«Physische und seelische Gesundheit im Handwerk ist ein hochrelevanter gesellschaftlicher Topos, weil zu viele Menschen fühlen und erleben, dass Arbeit sie krank macht», beobachtet Martin Schäfer, Fachreferent Handwerk und Kirche im Referat Wirtschaft Arbeit Soziales (WAS) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Wenn die Handwerksunternehmen hier gesundheitsförderliche Antworten fänden und umsetzten, stärke dies Resilienz und Zufriedenheit und sei ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel, so Schäfer.
Bischöfin Dr. Beate Hofmann gab Antworten auf die Frage «Was hilft, Stress auszuhalten und gesund zu bleiben auch in krisenhaften Zeiten?» Dabei könnten auch der christliche Glaube und christliche Spiritualität eine Rolle spielen. «Ein Stichwort ist mir immer wieder begegnet: die Kunst der Pause.» Der Rhythmus von Arbeit und Ruhe gehöre von Anfang an zu Gottes Schöpfung dazu, sagte die Bischöfin mit Verweis auf den 7. Tag der Woche, den Ruhetag: «Der Sonntag als kollektive Pause ist Zeit für Beziehung zu Gott, zu mir selbst, zu den Menschen um mich herum, zu Zeit und Raum.» Neben der Pause könnten auch Rituale zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen. Außerdem Achtsamkeit: «Dieser achtsame Blick auf Menschen ist etwas, das wir von Jesus lernen können, er war ein Meister in diesem Fach», so die Bischöfin.
Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden und Gäste der Fachkonferenz – darunter der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Kassel, Jürgen Müller, der Landesinnungsobermeister Heizung-Sanitär-Klima, Uwe Loth, der Erste Beigeordnete der Gemeinde Schauenburg, Kurt Schweinebraden-Walter, und Pfarrerin Cathrin Szameit.
Pause, Rituale, Achtsamkeit:
Bischöfin zum Thema «Gesundheit im Handwerk»
Gesundheit und Wohlbefinden für alle im Handwerk tätigen Menschen – dieses Thema stand im Mittelpunkt der jüngsten Landeskonferenz des Landesbeirates Handwerk und Kirche, die im Garten des Steinmetzbetriebs Bollerhey in Schauenburg-Elgershausen (Kirchenkreis Kaufungen) stattfand. Vertreterinnen und Vertreter der Handwerkskammer, Landesinnung, Politik und Kirche nahmen teil.
Tauschten sich im Steinmetzbetrieb Bollerhey - vorne v.l.: Pfarrerin Cathrin Szameit, Bischöfin Beate Hofmann, Jochen Bollerhey; hinten v.l.: Martin Schäfer (Referat WAS), Jürgen Müller (Handwerkskammer Kassel), Uwe Loth (Landesinnung Heizung-Sanitär-Klima), Peter Grohme (Referat WAS)