Kassel. In mehreren hessischen Städten haben am Wochenende weitere Proteste gegen die AfD und das Erstarken rechtsextremer Kräfte stattgefunden. In Kassel, wo am Samstag (3.2.) auf dem Friedrichsplatz eine Kundgebung mit einer Menschenkette unter dem Motto «Hand in Hand. Kundgebung für eine offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft in Kassel» stattfand, zählte die Polizei über 5.000 Teilnehmende.
Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, des Stadtkirchenkreises Kassel sowie weitere zahlreiche Menschen aus Kirche und Diakonie. Bischöfin Dr. Beate Hofmann war gemeinsam mit internationalen Christen vom Himmelsfels in der Nähe von Spangenberg bei Melsungen zur Kundgebung gekommen.
Auch in Darmstadt gingen Menschen eine Bedrohung der Demokratie durch Rechtsextreme auf die Straße. Nach Polizeiangaben hatten sich zu Beginn der Veranstaltung rund 1.200 Menschen versammelt. Später wurde die Teilnehmerzahl auf rund 3.000 korrigiert. In Wetzlar versammelten sich rund 5.000 Menschen und zogen hinter einem großen Banner mit der Aufschrift «Die Würde des Menschen ist unantastbar» durch die Innenstadt. Auch aus Bad Hersfeld und Bad Nauheim meldete die Polizei vierstellige Teilnehmerzahlen.
Weitere Demonstrationen gab es unter anderem in Groß Gerau, Nidderau und Neu-Isenburg. Für Sonntag waren ebenfalls Anti-AfD-Proteste unter anderem in Wächtersbach und Lich angemeldet worden.
Hintergrund
Die Proteste hatte eine Recherche des gemeinnützigen Recherchezentrums Correctiv über ein geheimes Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November ausgelöst, bei dem über Pläne für eine Ausweisung und Deportation von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen wurde. Teilgenommen hatten den Recherchen zufolge auch Mitglieder der CDU und der rechtskonservativen Werteunion. (05.02.2024, epd/ekkw.de)

Statement der Bischöfin, das die Landeskirche auch in den Sozialen Medien verbreitet. (Foto: medio.tv/Schauderna)
