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Sie erzählen gerne: Sarah Fischer (Mitte) hatte bei der Erzählwerkstatt mit Pfarrerin Kerstin Schröder und Rhetorikprofi Thomas Hof Freude

Sie erzählen gerne: Sarah Fischer (Mitte) hatte bei der Erzählwerkstatt mit Pfarrerin Kerstin Schröder und Rhetorikprofi Thomas Hof Freude

Erlensee / Celia Baumgart, blick in die kirche
Veröffentlicht 03 Okt 2025

Bereits drei Praktika hat Sarah Fischer aus Erlensee bei Hanau im kirchlichen Bereich absolviert. Besonders eindrücklich fand sie das Praktikum in der Militärseelsorge. Damals war sie in einer Kaserne in Bayern eingesetzt. Dass sie als Protestantin an katholischen Gottesdiensten mitwirken durfte, empfand sie als große Wertschätzung. «Es wurde viel geredet, und ich hatte das Gefühl, als Seelsorgerin von den Menschen dort akzeptiert zu sein», erzählt sie. Die Offenheit und das Vertrauen, das ihr entgegengebracht wurde, habe sie sehr erfüllt. Gemeinsam mit Soldatinnen und Soldaten fuhr sie auf Rüstzeit ans Meer – Urlaub mit den Familien, Gemeinschaft erleben, abschalten. Für Sarah war das mehr als nur ein Praktikum: Es war eine Erfahrung, die sie in ihrem Berufswunsch bestärkte. Sie kann sich gut vorstellen, später einmal in der Militärseelsorge zu arbeiten.

Wer sich mit der fröhlichen jungen Frau mit dem blonden Pagenkopf unterhält, merkt schnell: Die 17-Jährige weiß genau, wo sie hin will. Ins Pfarramt – und zwar am liebsten jetzt und sofort. Doch vorher stehen noch das Abitur und Studium an. «Mit und für Menschen da zu sein, das erfüllt mich», sagt sie. Ihre Stimme verrät Entschlossenheit, aber auch Wärme. Schon jetzt ist ihr Alltag geprägt von Engagement und Begegnung.

Lust auf Ehrenamt?
Website der EKKW zur Jugendarbeit in den Regionen

Wer sich in der Evangelischen Kinder- und Jugendarbeit engagieren möchte, findet hier entsprechende Informationen.

Angefangen hatte alles 2021 mit ihrer Zeit als Konfirmandin. Die Pandemie veränderte vieles, auch das Krippenspiel zu Weihnachten. Statt einer quirligen Kinderschar standen in jenem Jahr nur zwei Konfirmandinnen im Altarraum – eine davon war Sarah. Schon damals merkten ihre Eltern: Dort gehört sie hin. Ihre Präsenz, Begeisterung und ihr Talent, Menschen zu berühren, waren nicht zu übersehen.

Ihr Engagement wächst stetig, zunächst in der Kinder- und Jugendarbeit. Doch begeistert ist sie von der Erzähl-Werkstatt. Dort lernt sie, Geschichten frei zu erzählen – lebendig, bildhaft und berührend. Wie beschreibt man Orte, lässt Figuren lebendig werden und nimmt Zuhörende mit auf eine Reise? In der Johanneskirche in Hanau beteiligt sie sich an Erzähl-Gottesdiensten. Für Sarah ist das mehr als eine kreative Übung – es ist eine Form der Verkündigung, die Menschen erreicht.

Der jungen Frau ist bewusst, dass ihr Berufswunsch nicht für jede und jeden etwas ist. «Ich gehe einfach gerne auf Menschen zu. Dabei lerne ich auch viel für mich», sagt sie. Diese Offenheit und Neugier treiben sie an .

Sarah Fischer beim Erzählgottesdienst in der Johanneskirche in Hanau
«Ich möchte mitgestalten und meine Generation vertreten.»
Sarah Fischer

Bald wird wohl ein weiteres Ehrenamt folgen: Wenn am 26. Oktober neue Kirchenvorstände gewählt werden, wird sie dabei sein. Zwar kann sie mit 17 Jahren noch nicht direkt gewählt werden, doch sie soll berufen werden – und will ihre Perspektiven als junge Christin einbringen. «Ich möchte mitgestalten, mitreden und meine Generation vertreten», sagt sie.

Als Ehrenamtliche hat sie die Jugendleiter–Card. Das findet sie richtig gut und nutzt gerne die damit verbundenen Vorteile: Kinobesuche und Vergünstigungen bei Veranstaltungen zum Beispiel. «Ich kann allen empfehlen, sich zu engagieren. Für jeden Bereich gibt es etwas, das einem selbst und dem Allgemeinwohl guttut!» Ganz egal ob in der Kinder- und Jugendarbeit, mit Älteren oder als Gemeindebrief-Austrägerin. Wem das Kommunikative nicht liege, könne sich auch im Hintergrund einbringen – auch Kleines bewirkt Großes.

Sarah Fischer ist eine junge Frau mit einem klaren Ziel, mit Herz und Verstand. Wer ihr zuhört, erkennt: Hier wächst eine Persönlichkeit heran, die Kirche und Gesellschaft bereichern wird.

Titelblatt des Magazins „blick in die kirche“, Ausgabe Oktober 2025. Fünf Personen stehen im Kreis und legen ihre Hände übereinander in die Mitte, von unten fotografiert. Oben rechts steht „magazin“ in weißer Schrift auf orangem Hintergrund, darunter „in die kirche“. Unten links zwei Textboxen: „INTERVIEW Teresa Weißbach über ihre Arbeit im Hospizdienst“ und „ENGAGIERT Kirchenvorstands-Mitglieder stellen sich vor“. Unten mittig groß „Ehrensache!“. Unten rechts ein pinkes Logo zur Kirchenvorstandswahl am 26.10.2025.
«Ehrensache!» als E-Paper

Bis zu acht Millionen sehen Teresa Weißbach als Försterin Saskia Bergelt im «Erzgebirgskrimi» (ARD). Weniger bekannt ist ihr regelmäßiges Ehrenamt auf einer Hospizstation. Im Interview spricht sie darüber, wie diese Aufgabe ihr Herz öffnet, warum Ehrenämter wichtig sind, über ihren Glauben und «gute Engel», die ihr begegnet sind.

Das Magazin widmet sich ehrenamtlichem Engagement in und außerhalb der Kirche – Anlass ist die Kirchenvorstandswahl in Kurhessen-Waldeck. Die Redaktion beleuchtet den Einsatz für Geflüchtete, Rehkitze, fairen Handel, Pfadfinderarbeit und mehr. Sie erklärt, wie Erste-Hilfe-Kurse für die Seele funktionieren, wie Kirche und Diakonie Sorgenetze knüpfen und was Ehrenamtliche bei der Telefonseelsorge leisten. Sinn-Expertin Prof. Tatjana Schnell erläutert, warum Sinnvolles gesund ist und wo Gefahren im Ehrenamt liegen.

Für Leserinnen und Leser gibt es wieder ein herausforderndes Gewinnspiel mit der Chance auf einen Hotelaufenthalt.

Das «blick in die kirche-Magazin» ist die Publikumszeitschrift der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und liegt viermal im Jahr den Tageszeitungen auf dem Gebiet der Landeskirche kostenfrei bei. Die Druckauflage beträgt knapp 225.000 Exemplare, hinzu kommen E-Paper und Webseite.