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Grafik mit dem Schriftzug „Durch die Bank – Podcast im Advent“, einer gezeichneten Bank und drei Fenstern, Logos der EKKW, roter Hintergrund mit weißem Papierstreifen.
Vellmar/Hofgeismar, Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Nov 2025

In der Pilotfolge spricht der Vikar der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) mit dem Theologen Michael Zachwey, der in der Schweiz lebt und arbeitet. Gemeinsam tauschen sie sich über persönliche Adventserfahrungen, Kindheitserinnerungen und die Gegensätze der Vorweihnachtszeit aus. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Wie lassen sich Adventsromantik und Realismus verbinden, und welche Rolle spielen Traditionen wie Lebkuchen, Weihnachtsoratorium oder Lichter?

Lebkuchen mit Geleefüllung, muss das?

«Lebkuchen mit Geleefüllung, muss das?» - Zwischen Adventsromantik und Realismus. Podcast-Folge 1 von «Durch die Bank – dein Podcast im Advent» mit dem Schweizer Theologen Michael Zachwey als Gast und Vikar Yorick Weise als Podcast-Host (23.11.2025) 

Vielfältige Themen und Gäste in fünf Folgen

In den weiteren Folgen, die jeweils zum Adventssonntag auf ekkw.de erscheinen werden, stehen unterschiedliche Facetten der Adventszeit im Mittelpunkt: In Folge 2 spricht Sanne Hartmann, Mutter, Hebamme und Influencerin darüber, wie Familienalltag und Adventszeit zusammenpassen. In Folge 3 berichtet Thorsten Kirschner, Generaldekan der Bundeswehr, über die Erfahrungen von Politikerinnen und Soldaten im Advent. Folge 4 widmet sich mit Manuel Spier, Spielzeughändler und Initiator des Vellmarer Sternenzaubers, dem Spannungsfeld zwischen Konsum und Großzügigkeit. In der abschließenden fünften Folge geht es um die Frage, was in den letzten Tagen vor Weihnachten wirklich zählt; der Gast steht hier noch nicht fest.

Podcast als zeitgemäßes Medium

Yorick Weise hat sich bewusst für das Medium Podcast entschieden, weil er darin eine zeitgemäße Möglichkeit sieht, Menschen flexibel und niedrigschwellig zu erreichen. «Ich finde es gut, wenn wir als Kirche dort hingehen, wo die Menschen sind. Heute sind eben viele Menschen in den sozialen Medien anzutreffen und hören gerne Podcasts zu. Denn hier können sie sich ihre Formate heraussuchen und sie dann hören, wenn es ihnen passt», so Weise. Der Vikar möchte mit dem Podcast einen entspannten Zugang zum Thema Advent schaffen und einen Moment bieten, «in dem die Hörenden den Advent bewusst erleben».

Adventszeit als besondere Phase

Die Adventszeit selbst ist für Weise eine besondere Phase im Kirchenjahr: «Ich liebe den Advent – das ist nicht übertrieben! Besonders seit ich Kinder habe, erlebe ich die Adventszeit selber wieder wie ein Kind. Die ganzen kleinen Traditionen, die bunten Lichter, Weihnachtsmärkte, gutes Essen und warme Getränke in der Kälte – all das mag ich sehr.» Das Warten auf das Kommen Jesu an Weihnachten und die damit verbundene Hoffnung im Glauben werde für Weise durch Genuss und Gegensätze im Alltag präsenter. Auch wenn die Zeit nicht stressfrei sei, mache sie ihm «die Schönheit meines Glaubens immer wieder neu bewusst», sagt Weise im Interview mit dem Medienhaus der EKKW.

Portraitfoto von Yorick Weise

Drei Fragen an...

Yorick Weise im Kurzinterview zu seinem Podcast. Die Fragen stellte Medienhaus-Redakteur Christian Küster. 

Zum Vikariat, also der Praxisausbildung von Pfarrpersonen nach dem Studium, gehört ein persönliches Projekt. Sie haben dafür einen Podcast ausgewählt. Warum?

Vikar Yorick Weise: Podcasts sind in Mode. Gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung hört regelmäßig Podcasts, 9 Prozent sogar täglich. Egal ob True Crime, Comedy, Kultur, Bildung, Sport oder aktuelle Themen, alles wird auf den Audioplattformen gehört. Ich finde es gut, wenn wir als Kirche dort hingehen, wo die Menschen sind. Heute sind eben viele Menschen in den sozialen Medien anzutreffen und hören gerne Podcasts zu. Denn hier können sie sich ihre Formate heraussuchen und sie dann hören, wenn es Ihnen passt. Beim Spazierengehen, Sport machen, Abwaschen, auf der Couch oder zum Einschlafen. Diese Flexibilität passt sehr in unsere Zeit und in den Advent. Denn die besinnliche Vorweihnachtszeit ist, wenn man mal ehrlich ist, ziemlich voll mit Terminen und eigentlich recht stressig. Der Podcast bringt ein entspanntes Gespräch zum Thema Advent ganz flexibel auf die Ohren und schafft hoffentlich einen Moment, in dem die Hörenden den Advent bewusst erleben.

Im Zentrum Ihrer Reihe steht die Adventszeit. Was bedeutet Ihnen diese Zeit des Kirchenjahres ganz persönlich?

Weise: Ich liebe den Advent – das ist nicht übertrieben! Besonders seit ich Kinder habe, erlebe ich die Adventszeit selber wieder wie ein Kind. Die ganzen kleinen Traditionen, die bunten Lichter, Weihnachtsmärkte, gutes Essen und warme Getränke in der Kälte – all das mag ich sehr. Das Warten auf das Kommen Jesu an Weihnachten und die damit verbundene Hoffnung im Glauben wird durch Genuss und Gegensätze in meinem Alltag präsenter. Die Adventszeit ist nicht stressfrei, auch nicht für Pfarrerinnen und Pfarrer, nicht mal für Vikarinnen und Vikare, aber die vielen schönen Dinge machen mir die Schönheit meines Glaubens immer wieder neu bewusst. Dass ich in der Vorweihnachtszeit noch Geburtstag habe macht die ganze Sache rund.

Nach dem Vikariat sind Sie Pfarrer der EKKW. Warum haben Sie diesen Beruf für sich gewählt? Was reizt Sie daran besonders?

Weise: Am Pfarrberuf begeistert mich besonders, dass ich Menschen begleiten und mit ihnen die Hoffnung des Evangeliums teilen darf. Die Orte, an denen das geschieht, sind unglaublich vielfältig: im ganz normalen Gemeindealltag, auf der Kirmes, in Gesprächen auf Social Media, im Podcast, in der Seelsorge oder bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Mich bewegt vor allem die Frage, wie wir als Kirche mutig neue Wege gehen können – wie wir Formate entwickeln, die Menschen dort erreichen, wo bisher selten über Glauben gesprochen wird. Trotz ihrer 2000-jährigen Geschichte ist die Botschaft des Evangeliums für mich gerade heute aktuell, kraftvoll und unbedingt wert, weitergegeben zu werden.

Projekte im Vikariat

Die Vikarinnen und Vikare führen im letzten Viertel ihres Vikariats selbstgewählte Projekte durch, erläutert Studienleiterin Maike Westhelle, die im Evangelischen Studienseminar Hofgeismar die Ausbildung begleitet. Diese Projekte können in den zentralen Handlungsfeldern stattfinden – etwa beim gemeinschaftlichen Feiern, beim Lehren und Lernen oder beim Helfen zum Leben. Dabei wählen die Vikarinnen und Vikare entweder Themen, in denen sie vorhandene Kenntnisse und Kompetenzen vertiefen, oder Bereiche, in denen sie sich neue Fähigkeiten aneignen.

www.evangelisches-studienseminar-hofgeismar.de

Das zweijährige Vikariat beruht in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck auf einem dualen Ausbildungsprinzip: Die praktischen Erfahrungen in einer Gemeinde vor Ort werden in der Vikariatsgruppe am Evangelischen Studienseminar in Hofgeismar reflektiert. Im Studienseminar lernen die Vikarinnen und Vikare außerdem zu predigen, seelsorgerliche Gespräche zu führen oder Kinder und Jugendliche in Religion zu unterrichten. Außerdem setzen sie sich kritisch mit ihrer Berufsidentität und mit den Aufgaben der evangelischen Kirche in der Gesellschaft und in der Welt auseinander. Das Vikariat schließt mit dem Zweiten Theologischen Examen ab, nach dem sich die Examinierten bei der Kirche um eine Übernahme in den Dienst bewerben können. Mit der Ordination werden die Vikarinnen und Vikare dann öffentlich dazu berufen, zu predigen, zu taufen und das Abendmahl auszuteilen. Zudem ist damit die Übernahme der Verantwortung für die Seelsorge und Bildung in einer Kirchengemeinde verbunden.