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Die Kote steht: Lorenz, Friedrich Ebinger, Ronja Donnerstag, Marie und Anna (von hinten) von der Kirchhainer Pfadi-Sippe «Die krassen Dodos»

Die Kote steht: Lorenz, Friedrich Ebinger, Ronja Donnerstag, Marie und Anna (von hinten) von der Kirchhainer Pfadi-Sippe «Die krassen Dodos»

Kirchhain / Olaf Dellit, blick in die kirche
Veröffentlicht 03 Okt 2025

Den Erdnagel mit dem Beil einschlagen? Lorenz ist skeptisch, ob das nicht gefährlich ist. Doch Friedrich Ebinger bleibt entspannt und zeigt den krassen Dodos, wie das gefahrlos geht. Die krassen Dodos? So nennt sich die Sippe, also eine der Gruppen der Kirchhainer Pfadfinder und Pfadfinderinnen.

In der heutigen Gruppenstunde sollen die Zehn- bis Zwölfjährigen direkt vor der Kirche eine Kote aufstellen, eine für die Pfadis typische Zeltform, die ursprünglich aus Finnland stammt. Friedrich Ebinger und Ronja Donnerstag leiten die Dodo-Sippe ehrenamtlich. Einmal wöchentlich treffen sie sich. Wann immer es geht, sind sie draußen: Erste Hilfe, Zelte aufbauen, Knoten knüpfen und Feuer machen, all das gehört dazu. Außerdem gibt es Ferienlager und sogar internationale Camps, die Jamboree heißen. Marie erzählt, dass sie schon bei drei oder vier Zeltlagern dabei war. Kein Wunder, dass sie in Windeseile zwei Zeltbahnen zusammenknüpfen kann. 

Der 19-jährige Friedrich, der im kommenden Jahr Abitur macht, ist 2019 zu den Pfadis gekommen, als der Stamm Bunte Bande Kirchhain im VCP (Verband Christlicher Pfadfinder*innen) gegründet wurde. Bei einem Schnuppertag gefiel ihm, dass die Pfadis viel draußen sind. Die gute Gemeinschaft und die Offenheit («Jeder ist willkommen.») fand er so gut, dass er dabeiblieb und zunehmend mehr Verantwortung übernahm, wie es bei den Pfadis zum Konzept gehört.

«Ich find's cool, wenn die Spaß haben», sagt Friedrich und zeigt auf Marie, Anna und Lorenz, die heute zur Gruppenstunde da sind. Für den Spaß sorgen neben dem Erlernen der Grundfertigkeiten Spiele und besondere Aktionen; so wie ein Schokofondue auf dem Campingkocher, von dem die Dodos begeistert erzählen. 

Es ist kein Zufall, dass die Bunte Bande zur Evangelischen Kirchengemeinde Kirchhain gehört. Beim VCP steckt das Christentum im Namen und wird auch gelebt, unter anderem durch Andachten. Zugleich, das betont Friedrich mehrfach, gilt für die Pfadfinder und -finderinnen: «Wir sind offen für alle Menschen, egal welcher Kultur.» 

Zu den Pfadis gehören bestimmte Begriffe wie Sippe und Stamm. Die Kleidung heißt Kluft. Wer ein Camp besucht, bekommt dort einen Badge – einen Aufnäher – für die Kluft. Lange Tradition haben die typischen, zweifarbigen Halstücher. 

In Kirchhain sind die Zelttücher verknüpft, die Erdnägel halten, das Kreuz für die Spitze ist gebunden und die Stangen liegen bereit. Lorenz springt in die Mitte der liegenden Planen und installiert das Kreuz. Die Stangen werden aufgerichtet, die Kote hebt sich empor und steht: etwas schief, aber stabil.

Der Verband VCP
Website des Verbands Christlicher Pfadfinder*innen

20.000 Mitglieder in mehr als 600 Stämmen sowie 5.000 Ehrenamtliche, vorwiegend junge Leute, hat der Verband Christlicher Pfadfinder*innen (VCP) nach eigenen Angaben. Schwerpunkte der Arbeit des VCP sind die „Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu Toleranz, Demokratiefähigkeit und Frieden, der Schutz von Natur und Umwelt, die Orientierung am Evangelium, Internationalität, aber auch der Spaß am Abenteuer”. Die Bundeszentrale ist in Kassel. 

Titelblatt des Magazins „blick in die kirche“, Ausgabe Oktober 2025. Fünf Personen stehen im Kreis und legen ihre Hände übereinander in die Mitte, von unten fotografiert. Oben rechts steht „magazin“ in weißer Schrift auf orangem Hintergrund, darunter „in die kirche“. Unten links zwei Textboxen: „INTERVIEW Teresa Weißbach über ihre Arbeit im Hospizdienst“ und „ENGAGIERT Kirchenvorstands-Mitglieder stellen sich vor“. Unten mittig groß „Ehrensache!“. Unten rechts ein pinkes Logo zur Kirchenvorstandswahl am 26.10.2025.
«Ehrensache!» als E-Paper

Bis zu acht Millionen sehen Teresa Weißbach als Försterin Saskia Bergelt im «Erzgebirgskrimi» (ARD). Weniger bekannt ist ihr regelmäßiges Ehrenamt auf einer Hospizstation. Im Interview spricht sie darüber, wie diese Aufgabe ihr Herz öffnet, warum Ehrenämter wichtig sind, über ihren Glauben und «gute Engel», die ihr begegnet sind.

Das Magazin widmet sich ehrenamtlichem Engagement in und außerhalb der Kirche – Anlass ist die Kirchenvorstandswahl in Kurhessen-Waldeck. Die Redaktion beleuchtet den Einsatz für Geflüchtete, Rehkitze, fairen Handel, Pfadfinderarbeit und mehr. Sie erklärt, wie Erste-Hilfe-Kurse für die Seele funktionieren, wie Kirche und Diakonie Sorgenetze knüpfen und was Ehrenamtliche bei der Telefonseelsorge leisten. Sinn-Expertin Prof. Tatjana Schnell erläutert, warum Sinnvolles gesund ist und wo Gefahren im Ehrenamt liegen.

Für Leserinnen und Leser gibt es wieder ein herausforderndes Gewinnspiel mit der Chance auf einen Hotelaufenthalt.

Das «blick in die kirche-Magazin» ist die Publikumszeitschrift der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und liegt viermal im Jahr den Tageszeitungen auf dem Gebiet der Landeskirche kostenfrei bei. Die Druckauflage beträgt knapp 225.000 Exemplare, hinzu kommen E-Paper und Webseite.