Kassel (medio). Das Kollegium der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) spricht sich für eine endgültige Absage der Stadt Kassel als Veranstaltungsort einer Waffenbörse aus. Darüber hat Bischöfin Dr. Beate Hofmann Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle sowie den Geschäftsführer der Messe Kassel, Ralf-U. Umbach, per Brief informiert, berichtet die Pressestelle der Landeskirche. Die größte deutsche Waffenbörse lockte jährlich bis zu 20.000 Besucher in die Kasseler Messehallen.
Bereits im März 2021 hatte der Rat der Religionen in Kassel für eine endgültige Absage einer Waffenbörse votiert, die eigentlich für den April geplant war. Dazu war es jedoch nicht gekommen: Die Stadt Kassel, die seit längerem an einem Verbot der umstrittenen Börse arbeitet, hatte die gewerberechtliche Festsetzung der Veranstaltung abgelehnt. Dagegen hat der Veranstalter Widerspruch eingelegt; das Verfahren ist noch nicht zum Abschluss gekommen.
Sie unterstütze «vollumfänglich das Votum des Rates der Religionen», betont die Bischöfin nach dem Beschluss des Kollegiums, eines der Leitungsorgane der EKKW. «Mit einem kirchenleitenden Wort möchten wir als Evangelische Kirche dazu beizutragen, dass eine Waffenbörse in Kassel nicht stattfinden wird. Dies wäre ein Zeichen des Friedens in einer Stadt, die mit den Morden am Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke und Halit Yozgat leidvoll erfahren hat, welche Gefahr vom privaten Kleinwaffenbesitz ausgeht», erläutert sie.