Auslöser für die erneute Vertreibung Hunderttausender Menschen war die Eroberung der Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu durch die Rebellengruppe M23 («Bewegung 23. März») am 27. Januar dieses Jahres. Die jüngste militärische Eskalation lässt einen Krieg zwischen den Nachbarländern befürchten. Die internationale Gemeinschaft sei daher aufgerufen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die anhaltenden Gräueltaten zu stoppen, heißt es in einer Mitteilung der VEM.
Die Soforthilfe von insgesamt 50.000 Euro haben die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen und die VEM der Communauté baptiste au centre de l’Afrique (CBCA) zugesagt.
Krieg raubt Menschen die Lebensgrundlage
Seit dem 4. Dezember 2024 hätten sich die bewaffneten Auseinandersetzungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo verschärft und der lokalen Bevölkerung die Lebensgrundlage entzogen. Der Krieg habe sich zunächst auf die Regionen Beni, Masisi und Rutshuru beschränkt. Nun breite er sich rasch auf neue Gebiete in Lubero in der Provinz Nord-Kivu und auf die Region Kalehe in der Provinz Süd-Kivu aus, die 58 Kilometer südwestlich der Stadt Goma liegt, heißt es in der Mitteilung weiter. In dieser von Krieg und Unsicherheit geprägten Region liegen 13 der insgesamt 19 Kirchenkreise der CBCA.
Bevölkerung ist dringend auf Hilfe angewiesen
Nach Angaben der lokalen Kirche, die zur Gemeinschaft der VEM gehört, ist die gesamte Bevölkerung einschließlich der Gemeindeglieder in den betroffenen Kirchenkreisen in Not. Bis Ende Januar seien 773 Tote und 2.280 Verletzte zu beklagen. Es gebe keine Krankenhäuser mehr, um die Verletzten zu behandeln, und keine Leichenhallen, um die Toten aufzunehmen. Es fehle an medizinischem Personal und medizinischer Ausrüstung, um den vielen leidenden Menschen zu helfen. Die Bevölkerung sei dringend auf materielle Hilfe angewiesen, so die VEM.
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Die CBCA-Kirche bittet um Unterstützung im Gebet und durch Spenden: Vereinte Evangelische Mission, KD-Bank eG, IBAN DE 45 3506 0190 0009 0909 08, Stichwort: Nothilfe Goma
Die Baptistenkirche versucht gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen, die Verzweiflung und das Leid der Menschen zu lindern und die betroffene Bevölkerung zunächst bei der Deckung der dringendsten Grundbedürfnisse zu unterstützen. Neben der Seelsorge sei der derzeit schwierige Zugang zu Nahrung und medizinischer Versorgung sowie die Überlastung der Gastfamilien, die die Flüchtlinge mit Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygienediensten versorgen, eine besondere Herausforderung. Zudem würden viele Menschen Schutz und Sicherheit in kirchlichen Einrichtungen suchen.
Zu den geplanten Nothilfemaßnahmen der CBCA gehören die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser, Notunterkünfte sowie die Bereitstellung von Kleidung und Decken. Außerdem sollen Gesundheitseinrichtungen in den Regionen Beni, Lubero, Rutshuru, Masisi und Kalehe mit speziellen Hygiene-Kits für Frauen und Mädchen unterstützt werden. Ziel ist es, die Grundbedürfnisse der Vertriebenen zu sichern, Infektionskrankheiten und Mangelernährung einzudämmen und weitere Todesfälle zu verhindern. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Wohlergehen besonders gefährdeter Personen wie unbegleiteter Kinder, mittelloser älterer Menschen, schwangerer und stillender Frauen sowie körperlich Behinderter und chronisch Kranker gelegt.
Mehr als 500.000 neue Binnenflüchtlinge registriert
Nach Angaben der Vereinten Nationen in Nord-Kivu wurden in den letzten vier Wochen mehr als 500.000 neue Binnenflüchtlinge in der Provinz registriert. Die Mehrheit der Zivilbevölkerung, insbesondere Frauen und Kinder, lebt unter schwierigen Bedingungen in provisorischen Unterkünften. Die Menschen sind stark traumatisiert durch den Verlust von Familienangehörigen, die Plünderung des Familienbesitzes oder weil sie schutzlos zurückgelassen wurden und nun nichts mehr zum Leben haben.
Stichwort VEM

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutschen Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern. Auf der Website der Organisation ist auch eine Spende für die Nothilfe möglich.