Kassel. Journalistinnen und Journalisten, die sich mit dem Konfliktmanagement der evangelischen Kirche beschäftigten, sind am Freitag (12.1.) mit dem Medienpreis des Evangelischen Presseverbandes von Kurhessen-Waldeck (EPV) ausgezeichnet worden. Im Mittelpunkt der Gewinner-Beiträge steht der Umgang mit sexualisierter Gewalt. In Anlehnung an das Bibelwort «Die Wahrheit wird euch frei machen» (Joh 8,32) hatte der Verband bundesweit Beiträge gesucht, die sich mit dem Umgang mit Wahrheit und Transparenz in der deutschen evangelischen Kirche auseinandersetzen, teilte die stellv. Vorsitzende des EPV, Christine Lang-Blieffert, mit. Eingereicht werden konnten Beiträge aus den Jahren 2022 und 2023 aus allen Mediengattungen. Der Preis ist insgesamt mit über 10.000 Euro dotiert.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
1. Preis:
Stefan Hunglinger (Theologe und freier Journalist für DLF, Spiegel und taz):
Taizé- missbrauchtes Vertrauen, DLF, 13.12.2022: 5.000 Euro
Laudator: Lothar Bauerochse, hr/Redaktion Religion & Kirche, Frankfurt
2. Preis
Raoul Löbbert (Chefkorrespondent Christ und Welt):
Wie viel Missbrauch gab es in der evangelischen Kirche? ZEIT/ Christ und Welt, 25.1.23, 3.000 Euro
Laudator: Dr. Peter Masuch, Präsident des Bundessozialgerichts a.D., Kassel
3. Preis
Daria Neu und Valerie Schaub (Redakteurinnen in der Stadt- bzw. Landkreisredaktion der HNA):
Diese Bilder verschwinden nie mehr; «Es war eine Art Gehirnwäsche»; Missbrauch: Betroffener übt Kritik; Landeskirche in der Kritik. HNA/ Kreis Kassel/Hofgeismar
2.000 Euro: Laudator: Till Schwarze-Thurm, ZEIT Online, ltd. Redakteur, Berlin
Sonderpreis
Olaf Dellit und das Redaktionsteam von blick in die kirche:
Nein zu sexualisierter Gewalt, blick in die kirche für Mitarbeitende 2/2022
Laudatorin: Bettina Schaefer, hr/Fernsehredaktion, Kassel
Sensible, aber auch schonungslose Aufarbeitung des Themas
Die Jury, in der neben Lang-Blieffert auch die hr-Journalistin Bettina Schaefer und der Kommunikationschef der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bernd Tiggemann, mitwirkten, lobte die sensible, aber auch schonungslose Aufarbeitung des Themas. Auch die Laudatoren hoben hervor, dass eine solche Auseinandersetzung, die Verantwortliche wie auch Betroffene zu Wort kommen lasse, zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit sexualisierter Gewalt beitrage.
«Das Thema in Print und Hörfunk auf bundesweiter und regionaler Ebene hilft, eine breite auch nicht-kirchliche Öffentlichkeit zu erreichen», sagte Christine Lang-Blieffert. Das trage zu mehr Transparenz und einem offenen Umgang mit Konflikten bei und stärke das Vertrauen in die Kirche. «Mit dem Sonderpreis für ein kirchliches Mitarbeitermagazin wollen wir auch innerkirchliches Konfliktmanagement würdigen», so die stellv. Vorsitzende des EPV. (12.01.2024)
Linktipp:
Weitere Informationen zum Medienpreis und zum Evangelischen Presseverband Kurhessen-Waldeck e.V. unter: