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Das Werk verwebt «eindrucksvoll autobiografische Berichte, historische Aufnahmen, private Briefe und literarische Texte zu einem bewegenden Zeitdokument», heißt es in der Filmbeschreibung. Videotrailer zum Film
Baunatal / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Okt 2025

Die Regisseure betonen die besondere Aktualität des Films über das Leben Kaufmanns: «Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck, Rassismus und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben», so Karin Kaper und Dirk Szuszies. Beginn der Sondervorführung im Cineplex Baunatal (Friedrich-Ebert-Allee 8a) ist um 19 Uhr. Regisseur Dirk Szuszies führt vor dem Film ein, anschließend wird es ein Filmgespräch geben. Am Folgetag (22.10.) sind zusätzliche Schulvorführungen mit dem Regisseur geplant.

Das Bild zeigt das offizielle Filmplakat zum Dokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“. Im Mittelpunkt steht eine stilisierte, gezeichnete Darstellung eines Kopfes mit auffällig weiß-grauen, lockigen Haaren vor einem hellblauen Hintergrund. Hinter dem Kopf ist die Silhouette einer Weltkarte angedeutet, die den internationalen Lebensweg von Walter Kaufmann symbolisiert.

Ein Leben zwischen Exil und Engagement

Der Film beleuchtet das Leben des in Berlin geborenen jüdischen Schriftstellers Walter Kaufmann, dessen Eltern im Zweiten Weltkrieg in Auschwitz ermordet wurden. Er selbst überlebte durch einen Kindertransport nach England und wird im Film als Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist beschrieben.

Nach Jahren des Exils in Australien entschied sich Kaufmann 1956 bewusst für ein Leben in der DDR. Dank seines australischen Passes, den er zeit seines Lebens behielt, bereiste er die ganze Welt. Der Film folgt seinen wesentlichen Lebenslinien: den katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, der Bürgerrechtsbewegung in den USA, dem Prozess gegen Angela Davis, der Revolution in Kuba, den Atombombenabwürfen in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts, dem Zusammenbruch der DDR.

Ein bewegendes Zeitdokument

Das Werk verwebt «eindrucksvoll autobiografische Berichte, historische Aufnahmen, private Briefe und literarische Texte zu einem bewegenden Zeitdokument», heißt es in der Filmbeschreibung. Im Mittelpunkt stehen zentrale Themen wie «Exil und Identität, Verfolgung und Überleben, politisches Engagement, persönliche Verantwortung sowie Versöhnung». Gleichzeitig werde immer wieder die Frage gestellt, was Geschichte mit uns heute zu tun hat. Die Regisseure sehen den Film als «Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen.»

Die Weltpremiere des Films fand beim Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg im August 2021 statt. Weitere Präsentationen erfolgten beim Filmkunstfest Schwerin und der Leipziger Filmkunstmesse. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben und dauert 101 Minuten.

Breite regionale Unterstützung

Die Veranstaltung im Cineplex-Kino wird von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung unterstützt und in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Breitenau, der IG Metall Geschäftsstelle Nordhessen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel e.V., Stolpersteine in Kassel e.V., dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. – Landesverband Hessen sowie dem Diakonischen Werk Region Kassel durchgeführt.