Das Motiv zur Interkulturellen Woche 2024 unter dem Motto «Neue Räume»
Kassel / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Sep 2024

Bei der Interkulturellen Woche vom 22. bis 29. September sollen im ganzen Land «Neue Räume» entstehen, in denen sich Menschen begegnen, sich kennenlernen, verstehen und sich vernetzen können. Die Veranstaltenden wollen Räume öffnen, in denen Vertrauen herrscht und ein solidarisches Miteinander gelebt wird. Wo Menschen sich zuhören, ihre Geschichten erzählen und ihre Perspektiven teilen. An vielen Orten wird die Woche auch schon früher im September eröffnet. Rund um den Tag des Flüchtlings am 27. September steht das Anliegen der Woche besonders im Focus.

Beate Sträter, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses, betonte, gerade angesichts des Zulaufs bei Populisten und infrage gestellten Menschenrechten sei es wichtig, Räume zu schaffen «in denen sich Menschen auf Augenhöhe begegnen und kennenlernen können». Präses Latzel betonte, Parolen, Hass und Hetze würden nicht weiter helfen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zerstören. Das Gebet und der Blick auf Gott könne helfen, den Blick
zu weiten. 

Wir stellen ausgewählte Veranstaltungen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck vor oder geben einen Rückblick. Viele weitere Veranstaltungen sammelt die Internetseite interkulturellewoche.de

«Engel der Kulturen» in Kassel

Das internationale Kunstprojekt «Engel der Kulturen» gilt als ein Symbol für Toleranz, interkulturellen Dialog und ein Miteinander der Religionsgemeinschaften. Der Kreis als Symbol der Ewigkeit steht für alle Religionen der Welt, die Skulptur vereint die drei Symbole des Judentums, des Christentums und des Islam. Mit dem Kunstwerk soll der Wunsch nach einem Zusammenleben in Gleichberechtigung und friedlicher Verbundenheit ausgedrückt werden.

Am 18. September kommt das Kunstprojekt nach Kassel. Oberbürgermeister Sven Schoeller, Vertreterinnen und Vertretern von Religionsgemeinschaften sowie Schülerinnen und Schüler beginnen die Aktion um 11 Uhr auf dem Friedrichsplatz. Bei der öffentlichen Veranstaltung kann jeder und jede dabei sein. «Engel der Kulturen» ist ein Kunstwerk, welches die Kunstschaffenden Carmen Dietrich und Gregor Merten 2007 gemeinsam erschaffen haben. Seit 2008 bringen sie es in die Öffentlichkeit. Kassel ist die 145. Stadt, in der Engel als Symbol für Frieden, Dialog und Toleranz verlegt werden. Weitere Informationen zur Aktion beim Evangelischen Forum Kassel... 

Live-Musik, Köstlichkeiten aus unterschiedlichen kulturellen Traditionen und Zeit für Gespräche prägen dann ein Fest ab 16 Uhr, das von der Evangelischen Kirchengemeinde Kassel-Mitte in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit und der Migrant:innen-Selbstorganisation «All In» auf die Beine gestellt wird. Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller wird das Fest vor der Karlskirche  eröffnen.

Online-Reihe zu postkolonialer Bibellese

Das Referat Erwachsenenbildung bietet im Rahmen «Neue Räume» der Interkulturellen Woche eine Online-Reihe unter dem Titel «Mit welcher Brille lese ich? Postkoloniales Bibellesen» an. Interessierte sich dabei anderen Blickwinkeln auf altbekannte Bibeltexte eröffnen. Das Referat konnten als Referenten Dr. Werner Kahl, Pfarrer der Stadtkirchengemeinde Hanau, gewinnen, über eine profunde Expertise in der interreligiösen und postkolonialen Arbeit mit Bibeltexten verfügt. Termine: 26. September, 10. Oktober und 6. November jeweils von 19 bis 21 Uhr über die Video-Plattform Zoom. Anmeldung bei Sabine Schött, Fachreferentin für Frauenbildung und Diversity.

Interkulturelle Wochen in Marburg bis Oktober

Auch in Marburg kann die Vielfalt der Kulturen entdeckt und erlebt werden. Die Die Veranstaltungen zur Interkulturellen Woche bieten bis Oktober Gelegenheit, gemeinsam über Themen der Vielfaltsgesellschaft zu diskutieren und Zeichen
für ein gelingendes und solidarisches Miteinander zu setzen. Die interkulturellen Wochen in Marburg werden von Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft gestaltet, die Räume der Begegnung für Vielfalt und Gleichberechtigung schaffen und eine Gesellschaft ohne Rassismus und Diskriminierung miteinander gestalten möchten. Zur Programmübersicht…

Zahlreiche Veranstaltungen in Hanau

In Hanau hat die Stadt gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis zahlreiche Veranstalterinnen und Veranstalter für die Aktion gewinnen können, die ein  spannendes Programm mit über 40 Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben.  Die Vielfalt der Formate reicht von interkulturellen Festen, Ausstellungen und Vorträgen über gemeinsames Kochen bis hin zu Workshops, Lesungen, Film-, Musik- und Theateraufführungen. Alle gemeinsam setzen ein Zeichen für Toleranz und friedliches Zusammenleben. Zur Programmübersicht…

Septemberfeste in Dörnigheim und Fulda

Bereits am 14. September 2024 wurde im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim das Septemberfest gefeiert. Es ist seit über 40 Jahren ein Fest der kulturellen Vielfalt in und um die Evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim. Veranstaltende und Teilnehmende setzen ein deutliches Zeichen für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen. Neben kulinarischen Köstlichkeiten aus vielen verschiedenen Ländern gibt es jedes Mal ein buntes Bühnenprogramm mit Musik und Tanz.

In Fulda bildete ebenfalls am 14. September ein Fest für Vielfalt, Toleranz und Austausch den Auftakt für die Interkulturelle Woche in der Stadt. Bis zum 3. Oktober legen die Veranstaltenden den Fokus auf die kulturelle Vielfalt der Stadt. Bereits zum dritten Mal sind Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, die facettenreichen kulturellen Ausdrucksformen zu erkunden und Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen zu schaffen. Zum Bericht bei Osthessen-News…

Der Animationsfilm erklärt, wo die Interkulturelle Woche herkommt, was ihre Ziele sind und was während der Woche eigentlich passiert.

Bundesweite Eröffnung in Saarbrücken

Die bundesweite Eröffnung der Interkulturellen Woche wird in diesem Jahr in Saarbrücken gefeiert. Am 21. September wird die Aktionswoche mit einem «Fest der Vielfalt» und einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst auf dem Tbilisser Platz eröffnet, kündigte die Evangelische Kirche im Rheinland am Montag in Düsseldorf an. Den Gottesdienst gestalten der rheinische Präses Thorsten Latzel, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis und Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen.

Die Interkulturelle Woche

Die Interkulturelle Woche findet seit 1975 jährlich Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Die Initiative soll den interkulturellen Dialog und ein friedliches, respektvolles Zusammenleben stärken. Sie wird getragen von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. In fast 700 Städten und Gemeinden gibt es den Angaben zufolge rund 5.000 Veranstaltungen. Der nationale «Tag des Flüchtlings» am 27. September ist Bestandteil der Aktionswoche.

«Offen für Vielfalt»

«Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» ist ein regionales Bündnis  von Organisationen, Vereinen und Unternehmen, die sich besonders in Kassel und Nordhessen für Vielfalt in all ihren Dimensionen sowie gegen jegliche Ausgrenzung von Menschen in der Gesellschaft und Arbeitswelt einsetzen. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck trat dem Bündnis 2021 offiziell als Kooperationspartnerin bei.