundesweiten Trends spiegeln sich auch in der EKKW wider.

Hannover/Kassel, Redaktion ekkw.de, epd
Veröffentlicht 27 Mär 2025

345.000 Menschen kehrten 2024 der evangelischen Kirche den Rücken, im Jahr zuvor waren es gut acht Prozent mehr (380.000). Rund 335.000 evangelische Christinnen und Christen starben der Statistik zufolge, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam veröffentlicht wurde. Dem Verlust standen rund 110.000 Taufen und 15.000 Kircheneintritte gegenüber. Unter dem Strich steht nach Angaben der EKD ein Mitgliederverlust um 3,2 Prozent. Er liegt damit auf gleichem Niveau wie im Vorjahr (3,1 Prozent). Die Statistik basiert auf von den Landeskirchen gemeldeten vorläufigen Mitgliederzahlen zum Stichtag 31. Dezember 2024.

Trends spiegeln sich auch in der EKKW wider

Diese Trends spiegeln sich auch in den statistischen Zahlen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wider. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 registrierte die EKKW genau 687.526 Mitglieder. Im Vorjahr waren es noch 710.518 Gemeindeglieder. Das entspricht einem Minus von 3,2 Prozent (2023: 2,7 Prozent), teilte die EKKW-Pressestelle mit.

Aus den vorläufigen Zahlen für 2024 zeichnet sich ab, dass die Zahl der Austritte mit 11.038 im Vergleich zu 2023, als 12.074 Menschen austraten, leicht abgenommen hat. Es gab aber auch weniger neue Kirchenmitglieder, wie an der Zahl der Taufen anschaulich wird: 2024 lag sie mit 4.170 unter dem Niveau von 2023, als – unter anderem bei zahlreichen Tauffesten an besonderen Orten – 5.325 Menschen getauft wurden. Gründe dafür sind die niedrige Geburtenrate, der inzwischen verpuffte Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie und die Auswirkungen vorangegangener Austritte auf folgende Generationen: Wer ausgetreten ist, lässt auch seine Kinder nicht mehr taufen. Leicht rückläufig ist zudem die Zahl der (Wieder-)Aufnahmen mit 550 im Jahr 2024 (2023: 563).

Neben den Austritten sind es vor allem Sterbefälle, die die Mitgliederstatistik der EKKW spürbar beeinflussen: Rund 13.240 waren es 2024 (2023: 13.120). Und auch Um- und Wegzüge haben Auswirkungen auf die Mitgliederstatistik der Landeskirche.

Bischöfin wirbt dafür, Netz der Solidarität und Orte der Kraft zu erhalten

«Die Abnahme der Taufen ist für mich ein klares Signal, dass wir weiterhin zur Taufe einladen und neue Formate dafür entwickeln müssen», sagt die Bischöfin der EKKW, Dr. Beate Hofmann. Zugleich wirbt sie für die Kirchenmitgliedschaft, «um Orte der Kraft und des Trostes für Menschen in Not und in Krisen sowie ein wichtiges Netz der Solidarität zu erhalten». Sie führt vor Augen: «Jedes Mitglied, das geht, verlässt dieses Solidarnetz, das unsere Gesellschaft so dringend braucht.»  

Hinweis: Bei den Zahlen der Aus- und Eintritte sowie der Taufen handelt es sich um vorläufige, zum 31. Dezember 2024 erhobene Zahlen, die hier mit den finalen Zahlen für 2023 verglichen wurden. Da die Kirchenbücher in der EKKW erst Ende Februar 2025 geschlossen und Nachtragungen noch nicht ausgewertet wurden, können sich diese so genannten Schlüsseldaten für 2024 noch verändern. 

www.ekd.de/kirchenmitglieder

Weitere statistische Informationen zur evangelischen Kirche sind abrufbar auf der Internetseite der Evangelischen Kirche in Deutschland.