Die Kinder und ihr Publikum erwartete ein musikalisches Erlebnis voller Fantasie, Klang und Gemeinschaft. Im Mittelpunkt stand das eigens für die Chortage komponierte Stück «Die Schöpfung singt» von Peter Schindler (Musik) und Babette Dieterich (Text) – eine bunte Revue mit Theaterszenen, Choreografien und viel Musik. Die Kinder schlüpften in Rollen wie «Chor der Bäume», «Chor der Regentropfen» oder «Chor der Steine» und erzählten singend von ihrer Bedeutung für die Erde. Am Ende wurde aus dem «Waldchor» ein leuchtender Regenbogen – Symbol für Vielfalt, Hoffnung und Gottes Bund mit den Menschen, teilte Kirchenmusikdirektorin Anne Langenbach mit, die das Kinder- und Jugendkantorat der EKKW leitet.
«An den Landeskinderchortagen standen die Kinder, die Musik und die Schöpfung im Mittelpunkt», so Langenbach. «Gut 300 Kinder hatten in ihren Chören seit Monaten geprobt und sich auf ‚ihren‘ Tag und die Uraufführung gefreut. Gemeinsam mit der schönen Musik von Peter Schindler und den Stimmen der Kinder konnten wir zwei tolle Tage erleben und verzauberten das Publikum.»

Mitsingen ausdrücklich erwünscht
Die Aufführungen mündeten in das bekannte Lied von Paul Gerhardt: «Geh aus, mein Herz, und suche Freud». Auch das Publikum durfte aktiv werden: Es konnte mitgesungen, Windrauschen imitiert, Vogelstimmen nachgeahmt und den Rhythmus der Steine mitgestaltet werden.
Die Konzerte begannen jeweils um 16.30 Uhr mit einer kurzen Einstimmung für das Publikum, die Aufführungen starteten um 17 Uhr. Peter Schindler übernahm dabei selbst den Klavierpart. Die musikalische Leitung lag in Kassel bei Juliane Baumann-Kremzow und Anne Langenbach, in Marburg bei Annette Fraatz, Andrea Tetens und Christian Bedoya. Alle gehören zum Kinder- und Jugendkantorat der EKKW, das die Landeskinderchortage veranstaltete.
Wenn sich alle Farben wundersam verbinden

Hundert Kinder sangen auch in Marburg gemeinsam und verwandelten die Pfarrkirche in eine Musicalbühne. So wie am Samstag in Kassel, wurde am Sonntag auch dort das Musical «Die Schöpfung singt» aufgeführt – mit aufgeregten Kindern, Eltern und viel Einsatz.
Um kurz vor halb fünf herrschte Trubel in und um die Kirche. Kurz vor ihrem großen Auftritt waren Bäume, Kräuter, Steine, Vögel und Regentropfen als Schöpfung in verkleideter Menschengestalt vertreten. Und die sollten nicht nur besungen, sondern auch hörbar gemacht werden, berichtete Nadja Schwarzwäller vom Evangelischen Kirchenkreis Marburg. Alle Besucherinnen und Besucher bekamen zu Beginn zwei Steine in die Hand, die beim Lied der Steine zum Einsatz kamen. «Rhythmisch den Chor begleiten», lautete die Anweisung. Auch Wind und Regen wurden gemeinsam mit dem Publikum erzeugt – mit Programmheften, Händen und Füßen.
Der ganze Kirchenraum war beleuchtet und mit Elementen aus der Natur in ein Bühnenbild verwandelt worden – eine eindrucksvolle Kulisse für die Aufführung, auf die alle so lange hingearbeitet hatten. Die Lieder erzählten von der Vielfalt der Schöpfung, am Ende stand der Regenbogen als Symbol für die Einheit von allem. Von Rot bis Violett waren auch die Kinder verkleidet und holten sich ihren verdienten Applaus ab – ein echter Sturm, lauter als alle Steine zusammen.

Erschufen das Stück «Die Schöpfung singt»: Peter Schindler (Musik) und Babette Dieterich (Text)

Sorgten mit den Kindern und Musikerinnen und Musikern für eine gelungen Aufführung (v.l.) in Kassel: Juliane Baumann-Kremzow, Anne Langenbach, Annette Fraatz, Christian Bedoya und Andrea Tetens

Das Kasseler Schöpfungs-Ensemble: Susanne Hartig (Cello), Esther Friedrich (Klarinette) Rolf Denecke (Bass), Constanze Betzl (Flöte), Peter Schindler (Piano) und Olaf Pyras (Schlagwerk) unter der Leitung von Juliane Baumann-Kremzow.
Die Landeskinderchortage sollen die Gemeinschaft der Kinderchöre stärken und das diesjährige «Jahr der Stimme» mit dem Schöpfungsgedanken verbinden. Für die Kinder und ihre Begleitpersonen war die Teilnahme kostenlos, inklusive Verpflegung vor Ort. Die Chöre bereiteten sich im Vorfeld mit Audio- und Videomaterial sowie Bastelanleitungen für Kostüme vor – Regenbogenumhänge wurden gestellt und können von Chören beim Kinder- und Jugendkantorat für eigene Aufführungen ausgeliehen werden.
Nachhaltige Wirkung
Ein besonderes Plus: Gemeinden können das Stück kostenfrei aufführen – Noten und Aufführungsrechte sind bereits abgegolten. So bleibt «Die Schöpfung singt» auch über die beiden Veranstaltungstage hinaus in der Landeskirche hörbar.
Kinder- und Jugendkantorat

Das Kinder- und Jugendkantorat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck begleitet rund 1.500 Kinder und Jugendliche in evangelischen Chören. Es fördert das Singen und Musizieren durch Beratung, Fortbildungen und kreative Projekte. Ziel ist es, Stimm- und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen zu begleiten, ihre Begeisterung für geistliche und weltliche Musik zu wecken und die Kirche als lebendigen Erfahrungsraum erfahrbar zu machen.







































