Meine Suche

Kassel / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Nov 2025

Angesichts weltweit steigender Rüstungsausgaben unterstreichen die leitenden Geistlichen in einem gemeinsamen Brief an die Kirchengemeinden die Bedeutung eines «Gerechten Friedens», der Not abbaut, Freiheit sichert, kulturelle Vielfalt fördert und Gewalt eindämmt. Die FriedensDekade, so Hofmann und Tietz, stärke seit über vierzig Jahren Menschen in ihrem Einsatz für eine gerechtere Welt.

Musik als Impulsgeber

Für die FriedensDekade 2025 hat Liedermacher Eugen Eckert einen neuen Liedtext zu der bekannten Gospelmelodie «Go, tell it on the mountain» geschrieben. Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf vom Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW habe ihn gebeten, ein Lied zur Kampagne zu verfassen – passend zu einer bekannten Melodie aus dem Gesangbuch, schreibt Eckert auf YouTube.

Eugen Eckert mit dem Lied zur FriedensDekade 2025

Eckert entschied sich für die Gospelmelodie, weil sie in schweren Zeiten Optimismus verbreite und zugleich eine klare friedenspolitische Haltung ermögliche. Die Friedensbewegung, so Eckert, steige «auf den Berg der Machtkalküle» und fordere neue Freiheit – für andere politische und wirtschaftliche Prioritäten. «So viel Hunger auf unserer Welt könnte gestillt werden, wenn anders als in Rüstung investiert würde», schreibt Eckert. «Und so viele Häuser könnten renoviert oder neu errichtet werden.»

Das Lied verstehe sich als Einladung und Gebet zugleich. Es will die Sehnsucht nach Frieden wachhalten und Schritte zur Versöhnung und Heilung unterstützen. Eckert stellt sein Lied bewusst in den Horizont der Friedensbewegung – inspiriert auch von Edwin Starrs Antikriegssong «War», dessen zentrale Botschaft lautet: «War – what is good for absolutely nothing?»

Warum «Komm den Frieden wecken»?

Das Motto 2025 steht im Zeichen des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs. Es erinnert daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, sondern täglich neu erkämpft werden muss. Die Bildmeditation zur FriedensDekade lädt dazu ein, eigene Sehnsüchte und Perspektiven für Frieden kreativ auszudrücken – etwa durch Fragen wie: «Welche Farbe hätte ich als Konfettistreifen?» oder «Wo würden Lichtpunkte des Lebens notwendig?»

Im biblischen Zusammenhang verweist das Motto auf Gottes Verheißung (z. B. Römer 13,11–12: «Die Stunde ist da») und politisch mahnt es gegen allzu einfache Antworten: Aufrüstung schafft keinen Frieden. Stattdessen brauche es zivile Konfliktbearbeitung, soziale Gerechtigkeit und Menschen, die bereit sind, aktiv zu werden, heißt es auf der Internetseite zur FriedensDekade.

Zentrale Veranstaltungen und Geschichte

Ein zentraler Gottesdienst am 12. November in Chemnitz bildet den Höhepunkt der diesjährigen Dekade. Die Feier wird von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Stadtökumene Chemnitz und der ACK Sachsen vorbereitet. Mit dem Gottesdienst sollen «mutige Hoffnungszeichen» gesetzt werden, so die Initiative Ökumenische FriedensDekade. Frieden sei «keine Illusion, sondern ein Auftrag für jede und jeden von uns».

Die FriedensDekade blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit den 1980er-Jahren verbindet sie Gemeinden, Schulen und Initiativen – einst auch über die innerdeutsche Grenze hinweg. Besonders in der DDR war sie ein Raum für friedenspolitisches Engagement trotz staatlicher Einschränkungen.

«Bittgottesdienst für den Frieden 2025»

Das Materialheft bietet Kirchengemeinden, Gruppen und Interessierten viele Anregungen zur Gestaltung von Gottesdiensten und Andachten während der Ökumenischen FriedensDekade 2025. Enthalten sind liturgische Bausteine, Gebete, Lesungen, Fürbitten und Segensworte sowie Meditationen und Andachten zu zentralen biblischen Texten wie 1. Könige 19 und Römer 13. Ergänzt wird das Angebot durch eine Bildmeditation zum Plakatmotiv, eine Lesepredigt, eine kindgerechte Erzählung zur Elia-Geschichte und praktische Impulse für die Friedensarbeit vor Ort. Hinweise auf das Mottolied «Komm, Frieden, lass dich wecken», Materialien wie App, Liederbuch und Plakate sowie Adressen und weiterführende Links runden das Heft ab. 

Die Publikation richtet sich an alle, die das Motto «Komm den Frieden wecken» in ihrer Gemeinde oder Gruppe lebendig werden lassen möchten.

Mitmachen ausdrücklich erwünscht

Mitmachen können Gemeinden, Schulen, Vereine und Einzelpersonen. Die Initiative stellt kostenlose Materialien wie Plakate, Postkarten und Faltblätter zur Verfügung. Eigene Veranstaltungen – von Friedensgottesdiensten über Lesungen bis hin zu Straßenaktionen – sind ausdrücklich erwünscht. Ziel ist ein lebendiges Netzwerk, in dem Frieden erfahrbar wird. Aktionszeitraum der FriedensDekade ist vom 9. bis 19. November. Es werde «Raum für Gebet, Engagement und öffentliche Aktionen gegen Gewalt und Krieg» geben sowie «Orte der Ermutigung», heißt es weiter.

Träger der FriedensDekade sind die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die ACK. Mitwirkende sind unter anderem Vertreter:innen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), evangelischer Landeskirchen sowie katholischer und freikirchlicher Organisationen.

www.friedensdekade.de

Sie möchten mehr zur Ökumenischen FriedensDekade erfahren oder Materialien für Ihre Gemeinde, Schule oder Initiative suchen? Auf der offiziellen Website friedensdekade.de finden Sie aktuelle Informationen, Hintergründe, Veranstaltungstipps und vielfältige Arbeitsmaterialien rund um das Motto. Jetzt reinklicken und mitmachen!