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Der Genbaku Dome in Hiroshima

Der Genbaku Dome in Hiroshima – die Ruine der ehemaligen Industriehalle steht nur wenige Meter vom Zentrum der Explosion entfernt. Als einziges Gebäude in der Nähe überstand sie die Atombombe vom 6. August 1945. Heute erinnert sie an das Leid der Opfer und bewahrt die Erinnerung an die Katastrophe.

Hannover / Redaktion epd
Veröffentlicht 04 Aug 2025

Mit Blick auf die Atombombenabwürfe auf Japan vor 80 Jahren hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, eine weltweite Ächtung von Nuklearwaffen gefordert. «Die Bilder aus Hiroshima und Nagasaki mahnen uns bis heute. Atomwaffen verursachen massenhafte, lang andauernde und zerstörerische Gewalt – sie sind ethisch nicht vertretbar», erklärte die Hamburger Bischöfin. «Es muss alles getan werden, damit solche Waffen nie wieder eingesetzt werden.»

Portraitfoto von Kirsten Fehrs
«Frieden entsteht letztlich nicht durch Drohung, sondern durch Dialog.»
Bischöfin Kirsten Fehrs, EKD-Ratsvorsitzende

Sicherheitspolitisch werde immer wieder die Notwendigkeit nuklearer Abschreckung betont, fügte Fehrs hinzu. Doch selbst wenn dies in der gegenwärtigen Lage laut Sicherheitsexperten erforderlich sei, um Schlimmstes zu verhindern, müsse am Ziel einer atomwaffenfreien Welt festgehalten werden. «Nukleare Abschreckung kann allenfalls eine Übergangslösung sein, die immer von glaubwürdigen Initiativen zu ihrer Überwindung begleitet werden muss.»

Neue Friedensdenkschrift erwartet

Die Ratsvorsitzende wies auf die neue Friedensdenkschrift der EKD hin, die am 10. November bei der EKD-Synodentagung in Dresden veröffentlicht werden soll. Die Denkschrift stelle sich den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und plädiere zugleich für eine Ethik des gerechten Friedens, die den Schutz vor Gewalt ebenso als erforderlich ansehe wie Vertrauen und internationale Kooperation. «Frieden entsteht letztlich nicht durch Drohung, sondern durch Dialog.»

Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki
Atompilz über Hiroshima

Der Atompilz von Hiroshima ist zum Symbol für den nuklearen Schrecken geworden. Am Morgen des 6. August 1945 wirft ein US-Bomber über der japanischen Stadt eine Waffe ab, die eine bis dahin nie erlebte Vernichtungskraft aufweist: die mehr als vier Tonnen schwere Atombombe «Little Boy». US-Präsident Harry Truman hatte im Juli 1945 angeordnet, die Massenvernichtungswaffe einzusetzen.

Nach dem Abwurf sind Zehntausende Menschen sofort tot. Sie sterben in den Trümmern zusammenstürzender Gebäude oder verbrennen in Sekundenschnelle im Feuerball, der noch am Boden Temperaturen von 6.000 Grad Celsius erreicht. 80 Prozent der überwiegend aus Holz gebauten Häuser Hiroshimas sind zerstört, der Atompilz steigt 13 Kilometer hoch in die Atmosphäre. Wer die Explosion überlebt, hat oft schwere Verbrennungen erlitten.

Nach einigen Tagen beginnt die Strahlenkrankheit: Die Opfer erbrechen sich, haben Durchfall, bluten aus Mund und Nase und leiden unter Geschwüren. In den Wochen und Monaten nach dem Angriff sterben qualvoll noch einmal 70.000 bis 100.000 Menschen. Im Oktober 1945 verbietet die US-Besatzung zunächst alle Fotografien und Filmaufnahmen von Hiroshima, damit das Ausmaß der Zerstörung nicht öffentlich wird.

Am 9. August explodiert eine weitere US-Atombombe über Nagasaki. Schätzungsweise 120.000 Einwohner von Hiroshima und Nagasaki sterben laut dem Nobelkomitee sofort. Eine vergleichbare Zahl an Menschen stirbt in den folgenden Monaten und Jahren an Verbrennungen und Strahlenschäden. Die Strahlenschäden sind bei Überlebenden bis ins hohe Lebensalter nachweisbar, stellen die «Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs» fest. Etliche Überlebende erkrankten an Krebs.