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Die neuen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger mit Pfarrer Till M. Wisseler

Die neuen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger wurden von Pfarrer Till M. Wisseler (hinten links) im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens feierlich in ihren Dienst ausgesandt.

Langenselbold / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Mai 2025

Barbara Görich-Reinel, Leitende Polizeipfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Gastpredigerin im Gottesdienst, würdigte die Aufgabe der neuen Ehrenamtlichen: «Wenn Menschen in einem Notfall ins Bodenlose fallen, geben sie Halt.» Notfallseelsorger seien Menschen, die gemeinsam mit den Betroffenen Krisen aushalten und versuchen, die Folgen zu mildern. In einer Zeit, in der Einsamkeit in der Gesellschaft zunehme, sei ihre Rolle umso bedeutender. «Sie weben ein Netz aus Hoffnung und Sorge – eine Beziehung auf Abruf», sagte Görich-Reinel. Dabei seien sie im Notfall im Namen Gottes für den Nächsten da und machten Gott auf diese Weise erfahrbar.

Dank und Anerkennung aus Kirche und Politik

Auch Dekan Wilhelm Hammann vom Kirchenkreis Kinzigtal betonte die Bedeutung der neuen Seelsorgerinnen und Seelsorger. «Schön, dass es sie gibt», sagte er und nannte sie Teil der «Blaulichtfamilie». Unterstützung kam auch von kommunaler Seite: Kreisbeigeordneter Jannik Marquart überbrachte die Glückwünsche des Landrats und dankte für das Engagement. «Sie übernehmen eine unglaublich wichtige Aufgabe», so Marquart. In Lebensmomenten, in denen andere wegsehen, seien die Notfallseelsorger zur Stelle.

Mit einem herzlichen Willkommensruf wurden die neuen Kolleginnen und Kollegen von der erfahrenen Notfallseelsorgerin Kirsten Krüger in die Gemeinschaft der rund 40 Ehrenamtlichen aufgenommen. Geleitet wurde die Ausbildung der neuen Kräfte von Pfarrer Till M. Wisseler, Polizei- und Notfallseelsorger im Main-Kinzig-Kreis. In rund 100 Stunden wurden die Teilnehmenden auf ihren Einsatz vorbereitet, berichtete Wisseler – in enger Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern, vertreten durch Thomas Nienstedt. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Main-Kinzig-Kreis.

Unterstützung für Pfarrdienst und Einsatzkräfte

Von den neuen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorgern stammen 13 aus dem Main-Kinzig-Kreis – von Schlüchtern bis Hanau –, zwei weitere kommen aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf. In Zukunft werden sie die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer in der Region unterstützen, für die der Notfallseelsorgedienst ebenfalls zum Aufgabenbereich gehört.

Hilfe in den dunkelsten Momenten

Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger kommen in akuten Krisensituationen zum Einsatz: bei Todesfällen, schweren Unfällen oder anderen medizinischen Notlagen. Sie arbeiten eng mit Polizei und Rettungsdiensten zusammen und sind oft die Ersten, die Menschen in ihren dunkelsten Stunden zur Seite stehen. Bei der Aussendungsfeier waren deshalb auch Vertreter anderer Hilfsorganisationen anwesend – als Zeichen des Miteinanders im Einsatz für Menschen in Not. 

Nofallseelsorge in der EKKW

In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehört die Notfallseelsorge zum «grundpastoralen Auftrag» jeder Pfarrerin und jedes Pfarrers. In den Jahren 2019/2020 fand im Main-Kinzig-Kreis ein Pilotprojekt der Landeskirche zur Ausbildung Ehrenamtlicher in der Notfallseelsorge statt. Der erste Kurs wurde im Oktober 2020 in die Dienstgemeinschaft entsendet. Seither werden regelmäßig Ausbildungskurse angeboten.