Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet gemeinsam mit lokalen Partnern Soforthilfe für zunächst 500 Familien. In der besonders betroffenen Stadt Petit Goave erhielten Betroffene in den vergangenen Tagen Hygienepakete mit Seifen, Handtüchern, Wassereimern und Wasserreinigungstabletten, heißt es in einer Mitteilung der Organisation. Zusätzlich werden Planen, Seile, Taschenlampen und Decken verteilt, da viele Familien durch Erdrutsche und Sturzfluten ihr Zuhause und ihren gesamten Besitz verloren haben.
Herausfordernde Transporte und lokale Zusammenarbeit
«Die Güter wurden aus unserem Warenlager in der Küstenstadt Jacmel in das 75 Kilometer entfernte Petit Goave transportiert. Aufgrund der Zerstörungen und anhaltenden Unsicherheit hat der Transport doppelt so lange gedauert wie üblich», berichtet Antoine Jeune, Landesbüroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Haiti. Durch die Zusammenarbeit mit der lokalen Hilfsorganisation RODEP konnte Menschen geholfen werden, die nach fast einer Woche noch keine Unterstützung erhalten hatten. Die Verteilungen sollen in den kommenden Tagen ausgeweitet werden.
Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden: Diakonie Katastrophenhilfe, Evangelische Bank, IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02, BIC: GENODEF1EK1, Stichwort: Sturmhilfe Karibik, Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Apokalyptische Lage vor Ort
Die Lage vor Ort beschreibt Jeune als «apokalyptisch und angespannt». Autos seien von Schlammlawinen verschüttet, viele Häuser vollständig zerstört, Bäume entwurzelt und Wege von einer dicken Schicht aus Schlamm und Trümmern überdeckt. «Die Menschen sind aufgebracht, weil sie seit geraumer Zeit Vorsorgemaßnahmen durch die Behörden gefordert hatten, um solche Erdrutsche und Überschwemmungen zu verhindern.»
Haiti bleibt ein Krisenland
Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und wird regelmäßig von Naturkatastrophen getroffen. Hinzu kommen Bandengewalt und politische Instabilität, die in den vergangenen Jahren wiederholt Chaos ausgelöst haben. Die Diakonie Katastrophenhilfe engagiert sich vor Ort mit Partnern unter anderem für eine bessere Katastrophenvorsorge. Bereits vor dem Hurrikan konnten dadurch rund 500 gefährdete Menschen im Departement Grand’Anse in Notunterkünften in Sicherheit gebracht werden.
