Gaben sich am Samstag das «Ja-Wort» auf der Landesgartenschau in Fulda. (Fotos: medio.tv/Schauderna)

Gaben sich am Samstag das «Ja-Wort» auf der Landesgartenschau in Fulda. (Fotos: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Jul 2023

Fulda. Heiraten, eingerahmt von blühender Natur: Für Dr. Marie Luise Reinhard-Mika und Maximilian Mika wurde dieser Traum am Samstagmittag (22.07.) wahr: Am Himmelszelt der evangelischen Kirche auf der Landesgartenschau besiegelten die beiden den Bund der Ehe. Das Paar hatte die Hochzeitsfeier mit 80 Gästen bei einer Verlosungsaktion der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) gewonnen.

«Mein Vater, Hans Reinhard, hat uns auf die Verlosung aufmerksam gemacht,» berichtete die Braut. Sie habe sich auch deshalb beworben, weil sie sich der evangelischen Kirche verbunden fühle, sagte die 31-Jährige, die als Lehrerin in Fulda arbeitet. Ihr Vater ist nicht nur seit vielen Jahren Kirchenvorsteher in der Kirchengemeinde Bronzell-Eichenzell, sondern auch als Ehrenamtlicher mehrmals in der Woche am Himmelszelt aktiv. Dass ihnen in der Organisation der Hochzeit vieles abgenommen wurde, sie dennoch mitentscheiden und mitwirken konnten, gefiel dem Brautpaar besonders. «Wir freuen uns über den kirchlichen Segen an diesem wunderbaren Ort», sagte Maximilian Mika (32). Dass ein Brautmodengeschäft aus Dipperz für die Ausstattung der Brautleute sorgte und ein Blumengeschäft aus Eichenzell für die Blumendekoration, machte das Glück der Brautleute perfekt.

«Ihr habt jetzt Gott an eurer Seite»

Das Pfarrerehepaar Ulrike und Edwin Röder aus Eichenzell gestaltete nicht nur die Predigt und Liturgie, sondern sorgten mit Gitarre und Querflöte auch für musikalische Akzente. «All eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.» Das Wort des Apostels Paulus stellte Pfarrerin Ulrike Röder an den Anfang ihrer Predigt. Zu lieben, heiße jedoch nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Dazu gehöre vielmehr Fürsorge, Herzlichkeit und gegenseitige Unterstützung. «Die Ehe ist kein angeketteter Status quo sondern lässt dem anderen Entfaltungsmöglichkeiten,» betonte die Pfarrerin. «Ihr habt jetzt Gott an eurer Seite,» sicherte sie dem Brautpaar zu und schloss mit einem Zitat des Kirchenvaters Augustinus: «Liebe und tu, was du willst!»

Die Hochzeitgesellschaft hatte auf Stühlen neben dem Himmelszelt Platz genommen. Alle Blicke waren auf das Brautpaar gerichtet, die sich versicherten: «Ja, ich will.» Die Braut, die eine klassisch ausgebildete Sängerin ist, überraschte ihren Bräutigam und die Hochzeitsgesellschaft mit gefühlvollen Vorträgen von Richard Wagners «Der Engel» und dem neapolitanischen Volkslied «O sole mio.»  Nach der Trauung gab es für das Hochzeitspaar noch einen Sektempfang und ein gemeinsames Kaffeetrinken an festlich gedeckten Tischen.

Für Pfarrer Dieter Dersch und Pfarrerin Imke Leipold vom Projektmanagement der EKKW war die Verlosung eine Möglichkeit, auf innovative Ideen für kirchliche Trauungen aufmerksam zu machen. «Für mich ist klar: Wir wollen Brautpaaren keine unnötigen Vorgaben machen, wie und wo sie den schönsten Tag ihres Lebens feiern», sagte Dersch. Immer mehr Paare wollten lieber in der freien Natur getraut werden als in der Kirche. Das sei in der evangelischen Kirche auf jeden Fall möglich. Dersch und Leipold möchten heiratswilligen Paaren Mut machen, sich mit ihren Ideen und Wünschen an ihre Pfarrerinnen und Pfarrer zu wenden.

Mehr als 70 Paare hatten sich bei der Hochzeitsverlosung der EKKW beworben und ihre Teilnahme eindrücklich begründet. Für Pfarrer Dersch und Pfarrerin Leipold war daher klar, dass es keine Verlierer geben soll. 12 der teilnehmenden Paare haben von dem Angebot Gebrauch gemacht, mit einem «kleinen Hochzeitspaket» auf der Landesgartenschau zu heiraten. Auch weitere Trauungen sind geplant oder haben bereits am Himmelszelt stattgefunden – eine sogar ganz spontan. Darüber hinaus nutzten bereits viele hundert Besucherinnen und Besucher der Schau das Angebot, sich am Himmelszelt segnen zu lassen, berichtet Leipold. (22.07.2023)

Hintergrund:

«Da blühe ich auf»: Unter diesem Motto präsentiert sich die evangelische Kirche noch bis zum 8. Oktober auf der Landesgartenschau in Fulda mit einem vielfältigen Programm. Auf dem Gartenschaugelände ist die Kirche am Aueweiher mit dem so genannten Himmelszelt täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr präsent. Es soll nicht nur Begegnungs- und Veranstaltungsstätte, sondern zugleich ein «Segensort zum Aufblühen» und Kraftschöpfen sein. Ob spontan oder geplant: Gottes Segen ist als Stärkung für alle jederzeit und unkompliziert möglich. Die evangelische Kirche ermöglicht Trauungen, Hochzeitsjubiläen und Taufen. Stets sind am Himmelszelt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer vor Ort. Mehr als 150 Ehrenamtliche sind außerdem im Einsatz.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten der evangelischen Kirche auf der Landesgartenschau gibt es unter: da-bluehe-ich-auf.de, Kontakt per Mail: landesgartenschau@ekkw.de