Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Dez 2016

Kassel (medio). Der Evangelische Presseverband Kurhessen-Waldeck hat am Freitagabend (16.12.) den Kurhessischen Medienpreis 2016 zum Thema «Reformation – neu ins Bild gesetzt» vergeben. Zum ersten Mal seien damit künstlerische Arbeiten prämiert, teilte der Verband mit. Ausgeschrieben und vergeben wurde der Mediepreis in Kooperation mit der Kunsthochschule Kassel.
 

Der mit 2.500 Euro dotierte erste Preis wurde an Nicolas Wefers verliehen. Die Fotoarbeit des 29-Jährigen «O.T. (Keine spitzen Kreuze erlaubt)» zeigt eine aufblasbare Kirche, die mehr einer Hüpfburg als einem üblichen Gotteshaus ähnelt. Der Jury habe Motiv und künstlerische Umsetzung gefallen, heißt es in der Mitteilung. Die zusammengesackte Kirche im Nirgendwo einer Landschaft biete viele Assoziationsmöglichkeiten für eine «Re-formierung der Kirche».

Der zweite Preis in Höhe von 1.500 Euro ging an Marvin Madeheim (Jahrgang 1989) für seine Foto- und Installationsarbeit «Wilhelmshöher Allee 330». Dafür baute Madeheim den Kubus des Gebäudes des Landeskirchenamtes mit Klötzen nach und fotografierte sie im ortlosen Raum. Aus Sicht der Jury sei es Madeheim durch den unkonventionellen Umgang mit dem Material gelungen, sich mit der Architektur und der Reformation auseinanderzusetzen.

Den dritten Preis mit einem Preisgeld von 1.000 Euro erhielt Olga Holzschuh (Jahrgang 1985) für ihre Arbeit «Autoillumnescent». Holzschuh inszenierte und fotografierte Menschen, die wie ein Chor zusammenstehen, dabei aber konzentriert auf ihr Smartphone oder Tablet starren. Im dunklen Raum werden sie nur noch vom Licht der Displays beleuchtet. Bei dieser Arbeit habe die Spannung zwischen Kommunikation und Kontemplation, die die Arbeit vermittelt, die Jury überzeugt.

Preisausschreibung und Jury

Der Evangelische Presseverband hatte zusammen mit der Kunsthochschule Kassel deren Absolventen ausgewählt und eingeladen. Neun Künstlerinnen und Künstler wurden beauftragt, eine Arbeit zum Thema «Reformation – neu ins Bild gesetzt» zu erstellen. Dabei wurde vor allem auf den Begriff der «Freiheit» Wert gelegt – auch im Hinblick auf die künstlerische Umsetzung. Obwohl alle Kunstgattungen zum Wettbewerb zugelassen wurden, sei die Fotografie besonders stark vertreten gewesen, so der Verband. Die eingereichten Arbeiten zeigten ein breites Spektrum der künstlerischen Auseinandersetzung: von der Fotografie bis zur Malerei, von der Lichtinstallation bis zum multimedialen Spiel. Die Kunstwerke, die alle angekauft werden können, waren für zwei Wochen als Ausstellung im Foyer des Landeskirchenamtes zu sehen. Die Preisverleihung fand zur Finissage statt.

In der Jury wirkten mit: Henriette Gallus (Leiterin der Kommunikation der documenta 14), Joel Baumann (Rektor der Kunsthochschule), Prof. Dr. Thomas Erne (Institut für Kirchenbau und Kirchliche Kunst der Gegenwart an der Philipps Universität Marburg), Dirk Schwarze (langjähriger Leiter der HNA-Kulturredaktion, Autor mehrere Bücher zur documenta), Christine Lang-Blieffert (2. Vorsitzende des Evangelischen Presseverbandes Kurhessen-Waldeck) und Pfarrerin Petra Schwermann (Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit und Sprecherin der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck).

Der Evangelischer Presseverband Kurhessen-Waldeck (EPV)

Der EPV wurde 1948 gegründet mit dem Ziel «der Förderung des evangelischen Schrifttums und des evangelisch-christlichen Geistes in Presse, Schrifttum, Film, Theater, Rundfunk, Musik, Bild und Kunst». Heute zeichnet sich die Arbeit des gemeinnützigen Vereins hauptsächlich durch die finanzielle Unterstützung von Publikationen im kirchlichen Bereich, einschließlich Dissertationen, der Unterstützung der Bibliotheksarbeit in den Gemeinden und der Vergabe des kurhessischen Medienpreis aus. Dieser wird seit 1995 vergeben und ging in dieser Zeit an so unterschiedliche Gattungen wie Web-Seiten, Kinderbücher, Gemeindebriefe, Hörfunkbeiträge, Handyfilme. (19.12.2016)

Linktipp:

Informationen zum Evangelischen Presseverband Kurhessen-Waldeck finden Sie im Internet unter:

ekkw.de/epv