Kassel (epd). Wohngemeinschaften im Alter sind heute eine attraktivere Lebensform als Pflegeheime oder betreutes Wohnen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Kassel vom vergangenen Jahr, an der 500 Bürger aus dem Ort Schauenburg bei Kassel teilnahmen. Wie die Pressestelle der Universität mitteilte, seien dazu Bürger im Alter von 40 Jahren an aufwärts in repräsentativer Weise befragt worden.
Der Untersuchung mit dem Titel «Älterwerden in Schauenburg» zu Folge können sich demnach 38 Prozent der Befragten im Alter ein Wohnen mit anderen Generationen oder einen Umzug in eine Wohngemeinschaft auch ohne Familienmitglieder vorstellen. Dies sei ein Zeichen für ein großes Bedürfnis nach Gemeinsamkeit im Alter, interpretierten die Wissenschaftler Fred Karl und Kirsten Aner vom Fachbereich Sozialwesen der Universität das Ergebnis.
Immerhin werde die derzeit populäre Form des betreuten Wohnens noch bei rund einem Drittel der Befragten favorisiert, so die Studie weiter. Ein Unterbringung in einem Pflegeheim oder in altengerechten Privatwohnungen wurde von lediglich zehn beziehungsweise zwölf Prozent als erstrebenswert angesehen.
Angestoßen durch die Studie hätten sich in dem aus fünf Ortsteilen bestehenden Schauenburg nun zwei Initiativgruppen gebildet, die den Ort für Senioren lebenswerter machen wollten. Während eine Initiative einen «Ort der Begegnung» gründen wolle, widme sich eine zweite Initiative dem Modellprojekt eines Mehrgenerationenhauses. (18.01.2006)