Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert, so Pfeifer in einer Mitteilung der Konferenz: «Berufstätigkeit, Familienarbeit, eine ausgeprägtere Kirchenferne und eine größere Mobilität stellen an die Frauenarbeit der Zukunft andere Anforderungen. Die Stimme der kirchlich-religiös geprägten Frauen verstummt. Die Zukunft der Frauenarbeit auf landeskirchlicher Ebene ist ungewiss.» Trotz dieser Herausforderungen blickten die Delegierten in einem feierlichen Gottesdienst, gestaltet von Pfarrerin Dr. Heike Radeck und Diakonin Sabine Schött, dankbar auf die Arbeit der vergangenen Jahre zurück. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden alle ehrenamtlichen Delegierten von der Dezernentin für Bildung in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Prof. Dr. Gudrun Neebe, offiziell von ihren Aufgaben entpflichtet.

Gruppenfoto bei der letzten Sitzung: Die Delegierten der Landesfrauenkonferenz am 17. September vor dem Haus der Kirche in Kassel
Engagement und Initiativen
Die Landesfrauenkonferenz sei, wie Pfeifer betont, «kein Kaffeekränzchen» gewesen. Das zentrale Anliegen der Konferenz war die Förderung, Stärkung und Prägung der Frauenarbeit in der EKKW. Sie bot eine Plattform zum Erfahrungs- und Informationsaustausch sowie zur Meinungsbildung zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen. Die Delegierten erarbeiteten Petitionen, etwa gegen den erstarkenden Rechtsradikalismus, und beteiligten sich an Aktionen wie der «Wanderfriedenskerze». Diese Aktion bleibt trotz Auflösung der Landesfrauenkonferenz Teil der Frauenarbeit in den Regionen der Landeskirche und wird künftig von Helga Thomas vertreten.
Fortbestehende Angebote und Erinnerung
Auch die regionale Frauenarbeit – etwa Frauengottesdienste, Frauenfrühstücke, Frauenmahle – sowie die Angebote der Hauptamtlichen Dr. Heike Radeck und Sabine Schött bestehen fort. An die fest im Glauben verankerte und durch biblische Texte getragene Arbeit der Landesfrauenkonferenz erinnert künftig ein Beet mit Frühblühern und ein Stein mit der schlichten Aufschrift «Landesfrauenkonferenz 1987 – 2025» vor dem Landeskirchenamt in Kassel.
Rückblick auf die Bedeutung der Konferenz
Die Landesfrauenkonferenz war seit ihrer Gründung 1987 das zentrale Gremium zur Förderung und Stärkung der Frauenarbeit in der Landeskirche. Sie verstand sich als Teil der konfessionellen Frauenbewegung und war Mitglied im Verband Evangelische Frauen in Deutschland (EFiD). Die Konferenz bot engagierten Frauen ein Forum für den Austausch über gesellschaftliche Werte, Lebensfragen und die Gestaltung des christlichen Lebens. Laut Ordnung der Konferenz gehörte es zu deren Zielen, die Perspektiven evangelischer Frauen in gesellschaftliche Diskurse einzubringen, Stellungnahmen zu aktuellen Themen zu erarbeiten und Maßnahmen zur Förderung der Frauenarbeit zu empfehlen.
Die Landesfrauenkonferenz hat maßgeblich das Profil der kirchlichen Frauenarbeit in der EKKW geprägt und war ein Netzwerk, das Frauen stärkte und ihre Interessen vertrat. Mit der Auflösung endet ein bedeutendes Kapitel ehrenamtlichen Engagements.







