Bischöfin wirbt für Mut auf dem Weg in die Kirche der Zukunft

Hofgeismar. Den angesichts schwindender Ressourcen notwendigen Veränderungsprozess mutig und zuversichtlich zu gehen, dafür warb die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, in ihrer Predigt zum Auftakt der Tagung der Landessynode. Mit einem Gottesdienst in der Brunnenkirche Hofgeismar ist die Frühjahrstagung des so genannten Kirchenparlaments der EKKW am Donnerstagnachmittag eröffnet worden. 

Auf die schwieriger werdenden Bedingungen ging Bischöfin Hofmann im Eröffnungsgottesdienst ein: «Der Wind, der uns als Kirche entgegenweht, wird heftiger; die Schar derer, die mit uns auf dem Weg ist, wird kleiner; das Reisebudget wird schmaler, und wir sehen immer deutlicher: Unser Weg führt heraus aus dem, wie wir Kirche kennen und wie sie uns vertraut ist in etwas Anderes, Neues, Unbekanntes», stellte sie fest.

Auf dem Weg in die Zukunft werde sich Kirche aber nicht «in die Wagenburg der kleinen Gemeinschaft zurückziehen», machte die Bischöfin deutlich: «Kirche, das ist da, wo Evangelium geteilt wird, wo Menschen von ihrem Glauben erzählen, wo sie Räume öffnen für die gemeinsame Suche nach Gott und Sinn, wo wir einander mit Segen durchs Leben begleiten und Gemeinschaft erleben, wo wir helfen und unsere Stimme erheben für die, die nicht gehört und übersehen werden.»

In der Bibel gebe es ähnliche Wege, die heraus aus Vertrautem hinein in unbekanntes Land führten, erläuterte sie und erinnerte unter anderem an das Volk Israel, das 40 Jahre durch die Wüste zog. Auch dort seien die Wege risikoreich und unsicher, mit Abschiedsschmerz und mit Konflikten verbunden gewesen. Aber gerade in Situationen großer Bedrohung zeige sich Gott. «Mit diesem Schatz an Erfahrungen im Gepäck sind wir auf dem Weg, herausgefordert, aber auch ermutigt zu vertrauen, den Weg zu wagen und auf Gottes Begleitung und Führung zu hoffen», sagte die Bischöfin. (27.04.2023)