Meine Suche

TaufeKonfirmationTrauung
Festlich geschmückter Osteraltar in der evangelischen Kirche zu Mandern

Festlich geschmückter Osteraltar in der evangelischen Kirche zu Mandern

Kassel / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Apr 2025
Das Foto zeigt Bischöfin Dr. Beate Hofmann in Talar und mit Kreuz-Kette

Botschaft zum Osterfest

«Ostern: Die Natur erwacht, überall grünt und blüht es und wir feiern Leben und Lebendigkeit. Doch Ostern ist nicht das Fest einer schönen, heilen Welt. Ostern beginnt an einem Grab, mit Menschen, denen die Erfahrung des schrecklichen Sterbens eines geliebten Menschen noch in den Knochen steckt.

Ostern, das ist die Erfahrung, dass aus zerbrochenem Leben und zerstörter Hoffnung Neues entstehen kann. Wir feiern die Auferstehung Jesu nach seinem Tod am Kreuz. Wir feiern ein Ende, das einen Anfang macht.

Ostern ändert nicht alle Verhältnisse, die uns Sorgen machen, aber unsere Haltung dazu. Jesu Sieg über den Tod lässt Christinnen und Christen nicht verzagen angesichts der grausamen Kriege und Konflikte in der Ukraine, im Nahen Osten, im Kongo, im Sudan.

Jesu Auferstehung ist die Triebfeder, die uns weiter hoffen und weiter arbeiten lässt für Gerechtigkeit und Frieden, für Versöhnung und Gemeinschaft. Denn – um es mit Dietrich Bonhoeffer auszudrücken: «Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.»

Dr. Beate Hofmann
Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Wort zum Osterfest

«Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!» Diese Worte sind mehr als ein Ostergruß. Sie sind Hoffnung, Trost und Herausforderung zugleich. Was bedeutet es, dass Jesus lebt? Pfarrer Bernd Spriesersbach aus Fulda nimmt uns mit auf eine persönliche Spurensuche: von den Emmaus-Jüngern bis zu einem bewegenden Moment im Jugendkreis. Zwischen Zweifel und Glauben, Alltagsbeobachtung und spiritueller Tiefe wird klar – die Osterbotschaft gilt heute. Und sie verändert alles.

Fragen und Antworten rund um Ostern

Ostern ist das zentrale Fest des christlichen Glaubens – reich an Symbolen, Geschichten und gelebtem Brauchtum. Warum feiern Christinnen und Christen die Auferstehung Jesu, was hat es mit Eiern, Lamm und Osterfeuer auf sich, und warum variiert das Datum jedes Jahr? Wir geben geben kurze und verständliche Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Osterfest.

Was feiern Christen an Ostern?

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: Nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz ist Jesus Christus von den Toten auferstanden. Gott schenkt neues Leben. Die Bibel erzählt, wie Frauen am Ostermorgen das leere Grab entdecken und dort Engel erscheinen, die Jesu Auferstehung verkünden. In den Tagen danach erscheint er seinen Jüngern beim Gang nach Emmaus. Das christliche Osterfest beendet die Passionszeit (Fastenzeit). Die biblische Erzählung steht in enger Verbindung mit dem jüdischen Pessach-Fest.

Wie wird gefeiert?

Nach der Trauer am Karfreitag wird in den Ostergottesdiensten der Sieg des Lebens über den Tod gefeiert und die Osterkerze entzündet. Viele Gemeinden versammeln sich bereits in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, um mit einem Osterfeuer, Kerzen und dem Sonnenaufgang Licht, Leben und Auferstehung symbolisch zu erleben. In vielen Familien und Kirchengemeinden gehören gemeinsame Osterfrühstücke mit bunt gefärbten Eiern und geschmückte Ostersträuße dazu. Höhepunkt für die Kinder ist das Ostereiersuchen.

Warum gehören Eier zum Osterbrauchtum?

Das Ei gilt als Symbol des Lebens und der Auferstehung. Christus hat das Grab und damit den Tod durchbrochen wie ein Küken die Schale seines Eis. Meist rot gefärbte Eier als Ostergeschenke kennt man in Deutschland schon im 13. Jahrhundert. In den orthodoxen Kirchen hat das Osterei besondere Bedeutung, in Russland schreibt man Eiern, die in Kirchen geweiht wurden, magische Fähigkeiten zu. Im Mittelalter bezahlten viele Menschen ihre Pachtschulden mit Eiern. Ein Zahltag fiel auch auf die Osterzeit. Daraus entwickelte sich der Brauch, Ostereier zu verschenken und zu sammeln. Nicht zuletzt ist das Frühjahr auch die Zeit, in der die Hennen nach dem Winter wieder mehr Eier legen.

Was hat das Lamm mit Ostern zu tun?

Das Lamm steht für das Sterben Jesu am Kreuz. «Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt», heißt es im Johannes-Evangelium. Schon in der Antike waren junge Schafe klassische Opfertiere. Juden schlachten zum Pessach-Fest ein Lamm. Das Gleichnis vom Lamm Gottes, dem Agnus Dei, ist das ganze Kirchenjahr über in den christlichen Gottesdiensten bei der Abendmahlfeier präsent, in der die Gemeinde bittet: «Christe, Du Lamm Gottes, der Du trägst die Sünde der Welt, erbarme Dich unser.»

Warum ist Ostern jedes Jahr an einem anderen Datum?

Im Jahr 325 bestimmte das kirchliche Konzil von Nicäa den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling als Ostertermin. Seither wird das Auferstehungsfest in den westlichen Kirchen zwischen dem 22. März und dem 25. April begangen. In diesem Jahr fällt Ostern auf den 20.
und 21. April. Damit wird es 2025 am selben Termin gefeiert wie das orthodoxe Osterfest.

Aus der Bibel: Jesu Auferstehung

(Markus 16, 1-8)

«Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.

Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.»

(Quelle: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

Herkunft des Osterfestes

Seit dem zweiten Jahrhundert sind Osterfeiern belegt. Im Jahr 325 bestimmte das Konzil von Nicäa den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling als Ostertermin. Seither wird das Auferstehungsfest in den westlichen Kirchen frühestens am 22. März und spätestens am 25. April begangen. In der frühchristlichen Kirche waren Taufen in der Osternacht besonders beliebt.

Die Herkunft des Namens Ostern ist nicht völlig geklärt. Volkstümlich wurde er von der Frühlingsgöttin «Ostara» abgeleitet. Möglicherweise ist er auch Resultat eines Übersetzungsfehlers. Die lateinische Bezeichnung für die «Weiße Woche» («hebdomada in albis») wurde mit dem Wort für die Morgenröte «alba» - auf althochdeutsch «eostarun» - in Verbindung gebracht.

Das Osterfest geht aus einer urchristlichen Passah-Feier hervor, die sich aus dem jüdischen Passah-Fest entwickelte. Trotz der Loslösung vom Judentum blieben wichtige Parallelen bestehen: Passah, die Erinnerung an den Auszug der Juden aus Ägypten, liegt in zeitlicher Nähe zu Ostern. Viele Inhalte des Passah-Festes haben ein Gegenstück in der christlichen Symbolik. So erinnert das Osterlamm, das aus dem an Passah geschlachteten Lamm hervorgeht, an das Sühneopfer Jesu.

Podcast zum Osterfest

Der ekkw.de-Podcast mit Musik und Texten zum Osterfest - Gesprochen von Pfarrer Lars Hillebold aus Kassel.

Erklärvideo der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Osterfest
Der Leidensweg Jesu
Der Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag eröffnet die Karwoche. Kurz darauf wird er gekreuzigt. Christinnen und Christen gedenken in dieser Woche Jesu Leidensweg bis zu seinem Tod am Kreuz – und seiner Auferstehung von den Toten.
Karfreitag
Am Karfreitag wird an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz erinnert. Weil Gott Jesus am dritten Tag nach seinem Tod auferweckt, glauben Christen, dass Jesus Gewalt, Schmerzen und Tod ein für alle Mal überwunden über den Tod gesiegt hat.
Feste im Kirchenjahr
Was für den christlichen Glauben grundlegend ist, kehrt jedes Jahr wieder: in der Erinnerung, in der Feier, in den Liedern und Bräuchen. Das Kirchenjahr verbindet von Advent bis Ewigkeitssonntag die Grunddaten des Glaubens mit dem Ablauf des Jahres.