Die Kirchen stellen sich damit klar gegen wachsende Vorbehalte, Ängste, Ausgrenzung und offenen Rassismus. «Das bedingungslose Ja Gottes ist die Grundlage des christlichen Menschenbildes und fordert uns zu einem ebensolchen Ja unseren Mitmenschen gegenüber auf», heißt es im gemeinsamen Wort der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Bischofskonferenzen der katholischen und orthodoxen Kirche in Deutschland. Die Interkulturelle Woche will mit ihrem Motto eine kraftvolle Standortbestimmung bieten und ein Zeichen gegen die Zurückweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte setzen, heißt es weiter.
Gesellschaftliche und politische Verantwortung
Auch gesellschaftlich und politisch beziehen die Kirchen Position: Sie treten für einen respektvollen, wertschätzenden Stil des Miteinanders ein und verteidigen die Würde und Rechte aller Menschen, besonders dort, wo Menschen ausgegrenzt oder angegriffen werden. «Wir sind überzeugt davon, dass die in vielerlei Hinsicht so unterschiedlichen Menschen und Gruppen nicht nur ihren Platz in unserer Gesellschaft haben, sondern dass wir alle gegenseitig voneinander lernen können und insgesamt als Gesellschaft von solcher Vielfalt profitieren», heißt es weiter.

Schutz von Geflüchteten und Recht auf Asyl
Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Schutz von Geflüchteten und dem Grundrecht auf Asyl. Die Unterzeichnenden betonen: «Es darf keinen Zweifel daran geben, dass Menschen, die in ihren Herkunftsländern politisch verfolgt werden und Schutz suchen, in Deutschland ihr Recht auf Asyl geltend machen können.» Auch der Schutz von Menschen, die vor Kriegen und Bürgerkriegen fliehen, sei essenziell. Grenzen dürften niemals zur Missachtung der Menschenwürde führen.
Dank für Engagement
Das Engagement der vielen Aktiven in rund 750 Städten und Gemeinden wird in dem gemeinsamen Wort ausdrücklich gewürdigt. Die Interkulturelle Woche lebe vom persönlichen Einsatz Tausender, die mit großem Engagement Veranstaltungen und Initiativen organisieren. «Ihnen allen – und insbesondere denen, die aufgrund ihres Engagements inzwischen selbst angefeindet werden – möchten wir unseren großen Dank und tiefen Respekt ausdrücken», so die Unterzeichnenden.
Das gemeinsame Wort unterzeichneten Bischöfin Kirsten Fehrs (Ratsvorsitzende der EKD), Bischof Dr. Georg Bätzing (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz) sowie Metropolit Dr. h.c. Augoustinos von Deutschland (Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland).
www.interkulturellewoche.de

Die Interkulturelle Woche (IKW) ist eine bundesweite Aktionswoche, die seit 1975 jedes Jahr im September stattfindet – und in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Sie wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, internationalen Initiativen und vielen weiteren gesellschaftlichen Gruppen getragen. Ziel der IKW ist es, ein Zeichen für Vielfalt, Menschenrechte und ein friedliches Miteinander zu setzen. Mit der Woche wird dazu eingeladen, Vorurteile abzubauen, neue Perspektiven zu gewinnen und sich für eine offene Gesellschaft zu engagieren. Der «Tag des Flüchtlings» am 21. September ist ein fester Bestandteil der Woche. Das Jahresmotto 2025 «dafür!» steht laut Initiatoren für Solidarität, Demokratie und Menschlichkeit.