Wochenende für Prädikant:innen zum Thema ‚Wald‘

Wochenende für Prädikant:innen zum Thema ‚Wald‘

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Jun 2023

Germerode. Vom 2. bis 4.Juni 2023 trafen sich 12 Prädikantinnen und Prädikanten unter Leitung von Studienleiterin Irmhild Heinicke im Kloster Germerode, um mehr über den Wald zu erfahren, über den Umgang mit dem Wald nachzudenken und geistliche Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen.

Thematisch ging es zum Beispiel darum, wo und wie Bäume und Wald in der Bibel vorkommen. Oder: Was genau steht im ersten Schöpfungsbericht zur Natur und zum Menschen?  Dabei konnten neue Entdeckungen gemacht werden: Wie sehr die Keimkraft der Natur als Lebensgrundlage für Mensch und Tier und die Vielfalt der Arten am dritten Schöpfungstag herausgehoben wird. Wie die Menschen am 6. Schöpfungstag eingeordnet sind in die auch die Gesamtheit der Schöpfung. Wie der Herrschaftsauftrag an seine inhaltliche Bestimmung durch die Gottebenbildlichkeit gewinnen kann. Und wie mit dem Sabbat (und dem Sabbatjahr) eine Grenze für die Ausbeutung nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von der Natur, gesetzt ist.

«7 Jahre – 700.000 Bäume»

Ute Göpel von der Fachstelle Kirche im ländlichen Raum gab den Teilnehmenden einen kleinen Überblick in die Geschichte des Waldes in Deutschland und die vielfältigen Aufgaben des Waldes, inklusive der sich daraus ergebenden Konfliktpotentiale. Der Wald hat sich im Laufe der Jahrhunderte, auch früher schon aufgrund von Ausbeutung durch Menschen, immer wieder sehr verändert. Der Wald in der EKKW und das Projekt «7 Jahre – 700.000 Bäume» war ein weiteres Thema. Zwei der Teilnehmenden konnten in diesem Zusammenhang von ihren Projekten berichten, die mit dem «Waldpreis» der Landeskirche ausgezeichnet wurden. Der Wald biete vielfältige Möglichkeiten, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und das Evangelium zu erleben und zu verkündigen, berichtet Ute Göpel.

Prädikant und Waldpädagoge Hubert Hering erzählte bei einer Wanderung am Hohen Meißner, was es im Wald alles zu sehen und welche Vielfalt es zu bestaunen gibt. Engagiert zeigte er auf der einen Seite, wie wichtig und segensreich eine gute und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sein kann. Auf der anderen Seite machte er am Beispiel eines nach Windbruch neu entstehenden Hochmoores die Grenzen von forstwirtschaftlicher Nutzung deutlich. Schon am Samstag kamen an verschiedenen Stellen die spirituellen Möglichkeiten in den Blick, wie Natur transparent werden kann für Gottes Handeln und welche Chancen Gottesdienste und Andachtsformen in der Natur haben. Bei einem geistlichen Spaziergang unter Anleitung von Pfarrerin Frauke Leonhäuser am Sonntag war Gelegenheit, dies persönlich zu erfahren und zu reflektieren.