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TaufeKonfirmationTrauung
Mehrere Hände kommen in der Mitte zu einem gemeinsamen Fistbump zusammen und bilden einen Kreis. In der Bildmitte sind zwei Logos zu sehen: das pinke Kreuz der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und das runde, blau-lilafarbene Logo der Vereinten Evangelischen Mission (VEM).
Kassel/Wuppertal, Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Aug 2025

«Es ist eine Grundentscheidung im Rahmen der Synodalvorlagen vom Frühjahr, uns in den Arbeitsfeldern bei zurückgehenden Mitteln stärker zu konzentrieren», so Meißner. Die  Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) werde sich daher personell und finanziell auf die VEM fokussieren. Derzeit ist die Landeskirche noch Mitglied in zwei weiteren internationalen Kirchengemeinschaften: der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) in Stuttgart und dem Evangelisch-Lutherischen Missionswerk Niedersachsen (ELM) in Hermannsburg. Aus dem ELM werde die EKKW nach einer Übergangszeit im Jahr 2028 austreten.

Komplementäre Mitgliedschaft mit der EKHN

Mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sei eine «komplementäre Mitgliedschaft» geplant: Während sich die EKHN künftig schwerpunktmäßig bei der EMS engagiere, werde sich die EKKW auf die VEM konzentrieren. «Dort wollen wir uns nachdrücklich personell wie auch mit den uns möglichen Finanzmitteln einbringen», betont Meißner.

Portraitfoto von Dr. Diethelm Meißner
«Aus dem Miteinander mit den anderen Geschwisterkirchen kommen wichtige Impulse für geistliches Leben wie für kirchliche Entwicklung. Und das können wir gut gebrauchen. Und wir können unsererseits Impulse in die Kirchengemeinschaft einbringen.»
Dr. Diethelm Meißner, Dezernent für Diakonie und Ökumene

Neue Identifikation durch klare Ausrichtung

Hintergrund der Entscheidung ist auch eine inhaltliche Neuausrichtung. «Ich erlebe es gegenwärtig so, dass wir von den vielen Aktionen und Kampagnen von ELM, EMS und VEM nur wenig umsetzen», sagt Meißner. Ziel sei es, durch die Konzentration auf eine Kirchengemeinschaft eine stärkere Identifikation zu ermöglichen: «Die VEM ist dann ‚unsere‘ Kirchengemeinschaft.»

Mission als weltweite Partnerschaft

Die VEM verstehe sich nicht mehr als klassisches Missionswerk, sondern als internationale Gemeinschaft auf Augenhöhe. «Mission» bedeute heute nicht mehr Bekehrung, sondern gemeinsames Handeln im Glauben.

Meißner nennt dafür konkrete Beispiele: So hätten indonesische Kirchen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal Geld für den Wiederaufbau von Kirchen und Gemeindehäusern gesammelt. Auch der internationale Personalaustausch sei ein Zeichen gelebter Partnerschaft: Im letzten Jahr sei ein Finanzverantwortlicher aus einer tansanischen Mitgliedskirche in Namibia gewesen, um dort mit den Verantwortlichen für Finanzen an einer Neustrukturierung von Haushalt und Finanzwesen bei der lutherischen Kirche zu arbeiten.

«Das alles finde ich sehr ermutigende Beispiele für eine neue Form des Miteinanders in weltweiter Geschwisterlichkeit», zeigt sich der Dezernent ermutigt. 

www.vemission.org

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) ist eine internationale Gemeinschaft von 39 Mitgliedern – evangelische Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland sowie die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Sie arbeiten gleichberechtigt zusammen und verstehen Mission als gemeinsames Handeln für Gerechtigkeit, Frieden und die Weitergabe des Evangeliums. Ihre Arbeit umfasst den Einsatz für Menschenrechte, Diakonie, Entwicklung, Evangelisation und Partnerschaftsarbeit. Seit 1996 agiert die VEM unter dem Leitgedanken «United in Mission».