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Frankfurt am Main / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Jan 2025

Schnepel bringt umfassende Expertise in der ökumenischen und internationalen Arbeit sowie in den Bereichen Migration, Nachhaltigkeit und interkulturelle Zusammenarbeit mit. Sie wird von Hofgeismar in die Goldsteinsiedlung im Frankfurter Stadtteil Schwanheim ziehen, wo ihr Mann im Februar 2025 eine Pfarrstelle im Nachbarschaftsraum Frankfurt Süd-West antreten wird.

Die künftige Leiterin des Zentrums macht deutlich: «Wir haben im Zentrum Oekumene das große Ziel, an einem weltweiten, lokal wirksamen, schöpfungsgerechten und friedlichen Zusammenleben zu arbeiten. Die Herausforderungen sind in Zeiten von politischen und weltanschaulich spaltenden Kräften riesig. Und wir werden auch in Zukunft unsere Möglichkeiten den Ressourcen anpassen müssen. Dabei wollen wir kreativ und hoffnungsvoll bleiben. Rede und Antwort stehen über die Hoffnung, die in uns lebt – 1. Petrus 3,15 als biblisches Motto des Zentrums Oekumene – ist uns dabei Antrieb und Kraft.»

Bewegtes Berufsleben im Dienst der Ökumene

Nach über 25 Jahren engagierter Arbeit im Zentrum Oekumene und mehr als einem Jahrzehnt als dessen Leiter geht Pfarrer Detlev Knoche Ende Februar 2025 in den Ruhestand. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Lutherkirche in Frankfurt am Main wird der Oberkirchenrat am 31. Januar 2025 verabschiedet.

Knoche hat mit seiner Arbeit maßgeblich zur Stärkung der ökumenischen Zusammenarbeit und zur Einrichtung eines gemeinsamen Zentrums Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) beigetragen. Als Ökumenereferent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau vertrat er diese zugleich in der Synode, in ökumenischen Gremien, einigen Beiräten und dem Internationalen Missionsrat der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS).

«Es war mir immer ein Anliegen, den Menschen den Blick für die weltweite Gemeinschaft und die gemeinsame Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu öffnen», so Knoche.

Portraitfoto von Christina Schnepel

Zur Person: Christina Schnepel

Christina Schnepel, 1971 in Marburg geboren, arbeitet seit vielen Jahren in der evangelischen Kirche und wirkte auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit zwei Jahren ist sie im Zentrum Oekumene Referentin für die Partnerkirchen in Europa und den USA sowie für das Programm «Hoffnung für Osteuropa». Zu ihren jüngsten Projekten gehören die Arbeit an aktuellen Fragen von Frieden und Versöhnung in Europa, die Vernetzung der europäischen kirchlichen Partnerschaften und die Neuausrichtung des Programms «Hoffnung für Osteuropa».

Schnepel setzt sich aktiv für ökumenische Beziehungen ein und pflegt Kontakte zur Hessischen Landesvertretung in Brüssel und zu kirchlichen Einrichtungen dort, etwa zur Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME). Aus ihrer früheren Tätigkeit als Studienleiterin für das Ressort Nachhaltigkeit an der Evangelischen Akademie Hofgeismar bringt sie ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Klimaschutz, nachhaltiger Entwicklung, globalem Lernen und Postkolonialismus für die Ökumene mit.

Christina Schnepel hat Evangelische Theologie in Marburg, Basel und Hamburg studiert und verbrachte ein Studienjahr in Rom. Nach Gemeindepfarrstellen im Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen (EKKW) war Schnepel seit 2009 in verschiedenen Funktionen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Diakonie Hessen und in internationalen Kontexten tätig. Als Auslandspfarrerin der EKD betreute sie die deutschsprachige evangelische Gemeinde an der Deutschen Botschaft in Moskau. Ihre weitere berufliche Laufbahn umfasste eine landeskirchliche Beauftragtenstelle für Flucht und Migration bei der Diakonie Hessen, wo sie sich mit Asyl-, Integrations- und Migrationsfragen befasste und zwei Jahre beratend für die kurhessische Landeskirche tätig war.

Sie nahm am dreimonatigen Studienprogramm der EKHN und EKKW an der Near East School of Theology (NEST) in Beirut/Libanon teil. Sie ist Mitglied der Konferenz Diakonie und Entwicklung, hat die EKHN 2024 als Delegierte bei der Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien, vertreten und ist Mitglied der Kammer für Mission und Ökumene der kurhessischen Landeskirche.

Zur Person: Detlev Knoche

Detlev Knoche, 1958 in Homberg/Efze geboren, fand bereits im Elternhaus Inspiration für sein späteres Engagement: pietistische Frömmigkeit gepaart mit politischem Engagement für Toleranz und soziale Gerechtigkeit. Das Studium der Evangelischen Theologie in Frankfurt und Marburg prägte ihn nachhaltig, insbesondere ein Praxisprojekt in der Industrie- und Sozialarbeit und die Auseinandersetzung mit lateinamerikanischer Befreiungstheologie, die sein Interesse an globaler Gerechtigkeit und einem ökologisch verantwortlichen Lebensstil weckten.

Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften in Marburg, Vikariat in Steinbach und Albach sowie einem Spezialvikariat im Amt für Mission und Ökumene der EKHN übernahm Knoche ab 1988 vielfältige Aufgaben, zunächst als Gemeindepfarrer in Gießen, später als Regionalbeauftragter für Mission und Ökumene in der Propstei Oberhessen. 2002 wechselte er ins Zentrum Ökumene der EKHN, wo er für die Partnerschaften der EKHN mit Indien, Indonesien und Südkorea zuständig war. Im Jahr 2009 übernahm Knoche die Leitung des Zentrums und führte es 2015 erfolgreich in eine neue Ära als nun gemeinsames Zentrum Oekumene von EKHN und EKKW.

Portraitfoto von Detlev Knoche
Stichwort: Zentrum Oekumene

Das Zentrum Oekumene ist seit 2015 ein Kooperationsprojekt der beiden Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck, das das Gebiet von Hessen, einen Teil von Rheinland-Pfalz einschließlich der Landeshauptstadt Mainz und einen kleinen Teil von Thüringen abdeckt. Die Referentinnen und Referenten des Zentrums sind beratend, bildend und gestaltend tätig in den Bereichen internationale kirchliche Partnerschaften, Weltanschauungsfragen, interreligiöser, interkultureller und interkonfessioneller Dialog, Friedensarbeit, Brot für die Welt und entwicklungspolitische Bildungsarbeit.