Kassel (medio). Mit einem Festgottesdienst am Sonntag (23.06.) in der Kasseler Martinskirche endete das Programm der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zum 53. Hessentag in Kassel.
Als «Zukunftskirche» präsentierten die beiden Landeskirchen vom 14. bis 23. Juni Veranstaltungen, Konzerte und Gesrächsrunden in der Kasseler Karls- und Martinskirche, teilte die Pressestelle der EKKW mit.
Bischof Hein zu Psalm 23: «Wer im Haus des Herrn bleibt, bleibt in Bewegung»
Die «Zukunftskirche» werde nun geschlossen, der Alltag gehe wieder weiter. Aber auch im Alltag seien wir «im Hause des Herrn», sagte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein in seiner Predigt, in der er den 23. Psalm als biblisches Motiv der Zukunftskirche aufgriff. «In Gottes Haus bleiben, das ist, bei ihm den Ort gefunden zu haben, der uns umfängt, uns trägt und birgt und uns in atemloser Zeit atmen lässt», so der Bischof. Das sei eben kein Haus aus Stein, sondern ein innerer Ort der Begegnung mit Gott. Von da aus sei es möglich, getrost und darum «mit leichtem Gepäck» in die Welt zu ziehen: «Es mag paradox klingen: Wer im Haus des Herrn bleibt, bleibt in Bewegung», so Bischof Hein. Diese Bewegung fände erst ein Ende, wenn Gott die Welt vollende und seine Zukunft endgültig anbräche.
Kirchenpräsident Jung: «Gottes Kraft ist zu spüren, wenn Menschen sich auf den Weg machen, die Zukunft zu gestalten»
Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (EKHN) sagte in seiner Predigt über den 23. Psalm: «In den allermeisten Menschen wohnt die Sehnsucht nach einer guten Zukunft. Und ich glaube, dass die ganz tief im Herzen wohnt. Und ich glaube auch: Gott hat sie da hineingelegt. Die Sehnsucht nach einer guten Zukunft», so Jung. Neue Kraft dazu schenke der 23. Psalm. Seine Kraft sei zu spüren, wenn Menschen sich auf den Weg machten, die Zukunft zu gestalten - «als eine gute Zukunft für alle Menschen», so der Kirchenpräsident.
Mit «Zukunftsmusik» traten Rap und Rock in Dialog mit traditioneller Liturgie
Auch die musikalische Gestaltung stand ganz im Zeichen der Zukunft. Pfarrer Stefan Nadolny und Popkantor Peter Hamburger hatten im Auftrag der beiden hessischen Landeskirchen eine «Zukunftsmusik» komponiert, mit der sie den ganzen Gottesdienst gestalteten und das Thema auf zukunftsweisende Art darboten, so die Pressestelle. Dabei seien Rap und Rock in einen Dialog mit der traditionellen Liturgie und ihren Gesängen getreten. Der Gemeindegesang sei durch gerapte Einlagen unterbrochen worden, die als Erläuterung, Einspruch oder Bekräftigung dienten. So seien alle Gottesdienstbesucher beteiligt gewesen und hätten sich aktiv mit der Musik und den Texten auseinander setzen können, heißt es.
«Zukunftskirchen»-Besucher spendeten 10.000 Euro für Flutopfer
Im Gottesdienst dankte der Landespfarrer für Diakonie, Landeskirchenrat Horst Rühl, für die gute Zusammenarbeit von Diakonie und Kirche bei dem Projekt «Zukunftskirche»: «Kirche ist Diakonie und Diakonie ist Kirche», so Rühl. Besonderen Dank sprach der Landespfarrer den Menschen aus, die während des Hessentages in den beiden Hessentagskirchen mehr als 10.000 Euro für die Flutopferhilfe des Diakonischen Werkes gespendet hatten. Bereits während der Flutkatastrophe hatten beide Landeskirchen 100.000 Euro kurzfristig bereitgestellt.
Neben Bischof Hein, Kirchenpräsident Jung und Landespfarrer Rühl wurde der Hessentagsgottesdienst auch von den beiden Hessentagsbeauftragten Pfarrerin Petra Schwermann (EKKW) und Pfarrer Wolfgang H. Weinrich (EKHN) sowie von der Pfarrerin der Karlskirche, Inge Böhle, mitgestaltet. Die beteiligten Musiker waren: Pfarrer Stefan Nadolny, Peter Hamburger (Kantor für Popularmusik der EKKW), Band «Soul Train» (Friederike Ullmann, Gesang; Jochen Engel, Saxofon; Ingo Hassenstein, Gitarre; Manuel Groh, Bass; David Heise, Schlagzeug) und «GET UP!» (Gospelchor der EKKW). (23.06.2013)
Impressionen:
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