Hannover/Kassel (medio). Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) freut sich auf die Impulse, die der neugewählte Bundespräsident Joachim Gauck in das öffentliche Gespräch einbringen wird. Das schreibt der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, in seiner Gratulation zur Wahl Gaucks in das Amt des Bundespräsidenten. Der Rat der EKD werde Gaucks Wirken mit seiner Fürbitte begleiten: «Gottes Segen möge Sie leiten und begleiten, heute und an allen Tagen Ihres Lebens.»
Joachim Gauck übernehme dieses neue Amt «in einer nicht einfachen Zeit». Die Auseinandersetzungen um das Amt des Bundespräsidenten hätten Spuren hinterlassen, die Sehnsucht nach einer Persönlichkeit, die das Amt wieder in «ruhige Fahrwasser» geleite, sei groß. «Groß sind auch die Herausforderungen, vor denen unser Land und die Staatengemeinschaft Europas stehen.»
Gauck habe mit seiner Lebensgeschichte und seinem Einsatz für Demokratie und Freiheit viele Menschen erreicht und überzeugt, so Schneider weiter. Umso größer seien die Erwartungen und Hoffnungen, die sich an ihn richteten. «Ich hoffe, dass Ihnen und Ihrer Lebensgefährtin Daniela Schadt diese hohen Erwartungen nicht zur Belastung werden, sondern Antrieb und Ermutigung bleiben.» Schneider schreibt weiter mit Bezug auf die Herrnhuter Losungen: «Mögen Sie beide auch in allen Erschütterungen und unruhigen Zeiten dem Wort Gottes trauen, das der Lehrtext des heutigen Tages uns zusagt: 'Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen.' (2.Timotheus 2,19).»
Bischof Hein: Ergebnis in Bundesversammlung gibt Berufung festes Fundament
Auch Bischof Martin Hein drückte in einem Schreiben an Joachim Gauck seine Glückwünsche aus. Laut Auskunft der landeskirchlichen Pressestelle gratuliert Hein vor allem zu dem «überwältigendem Ergebnis in der Bundesversammlung, das die Meinung und die Wünsche der Bevölkerung gewiss wiederspiegelt und Ihrer Berufung ein festes Fundament gibt.» Der Bischof weise in dem Schreiben zugleich darauf hin, dass die Amtszeit von Joachim Gauck sich mit der noch verbleibenden Laufzeit der Reformationsdekade «Luther 2017» decke. In den Themenjahren «Reformation und Toleranz» (2013) und «Reformation und Politik» (2014) werde es sicher thematische Überschneidungen zwischen Kirche und Gesellschaft geben, «bei denen ich mir gut vorstellen kann, auch von Ihnen Worte zu hören, die wegweisend und dialogeröffnend sind,» so Bischof Hein.
Joachim Gauck nehme seine Verantwortung vor Gott wahr und zeige damit, wie man Christ sein könne in der modernen Gesellschaft ohne eng oder anbiederisch zu werden. Der Bischof vergewissert dem Bundespräsident, dass er sich der «Unterstützung durch unsere Gebete gewiss» sein könne und wünscht ihm für die Ausübung des hohen Amtes Gottes Segen, so die Pressestelle. (21.3.2012)