Berlin (medio). Unter dem Motto «Brot statt Böller» ruft Brot für die Welt traditionell zum Jahreswechsel zu Spenden auf. Gerade jetzt, im Lockdown, sei dieser Gedanke besonders aktuell, teilte das evangelische Hilfswerk mit. Durch ein von den Behörden in weiten Teilen des Landes erlassenes Böllerverbot liege es besonders nahe zu spenden, sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt und machte auf die schwierige Lage in anderen Ländern aufmerksam. Gerade jetzt bräuchten die Menschen in den ärmeren Ländern die Hilfe dringender als in den Jahrzehnten zuvor, so Füllkrug-Weitzel.
Die Corona-Pandemie lasse in den Ländern des Südens die Zahl der Menschen, die mit ihren Familien von weniger als 1,90 US-Dollar am Tag leben müssten, massiv in die Höhe schnellen. Millionen Menschen, die im informellen Sektor etwa als Tagelöhner oder Haushaltshilfe arbeiten, hätten ihr Einkommen verloren und verfügten über keinerlei soziale Absicherung. «Die Zahl der Menschen, die weltweit potentiell vom Hungertod bedroht sind, könnte sich von 135 Millionen auf 270 Millionen verdoppeln. Sie brauchen unsere Unterstützung jetzt ganz besonders», so Füllkrug-Weitzel.
Im vergangenen Jahr wurden laut Angaben von Brot für die Welt allein in Deutschland Feuerwerk und Böller für mehr als 130 Millionen Euro verkauft. Füllkrug-Weitzel: «Diese 130 Millionen Euro könnten einen wunderbaren neuen Bestimmungszweck finden: Menschenleben retten! Besser kann das neue Jahr nicht beginnen!»
Stichwort «Brot statt Böller»
Die Aktion «Brot statt Böller» gibt es seit 1981. Damals sammelte die evangelische Kirchengemeinde Bargteheide (Schleswig-Holstein) unter diesem Motto Spenden zugunsten von Brot für die Welt – und legte damit den Grundstein für eine große Tradition. Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Das evangelische Hilfswerk unterstützt Selbsthilfe- und Lobbyprojekte in mehr als 90 Ländern weltweit. Im Zentrum stehen die Überwindung von Hunger und Armut, Klimagerechtigkeit sowie die Wahrung der Menschenrechte. (29.12.2020)
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