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Die von den Kirchengemeinden eingeworbenen Spenden werden von der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds verdoppelt und auf volle 100 Euro aufrundet.

Die von den Kirchengemeinden eingeworbenen Spenden werden von der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds verdoppelt und auf volle 100 Euro aufrundet.

Kassel / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Mär 2025

Förderschwerpunkte waren 2024 «Maßnahmen der Innenrenovierung, der Orgelsanierung und der künstlerischen Gestaltung in denkmalgeschützten Kirchen». Während der Laufzeit der Projektliste vom 1. Juli bis 26. Dezember 2024 hatten die Kirchengemeinden durch Vorortaktivitäten ein Spendenergebnis von rund 441.700 Euro erzielt, das die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds verdoppelte und auf volle 100 Euro aufrundete. Dieses besondere Engagement wurde am Donnerstagnachmittag (13. März) in einer Feierstunde im Haus der Kirche in Kassel gewürdigt.

«In Zukunft wird diese Vernetzung in den Sozialraum und in die Zivilgesellschaft im Umfeld einer Kirchengemeinde immer wichtiger werden.»
Bischöfin Dr. Beate Hofmann

Um diese hohen Spendensummen zu erzielen, seien auch Kontakte zu Menschen vor Ort aus Vereinen, Politik und Wirtschaft ausgebaut oder neu geknüpft worden, hob Bischöfin Dr. Beate Hofmann in ihrem Grußwort hervor. «In Zukunft wird diese Vernetzung in den Sozialraum und in die Zivilgesellschaft im Umfeld einer Kirchengemeinde immer wichtiger werden. Nicht nur, wenn es darum geht, ein Kirchengebäude zu renovieren, einen Raum neu zu gestalten oder eine Orgel zu überholen. Sondern um Antworten auf so grundlegende Fragen zu bekommen wie: Wozu brauchen wir unsere Gebäude?», erläuterte die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Sie ermunterte, miteinander nach Wegen zu suchen, die Kirchen als Orte für Gott und die Menschen zu erhalten. Das erfolgreiche Spendensammeln zeige: «Gemeinsam mit anderen schaffen wir viel zum Wohl unserer Gemeinschaft und zur Ehre Gottes.» 

«Die Spendenaktionen bringen die Menschen zusammen – oft über die Mitglieder der Kirchengemeinde hinaus.»
Vizepräsidentin Dr. Katharina Apel

EKKW-Vizepräsidentin Dr. Katharina Apel, Mitglied im Vorstand der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds, betonte ebenfalls den Gemeinschaftsgeist, der von der Antragstellung bis zur Umsetzung der Spendenaktionen notwendig sei. «So ist dieser Prozess auch als eine besondere Ausgestaltung der Engagement-Förderung und Gemeindeentwicklung zu verstehen. Die Spendenaktionen bringen die Menschen zusammen – oft über die Mitglieder der Kirchengemeinde hinaus», sagte die Vizepräsidentin. Sie lenkte den Blick zudem auf den Förderschwerpunkt Orgelsanierung: «Dass die finanzielle Förderung für die Sanierung der ‚Königin der Instrumente‘ in Kirchen über den Kirchenerhaltungsfonds möglich ist, erfreut mich als Organistin natürlich besonders.»

«Denn Kirchengebäude sind weit mehr als nur Bauwerke – sie sind Orte der Begegnung, der Gemeinschaft und des Glaubens.»
Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Fehr

Auch der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds, Dr. Andreas Fehr, ging in seiner Rede auf den Mehrwert der Kirchengebäude ein. Die Stiftung unterstütze die Kirchengemeinden der EKKW dabei, ihre Gebäude zu erhalten und sie gleichzeitig für eine lebendige soziale Gemeinwesenarbeit nutzbar zu machen. «Denn Kirchengebäude sind weit mehr als nur Bauwerke – sie sind Orte der Begegnung, der Gemeinschaft und des Glaubens», betonte Fehr.

Wie der Vorstandsvorsitzende berichtete, hat die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds seit ihrer Gründung im Jahr 2000 bereits 323 Bauvorhaben von Kirchengemeinden der EKKW mit einem Gesamtvolumen von rund 15,1 Mio. Euro aus Stiftungsmitteln gefördert. Die Gemeinden warben dabei rund 11,8 Mio. Euro an Spenden selbst ein. Die Stiftung habe ein Investitionsvolumen von knapp 26,9 Mio. Euro auf den Weg gebracht.

Die Förderprojekte 2024

Förderschwerpunkte waren 2024 «Maßnahmen der Innenrenovierung, der Orgelsanierung und der künstlerischen Gestaltung in denkmalgeschützten Kirchen». Das besondere Engagement der Kirchengemeinden wurde am Donnerstagnachmittag (13. März) in einer Feierstunde im Haus der Kirche in Kassel gewürdigt.

Ev. Kirchengemeinde Witzenhausen, Kirchenkreis Werra-Meißner, Orgelsanierung in der Liebfrauenkirche in Witzenhausen
Förderung: 130.400 Euro

Ev. Martin Luther Gemeinde Bad Arolsen, Kirchenkreis Twiste-Eisenberg, Instandsetzung der Gewölbedecke und Sanierung des Innenraumes der Kirche in Bad Arolsen
Förderung: 172.200 Euro

Ev. Kirchengemeinde Beisheim-Berndshausen, Kirchenkreis Schwalm-Eder, Innensanierung der Kirche in Oberbeisheim
Förderung: 4.500 Euro

Ev. Kirchengemeinde Kleinschmalkalden, Kirchenkreis Schmalkalden, Sanierung der Gothaischen Kirche in Kleinschmalkalden
Förderung: 34.000 Euro

Ev. Stadtkirchengemeinde Hanau, Kirchenkreis Hanau, Sanierung der Marienkirche in Hanau
Förderung: 100.900 Euro

Vorgestellt: Sanierung der Stadtkirche Bad Arolsen

Im Oktober 2020 platzten rund 300 kg Stuck im nordwestlichen Deckenbereich der Stadtkirche in Bad Arolsen ab. Seitdem ist der Kirchenraum mit einem Netz abgehängt, um Besuchende zu schützen und die Kirche weiterhin nutzen zu können. Doch nicht nur die Stuckdecke stellt eine Herausforderung für den Erhalt des Gebäudes dar, zahlreiche Baumaßnahmen wurden bereits umgesetzt oder sind in Planung. Die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds unterstützt die Sanierungsarbeiten und verdoppelt die vom Förderkreis, Lions Club und anderen Initiativen gesammelten Spenden. Wir waren vor Ort und haben mit Menschen aus der Gemeinde über die Herausforderungen und die breite Unterstützung in Bad Arolsen und darüber hinaus gesprochen:

Videobeitrag über die Sanierung der Stadtkirche in Bad Arolsen

Nächste Projektliste erst 2026

Vor dem Hintergrund des laufenden Gebäudestrategieprozesses der Landeskirche wird es 2025 keine Projektliste geben, so hat es der Vorstand der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds beschlossen. Da viele Kirchenkreise bis zum Jahresende 2025 noch an ihren Gebäudeplänen arbeiten, fehlen zum üblichen Zeitpunkt der Antragstellung (in der Regel bis Juli eines Jahres) notwendige Beschlüsse und auch das Wissen darüber, welche Gebäude zukünftig antragsberechtigt für kirchliche Baumittel sein werden, erläuterte Vizepräsidentin Apel. «Die Stiftung will den Prozess unterstützen und nicht beeinträchtigen und hat beschlossen, die Fördermittel ins Folgejahr zu übertragen», so Apel. Folglich gebe es die nächste Projektliste erst im Jahr 2026; die nächste reguläre Übergabefeier finde erst wieder im Jahr 2027 statt. 

Stiftung Kirchenerhaltungsfonds

Im Jahr 2000 hat die Landessynode der EKKW die Errichtung einer kirchlichen Baustiftung beschlossen. Das Ziel: einen finanziellen Grundstock zu schaffen, aus dessen Erträgnissen die Bauunterhaltung denkmalgeschützter kirchlicher Gebäude und ihrer Ausstattungsstücke gefördert werden kann. Die Landeskirche hat die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds bei der Gründung mit einem Stiftungskapital von 15,838 Mio. Euro ausgestattet, das nach der Stiftungsverfassung in seinem Bestand zu erhalten ist. Seit 2013 stockte die EKKW dieses Stiftungskapital noch um weitere 11. Mio. Euro auf.