In dem Exponat ist die Rede von 16.800 Kindern, die Israel «ermordet» habe. Mit einem Banner und der entsprechenden Zahl an roten Bluttränen-Symbolen solle der Kinder gedacht werden. «An das Leid der unschuldigen Opfer auch in Gaza ist zu erinnern. Dies darf aber nicht mit Anklängen an antisemitische Codes geschehen: Eine Darstellung, die in Zusammenhang mit dem Stereotyp der «Blutlüge» gebracht werden kann, sowie die einseitige Wortwahl verurteilen wir. Sie enthält kein Wort zum grausamen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023», macht die Kirchenleitung deutlich.
«Dass der Ausstellungsmacher der Aufforderung, das Exponat abzuhängen, nicht nachgekommen ist, ist inakzeptabel. Verantwortliche hätten dies vor Ort sofort überprüfen müssen. Wir bedauern zutiefst, dass diese Darstellung am Wochenende für Verstörung gesorgt hat», so die Kirchenleitung. Sie hatte daraufhin gewirkt, dass der Ausstellungsteil umgehend entfernt wird und macht deutlich: «Wir gedenken der Opfer auf beiden Seiten und beten für einen gerechten, dauerhaften Frieden im Nahen Osten.»
Stellungnahme zur Ausstellung in Lutherischer Pfarrkirche in Marburg
«Antisemitismus darf in der Kirche keinen Platz haben». Dies stellt die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck unmissverständlich klar. Deshalb hatte der verantwortliche Pfarrer der Lutherischen Pfarrkirche in Marburg verlangt, ein missverständliches Ausstellungs-Exponat abzuhängen. Darüber hatte sich der Ausstellungsmacher hinweggesetzt, sodass es für kurze Zeit zu sehen war. Dieser Ausstellungsteil ist am Montag (29. September) entfernt worden.

Außenaufnahme der Lutherischen Pfarrkirche in Marburg. Im Hintergrund ist die Stadt Marburg zu sehen.