«Mit dem Wettbewerb wird zivilgesellschaftliches Engagement gestärkt, das sich aktiv für Demokratie und Vielfalt einsetzt», heißt es in der Ausschreibung. Die Preisverleihung ist für das Frühjahr 2026 geplant – kurz vor den Kommunalwahlen in Hessen.
«Antidemokratische Kräfte gewinnen weiterhin an Zulauf. Dem können wir nur mit Mut, Kreativität und einer Entschlossenheit entgegentreten. All das ist in Nordhessen bereits vorhanden. Was es für die Umsetzung jedoch oft noch braucht, ist finanzielle und niedrigschwellige Unterstützung. Mit den Preisgeldern leisten wir hierzu einen Beitrag», so Vereinsvorsitzender Michael Sasse.
Drei Kategorien und ein Sonderpreis
Ausgezeichnet werden Projekte, die Demokratie und Vielfalt stärken und mit unterschiedlichen Blickwinkeln Dialog, Austausch, Verständigung und Miteinander fördern. Die Initiative benennt drei Kategorien:
- Teilhabe, Beteiligung und Mitmenschlichkeit: Bewerbungen können Projekte umfassen, «die sowohl Mitmenschlichkeit, Empathie, Verständnis für Diversität und Vielfalt und Gerechtigkeit fördern als auch die aktive Beteiligung von Menschen an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Prozessen stärken.» Ziel sei es, Barrieren abzubauen, Teilhabe zu ermöglichen und das Zusammenleben durch Vertrauen und Solidarität zu fördern.
- Demokratie, demokratische Werte und gegen Extremismus: Hier werden Projekte gesucht, «die sich konkret mit der Förderung und Stärkung von Demokratie sowie ihrer Werte auseinandersetzen.» Im Mittelpunkt stehe, sich aktiv gegen Extremismus einzusetzen und ein friedliches Zusammenleben aller Menschen zu fördern. Die Projekte sollen dazu beitragen, «die demokratischen Grundwerte zu festigen und gleichzeitig gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden, indem sie den Zusammenhalt und den respektvollen Umgang miteinander stärken.»
- Frieden und Völkerverständigung: In dieser Kategorie können Projekte eingereicht werden, «die einen Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen stärken und auf Dialog und Vielfalt anstatt auf Ausgrenzung setzen.» Ziel sei es, den interkulturellen Austausch zu fördern und Vorurteile abzubauen. «Durch den Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen entsteht ein besseres Verständnis füreinander, was zu mehr Akzeptanz und Offenheit führt.»
- Zusätzlich wird ein Sonderpreis «Ländlicher Raum» ausgelobt. Gewürdigt werden Projekte, «die sich in besonderer Weise den Themen und Herausforderungen außerhalb der Großräume stellen.»
Bewerbung und weitere Informationen
Zur Teilnahme genügt das ausgefüllte Bewerbungsformular, das per E-Mail an kontakt@offenfuervielfalt.de geschickt werden kann. Darin soll kurz beschrieben werden, «in welcher Weise sich das jeweilige Projekt für Demokratie einsetzt: Worum handelt es sich? Welche Kategorien deckt das Projekt ab? Wer ist daran beteiligt? Was sind die genauen Ziele? Wie lange gibt es das Projekt schon oder wann soll es stattfinden?» Das Einzugsgebiet für die Teilnahme liegt in Nord- und Osthessen und deckt sich mit der Zuständigkeit des Regierungspräsidiums Kassel.
Beispiele aus dem Vorjahr
Im vergangenen Jahr wurden unter anderem ein Festival für Vielfalt in Borken, ein inklusives Fußballturnier, ein Forschungsprojekt für Schüler*innen sowie ein Integrations- und Spielfest ausgezeichnet. Unter den ausgezeichneten Projekten war auch der Werkraum Treysa vom Evangelischen Kirchenkreis Schwalm-Eder als «Demokratie-Verstärker» für Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und sozialen Zusammenhalt. In den Räumen des kirchlichen Angebotes in der Steingasse 7 in Schwalmstadt-Treysa kommen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Lebenslagen zusammen.
Die EKKW im Bündnis «Offen für Vielfalt»
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck ist seit dem 17. Januar 2021 offizieller Kooperationspartner der regionalen Demokratie-Initiative «Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung». Als erste religiöse Institution im Bündnis setzt die EKKW damit ein deutliches Zeichen gegen Ausgrenzung und für eine offene, vielfältige Gesellschaft. Der Beitritt erfolgte im Rahmen einer Tagung der Landessynode und unterstreicht das kirchliche Selbstverständnis als Ort gleichberechtigter Teilhabe und respektvollen Miteinanders.
Die Initiative vereint Unternehmen, kommunale Einrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen aus Kassel und Nordhessen, die sich gemeinsam für demokratische Werte und gegen Diskriminierung engagieren. Die EKKW bringt sich mit Veranstaltungen, Projekten und sichtbaren Zeichen – wie den bekannten Türschildern – aktiv in das Bündnis ein.
Offen für Vielfalt in der EKKW
Kontakt zur Initiative in unserer Landeskirche
Das regionale Bündnis im Internet

Der offizielle Internetauftritt der Initiative «Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» mit weiteren Hintergrundinfos zur Entstehung, einer wachsenden Mitgliederliste, gemeinsamen Aktionen und Events, einem Veranstaltungskalender (in den auch unsere kirchlichen Veranstaltungen zum Thema einfließen) und vielem mehr: www.offenfuervielfalt.de