(Foto: medio.tv/Schauderna)

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Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 24 Jan 2024

Kassel. Die Zukunft der Kirchenvorstandswahlen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stand am Montag (22.1.) im Mittelpunkt einer bundesweiten Tagung im Kasseler Haus der Kirche. 43 Expertinnen und Experten aus 16 Landeskirchen von München bis Rostock hatten sich zum Austausch nach Kassel auf den Weg gemacht, berichtete Ulrike Joachimi, Beauftragte für die Kirchenvorstandswahl in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW)

Das sogenannte Kasseler Treffen steht für eine Fachtagung zum Thema Kirchenvorstandswahl, die erstmalig 2013 durch die EKKW initiiert wurde und jetzt zum vierten Mal stattfand. Anlass des ersten Treffens war die damals neue Möglichkeit, Kirchenvorstandswahlen auch online durchführen zu können. Seitdem sei die digitale Landschaft fluider geworden und online zu wählen nicht mehr die Herausforderung, so Joachimi. Viel herausfordernder sei mittlerweile vor allem Ehrenamtliche für das Leitungsgremium Kirchenvorstand gewinnen zu können. Im Mittelpunkt stand daher der kollegiale, bereichsübergreifende Austausch zu aktuellen Fragen im Blick auf die Zukunft der Kirchenvorstandswahlen.

Nach einem Grußwort von Prälat Burkhard zur Nieden (EKKW) zu Beginn der Tagung fragte Dr. Steffen Schramm, Leiter des Instituts für kirchliche Fortbildung in der Pfalz und erfolgreicher Buchautor («Gemeinde geht weiter») im Hauptvortrag: «Kirche im Wandel, Kirchenvorstände – wohin?» Kirchliche Leitung werde es weiter brauchen, so Schramm. Änderungen am Wahlrecht allein seien für die Zukunft aber nicht ausreichend, denn es gehe um eine Weiterentwicklung des Leitungssystems an der Basis. Aber wie wird denn überhaupt wo gewählt und was davon ist zukunftsfähig? Um diese und weitere Fragen ging es im Anschluss an den Vortrag in der Diskussion. Den Blick erweiterte auch eine Broschüre zur Kirchenvorstandswahl in den einzelnen Landeskirchen, die eigens für die Tagung erstellt wurde. Bis zum Mittag gab es Raum für Austausch unter den Fachreferentinnen- und -referenten, Wahlbeauftragten und Juristinnen und Juristen, die ihrerseits viel Kompetenz und Erfahrung mitbrachten.

In ihrem Grußwort nach dem Mittagessen schärfte Bischöfin Dr. Beate Hofmann (EKKW) den  Blick für die gemeinsame Aufgabe: «Wir Evangelische haben das Prinzip der Synodalität seit 500 Jahren», hielt sie fest, »und ringen darum, wie wir sie zukunftsfähig gestalten können». Das motivierte die Teilnehmenden zusätzlich für die sich anschließenden Gruppenarbeiten. Dort ging es um Themen wie «Welchen Grad an Legitimation braucht Gemeindeleitung?», «Politische Positionen und die Grenzen der Wählbarkeit» oder «Wie gewinne ich Jugend für die KV-Arbeit?». Außerdem führte die Frage nach «Wechselwirkungen von Transformationsprozessen (z.B. Kooperationsräumen) und Wahlrecht» zu engagierten Diskussionen.

An der Tagung war auch die EKD-Referentin Claudia Kusch beteiligt, die aufgrund von Störungen bei der Bahn nur hybrid teilnehmen konnte. Kusch sagte zu , Überlegungen und Thesen zur Zukunft der Kirchenvorstandswahlen aus der Kasseler Tagung in ihre Arbeit bei der EKD einzubringen. 

Das Vorbereitungsteam der Tagung (v.l.): Dr. Ralph Fischer (EKKW), Ulrike Joachimi (EKKW), Moderatorin Birgit Dierks (midi), Ina Wittmeier (EKHN), OKR Sebastian Kredel (Nordkirche) und Petra Zander (EKHN). (Foto: medio.tv/Schauderna)

Das Vorbereitungsteam der Tagung (v.l.): Dr. Ralph Fischer (EKKW), Ulrike Joachimi (EKKW), Moderatorin Birgit Dierks (midi), Ina Wittmeier (EKHN), OKR Sebastian Kredel (Nordkirche) und Petra Zander (EKHN). (Foto: medio.tv/Schauderna)

«Das Kasseler Treffen hat vernetzt, beflügelt, ermutigt – und es geht weiter!», zeigte sich Ulrike Joachimi erfreut. Ausblick würden u.a. die Fertigstellung der Broschüre «Zur Zukunft der Kirchenvorstandsarbeit in der EKD», ein EKD weites digitales Treffen im Frühjahr, aber auch viele Ideen bieten, die miteinander auf den Weg gebracht werden konnten, so die EKKW-Wahlbeauftragte. Ein Reisesegen beschloss das Treffen. In der EKKW stehen die nächsten Kirchenvorstandswahlen im Jahr 2025 an.

Das 4. Kasseler Treffen «Zukunft der Kirchenvorstandswahlen in der EKD» wurde von Mitarbeitenden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Kirche in  Hessen-Nassau (EKHN) und der Nordkirche vorbereitet. Eingeladen hatte das Evangelische  Werk für Diakonie und Entwicklung (midi). (24.01.2024)

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