Dass es Menschen und Regionen auf der Welt gibt, die friedlich zusammenleben, immun sind gegen Feindbilder, die einfaches Gut/Böse-Denken ablehnen und einen konstruktiven Umgang mit Konflikten praktizieren, gehe oftmals in der allgemeinen Berichterstattung unter oder werde kaum wahrgenommen, heißt es auf der Internetseite zur FriedensDekade.
Auch wenn an vielen Orten der Welt ein Leben in Frieden und Freiheit nicht möglich sei, so setzten sich doch überall Menschen mit zivilen und gewaltfreien Mitteln für Schwächere, für Demokratie, für Gerechtigkeit und Freiheitsrechte oder für den Erhalt unserer Erde ein. Viele tun dies, auch wenn sie dafür angefeindet, bedroht, verfolgt oder sogar bestraft werden, heißt es weiter.
«Erzähl mir vom Frieden»
Das diesjährige Motto der Ökumenischen FriedensDekade «ERZÄHL MIR VOM FRIEDEN» will den Fokus in der Woche vom 10. bis 20. November auf solche positive Engagements richten, ohne den vorhandenen Unfrieden, ohne das vorherrschende Unrecht oder die grassierende Angst vor einer ungewissen Zukunft auszublenden.

App und Podcast
Die App «Peace and Pray» macht das Engagement für den Frieden mobil: ein täglicher Impuls zum Nachdenken als Push-Nachricht, ein Aktionsvorschlag und ein Friedenslied für jeden Tag. Dazu eine komplette Liturgie für ein tägliches Friedensgebet. Die App steht kostenfrei für Android und IOS zum Download zur Verfügung. Einfach herunterladen: Peace and pray im App Store oder Peace and pray – Apps bei Google Play.
Im Podcast «Erzähl mir DEINEN Frieden» kommen Menschen aus aller Welt zu Wort, die gewaltfrei auf Gewalt reagiert haben und mit ihrem Handeln beweisen: Gewalt muss nicht Gegengewalt erzeugen, die Spirale der Gewalt kann durchbrochen werden. Der Podcast ist bei Spotify, Apple Podcast, YouTube und Podcast.de abrufbar und will die elf Tage der Dekade begleiten. Außerdem kann er in der App «Peace and Pray» angehört werden. Links zum Podcast bei www.friedensdekade.de
Der Fokus soll darauf gerichtet werden, was bereits gelingt und wo sich Menschen erfolgreich mit zivilen und gewaltfreien Mitteln für den Frieden engagiert haben und aktuell engagieren. Wie ist es gelungen, dass Deutschland und Frankreich nach dem II. Weltkrieg heute nicht mehr Erzfeinde sind? Was hat zum Erfolg der «friedlichen Revolution» in der ehemaligen DDR geführt? Warum sind in Norwegen die Menschen glücklicher als anderswo? Wie gelingt es Staaten, Millionen Geflüchtete aufzunehmen oder Zugewanderte zu integrieren, ohne dass es zu massiven, gewalttätigen Protesten kommt?
«Das Versprechen auf eine schnelle, gewaltsame Bekämpfung von Unrecht oder terroristischer Gewalt ist attraktiv, aber unsere Erfahrungen und auch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich mit Waffengewalt kein Frieden herstellen lässt. Gewalt führe vielmehr zu unvorstellbarem Leid und immenser Zerstörung», schreibt Thomas Oelerich von der Ökumenischen FriedensDekade. Umso wichtiger sei das Wissen über Alternativen, die existieren und täglich praktiziert werden. «Denn es gibt sie, diese gewaltfreien Alternativen, im sozialen Miteinander genauso wie bei inner- und zwischenstaatlichen Auseinandersetzungen», so Oelerich.
www.friedensdekade.de

Seit über 40 Jahren engagiert sich die Ökumenische FriedensDekade für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Jedes Jahr bestimmt ein konfessionell multilateral besetztes Gesprächsforum unter Beteiligung unterschiedlicher Friedensinitiativen in Deutschland ein Motto und bereitet vielfältige Materialien vor, die auf lokaler Ebene von Kirchengemeinden, Friedensinitiativen und ökumenische Gruppen genutzt werden können. Alleine im vergangenen Jahr fanden im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade bundesweit rund 5.000 Einzelveranstaltungen statt, teilte die Initiative mit. Damit lieferten ökumenische Gruppen und Friedensinitiativen an den zehn Tagen vor dem Buß– und Bettag einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses und zur friedenspolitischen Willensbildung in Kirchen, Schulen und Gesellschaft.