Die Delegierten der Frauenkonsultation aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und ihren Partnerkirchen diskutieren über Empowerment. Mit dabei waren u.a. Bischöfin Beate Hofmann (2.v.l.), Ökumenedezernentin Claudia Brinkmann-Weiß (hinten, 2.v.r.) und EKKW-Ratsmitglied Silvia Scheffer (vorne, 4.v.l.).

Die Delegierten der Frauenkonsultation aus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und ihren Partnerkirchen diskutieren über Empowerment. Mit dabei waren u.a. Bischöfin Beate Hofmann (2.v.l.), Ökumenedezernentin Claudia Brinkmann-Weiß (hinten, 2.v.r.) und EKKW-Ratsmitglied Silvia Scheffer (vorne, 4.v.l.).

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Aug 2023

Windhoek-Katutura. Wie kann die gerechte und selbstbestimmte Teilhabe von Frauen am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben gelingen? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt einer internationalen Frauenkonsultation in Namibia. Auf Einladung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) kamen Ende August 15 Delegierte aus den Partnerkirchen der Landeskirche zum Austausch in Windhoek-Katutura zusammen und diskutierten über Führungsqualitäten von Frauen, Überwindung patriarchalischer Denkweisen und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt.

Zum Austausch trafen sich Teilnehmerinnen aus Estland, Kirgisistan, Rumänien, Indien, Südafrika, Namibia und Deutschland. Zur kurhessischen Delegation gehörten auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, die Ökumene-Dezernentin der Landeskirche, Claudia Brinkmann-Weiß,  sowie die Landessynodale und EKKW-Ratsmitglied Silvia Scheffer vom Diakonischen Werk des Kirchenkreises Schwalm-Eder.

Immer noch und immer wieder: Frauen stärken und ihre Rechte einfordern

In ihrem Resümee zur Konsultation sagte Dezernentin Brinkmann-Weiß: «Was die Frauen aus all unseren Partnerkirchen über Erfahrungen von Unterdrückung und Gewalt zu erzählen hatten, ist sehr erschreckend und daher bedarf es immer noch und immer wieder gemeinsamer Anstrengungen, Frauen zu stärken und ihre Rechte einzufordern. Das gilt durchaus auch für Deutschland.»

Die Konsultation stand unter dem biblischen Leitwort «Du bist ein Gott, der mich sieht» (1. Mose 16, 13). Das Wort geht auf die biblische Geschichte Hagars, der Magd von Abraham und Sarah zurück. Darin geht es um Unterdrückung, aber auch um Mut, neue Kraft und darum, von Gott verstanden und angenommen zu sein.

Anda Nkosi aus Südafrika von der Evangelischen Mission in Solidariät (EMS) bei ihrer Keynote zu Empowerment.

Anda Nkosi aus Südafrika von der Evangelischen Mission in Solidariät (EMS) bei ihrer Keynote zu Empowerment.

Als Ergebnis der Konsultation verpflichten sich die Kirchen: 

  • Frauen in Führungspositionen zu unterstützen (Ausbildung von Führungskräften, Ermutigung von Frauen als Führungskräfte).
  • auf allen Ebenen ihrer Kirchen Aufklärungsarbeit leisten, um die Menschen für die Entmachtung von Frauen und für patriarchalische Denkweisen zu sensibilisieren.
  • sich nachdrücklich für die Überwindung geschlechtsspezifischer Gewalt einzusetzen.
  • die Stärkung der Rolle der Frau in die Partnerschaftsverträge zwischen den Kirchen und in die Finanzpolitik der Partnerschaften aufnehmen.
  • die Stärkung der Rolle der Frau zu einem festen Bestandteil der kirchlichen Strategie zu machen.

Besuch bei Bischof Sageus Keib von der ELCRN

Vor Beginn der offiziellen Tagung traf die Delegation aus Kurhessen-Waldeck Sageus Keib, den Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN), um über die Situation in den beiden Kirchen zu sprechen. Eine partnerschaftliche Beziehung gibt es seit 1971. (25.08.2023, aktualisiert am 10.09.2023)

Bericht:

Ausführlicher Bericht über die 6. Internationale Frauenkonsultation der EKKW und ihrer Partnerkirchen (englisch):

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