In feierlichen Gottesdiensten wird an die Taufe der Jugendlichen erinnert, durch Handauflegen gesegnet. Zudem erhalten sie einen persönlichen, biblischen Konfirmationsspruch, der sie ein Leben lang begleiten soll. Mit der Konfirmation – aus dem Lateinischen Befestigung oder Stärkung – bestätigen die Jugendlichen ihre Taufe. Sie legen damit ein öffentliches Bekenntnis zum christlichen Glauben ab und werden in die Gemeinde aufgenommen.
Rechte nach der Konfirmation
Konfirmierte dürfen offiziell am Abendmahl in allen evangelischen Kirchen teilnehmen. Einige Gemeinden lassen Kinder allerdings auch schon vor der Konfirmation zum Abendmahl zu. Darüber hinaus berechtigt die Konfirmation zur Übernahme eines Taufpatenamts. Zunehmend verbreitet ist auch die Verbindung von Konfirmation und Taufe.
Glaubensunterricht als Vorbereitung
Vor ihrer Konfirmation nehmen die Jugendlichen meist ein Jahr lang am Konfirmandenunterricht teil, der in der Regel in der achten Klasse beginnt. Dort erwerben sie grundlegendes christliches Wissen: Die Zehn Gebote, das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser sowie die Bedeutung von Taufe und Abendmahl stehen im Fokus. In manchen Gemeinden beginnt die Konfirmandenarbeit bereits in der Grundschule. Hinzu kommen Exkursionen, Projekttage, Praktika sowie Konfi-Freizeiten und Konfi-Camps.

Wort zur Konfirmation
Die Vorbereitungen auf die Konfirmation laufen auf Hochtouren. Das Lokal ist schon lange gebucht, jetzt wird das Essen ausgesucht. Letzte Fragen müssen noch geklärt werden: Wer backt welchen Kuchen? Wer kommt schon am Samstag zum Abendmahlsgottesdienst? Passt der Anzug, sitzt das Kleid? Die Aufregung steigt. Pfarrerin Anke Zimmermann aus Homberg/Efze berichtet im Wort zur Woche von 19 Jugendlichen, die sich ein Jahr lang auf die Konfirmation vorbereitet haben. Nun ist der große Tag in Sichtweite.
Fragen & Antworten
Was passiert im Konfirmationsunterricht?
Der Unterricht bereitet die Jugendlichen auf die Konfirmation vor. Dabei geht es nicht um Leistungen. Vielmehr stehen Fragen über den Sinn des Lebens, über das Erwachsenwerden und den christlichen Glauben im Mittelpunkt. Die Jugendlichen debattieren miteinander und entdecken zusammen, was für ihr Leben wichtig ist, erleben Gemeinschaft und haben viel Spaß dabei.
Müssen Eltern Mitglieder einer christlichen Kirche sein?
Nein. Die Eltern müssen keiner christlichen Kirche angehören. Sie sind aber herzlich dazu eingeladen, mit ihren Kindern die evangelische Kirche zu entdecken, Gottesdienste zu besuchen und Christinnen und Christen kennenzulernen.
Müssen Jugendliche vor der Konfirmation getauft sein?
Ja. Die Taufe ist eine wichtige Voraussetzung für die Konfirmation. Mit ihrem «Ja» bei der Konfirmation bestätigen die Jugendlichen die Taufe. Wer mehr zur Taufe wissen will, kann in unsere Tauf-Rubrik schauen.
Kann unser Kind zum Konfi-Unterricht gehen, ohne getauft zu sein?
Ja. Ihr Kind nimmt an der Konfi-Stunde teil und wird meist kurz vor der Konfirmation getauft. Die Taufe kann auch im Konfirmationsgottesdienst erfolgen.
Welche Rechte erhalten Jugendliche mit der Konfirmation?
Konfirmierte dürfen offiziell am Abendmahl in allen evangelischen Kirchen teilnehmen. Darüber hinaus berechtigt die Konfirmation zur Übernahme eines Taufpatenamts.
Können auch Erwachsene konfirmiert werden?
Ja. Getaufte Mitglieder der Kirche können nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit konfirmiert werden. Diese wird mit der zuständigen Kirchengemeinde vereinbart. Bei der Taufe eines Erwachsenen ist die Konfirmation allerdings nicht mehr notwendig, weil der Akt der Taufe und das mit der Konfirmation verbundene Glaubensbekenntnis zusammenfallen.
Müssen Konfis regelmäßig in die Kirche gehen?
In der Regel wird erwartet, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden regelmäßig den Gottesdienst besuchen. Auch die Eltern der Konfis sind dazu eingeladen.
Was soll mein Kind zur Konfirmation anziehen?
Die Kleidung sollte den festlichen Charakter des Tages unterstreichen. Es gibt allerdings örtlich und traditionell gebundene Unterschiede. Die Kleiderfrage sollten Eltern und Kinder gemeinsam klären oder beim Elternabend mit dem Gemeindepfarrer oder Gemeindepfarrerin besprechen.
Für welchen Zweck ist die Kollekte im Konfirmationsgottesdienst?
In allen Konfirmationsgottesdiensten in Kurhessen-Waldeck geht die Kollekte an unser kirchliches Hilfswerk «Ausbildungshilfe – Christian Education Fund». Jungen Menschen in Entwicklungsländern wird durch die Unterstützung der Ausbildungshilfe geholfen, die Schule zu besuchen, einen Beruf zu erlernen oder ein Studium zu absolvieren. Weitere Informationen dazu unter www.ausbildungshilfe.de
Was kann man Jugendlichen zur Konfirmation schenken?
Eine alte Tradition ist es, Konfirmandinnen und Konfirmanden eine Bibel oder ein Gesangbuch zur Konfirmation zu schenken. Verschiedene Varianten des Gesangbuchs für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck können bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig bestellt werden. Vielfach wird heute Bargeld zur Konfirmation verschenkt, damit sich die Jugendlichen später einen Herzenswunsch erfüllen können.
Vom Kind zum Erwachsenen: Ein Ritual mit Wandel
Früher markierte die Konfirmation einen klaren Lebensabschnitt: Viele Jugendliche verließen nach der Zeremonie die Schule und begannen eine Lehre. Der Ritus wurde zum Symbol des Übergangs von der Kindheit ins Erwachsenenleben. Heute bleibt die Konfirmation trotz veränderter Lebensrealitäten ein bedeutender Moment – vor allem im Hinblick auf die persönliche Reifung.
Martin Bucer: Der Mann hinter der Konfirmation
Als Begründer der Konfirmation gilt der reformatorische Theologe Martin Bucer (1491–1551) aus dem Elsass, der sie zunächst in Hessen einführte. Allgemein durchgesetzt hat sich die Praxis jedoch erst im 18. Jahrhundert im Zuge des Pietismus – einer Bewegung, die bis heute die persönliche Frömmigkeit und das individuelle Glaubensleben betont.
Ein Baum zur Konfirmation – nachhaltig schenken mit Herz!

Zur Konfirmation lässt sich im Rahmen der Aktion 7 Jahre – 700.000 Bäume ganz unkompliziert ein Baum verschenken. Der Geschenkgenerator macht’s möglich: Einfach das Häkchen bei „Ich möchte diese Baumspende verschenken“ setzen, die Felder ausfüllen – und schon steht eine persönliche Urkunde zum Download bereit. Ausdrucken, überreichen, Freude schenken – und ganz nebenbei etwas fürs Klima tun.