Berlin. Zwei Jahre nach dem Einmarsch Russlands gerät die humanitäre Lage in der Ukraine zunehmend aus dem Blickfeld. Fast täglich sterben Zivilisten bei Luftangriffen, die Infrastruktur wird gezielt zerstört. «Die Folgen werden noch Generationen spüren», warnt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Für humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau brauche es einen langen Atem und Spenden. Das Spendenergebnis sei auch 2023 gut gewesen, aber nur ein Bruchteil dessen, was noch 2022 gespendet wurde.
Die Angriffe auf ukrainische Ortschaften und Infrastruktur haben seit Ende vergangenen Jahres zugenommen. «Wir erleben fast täglich Luftalarme und Menschen müssen stundenlang in Luftschutzkellern bleiben», beschreibt Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew, die Lage. Leider sei das schon Normalität und man gewöhne sich an den Krieg. «Aber die Menschen dürfen sich keine Kriegsmüdigkeit leisten. Und wir dürfen nicht müde werden zu helfen», betont Waskowycz.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine-Krise
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Rund 17 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen, mehr als drei Millionen sind innerhalb der Ukraine vertrieben. Der Bedarf an sicherem Wohnraum ist immens. «Hinzu kommt, dass vor allem Ältere ihr Zuhause im Osten nicht verlassen können oder wollen, weil es ihre anvertraute Heimat ist. Mehr als sechs Millionen Menschen haben in europäischen Staaten Schutz gesucht. «Dank unserer Partnerorganisationen, den Diakonieverbänden und unseren kirchlichen Netzwerken wie der ACT Alliance können wir Hilfe in Ländern wie Polen, Rumänien oder der Republik Moldau leisten», so Martin Keßler. Dort werden Geflüchtete bei der Suche nach Unterkünften unterstützt, erhalten Bargeldhilfen oder belegen Sprach- und Ausbildungskurse zur leichteren Integration. «Auch hier in Deutschland helfen zahlreiche kleine Projekte in diakonischen Verbänden bei der Integration von Geflüchteten. Jederzeit könnten wieder mehr Menschen fliehen, wenn sich das Kräfteverhältnis im Krieg ändert. Darauf müssen wir vorbereitet sein», betont Keßler.
Zudem sei eine baldige Rückkehr für Menschen aus der Ostukraine riskant. «Landminen stellen eine wachsende Gefahr dar», so Keßler, der Anfang Februar im Osten der Ukraine war. «Ich habe Dorfbewohner getroffen, die im Winter frieren müssen, weil sie den Wald neben ihrem Haus wegen der Landminengefahr nicht betreten können, um Feuerholz zu schlagen.» Die Partnerorganisation DanChurchAid leiste vor Ort wichtige Aufklärung über Landminen, doch eine umfängliche Räumung wird Jahrzehnte dauern. (22.02.2024)
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