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Beim Jungfrau-Marathon in der Schweiz gelang Laura Hottenrott 2021 der Sieg.

Beim Jungfrau-Marathon in der Schweiz gelang Laura Hottenrott 2021 der Sieg.

Kassel / Celia Baumgart, blick in die kirche
Veröffentlicht 27 Jun 2025

Der Boden unter ihren Schuhen ist noch weich vom nächtlichen Tau, es riecht nach Erde und Frühling. Keine Musik, keine Uhr am Handgelenk. Nur der eigene Atem, der Rhythmus der Schritte und die Gedanken, die kommen und gehen. Laura Hottenrott läuft. Zwei Stunden, allein mit sich, der Natur.

Für ihr Training braucht die 33-jährige Mittel- und Langstreckenläuferin aus Kassel Zeit – viel Zeit. Morgens laufen im Wald, dann die Arbeit mit Studierenden, später noch Rad fahren. Ein durchgetakteter Alltag, in dem Zeit dennoch zur Nebensache werden kann. «Ich bin sehr ausgeglichen und mache gerne nur eine Sache, ohne Multitasking.» Das helfe ihr auch, mentale Stärke aufzubauen, die bei Langstreckenläufen wichtig sei.

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris lief sie den Marathon in 2:31:19 Stunden – Rang 38. Bei Hitze und schwierigen Bedingungen bewies sie Ausdauer und Willenskraft.

Anders als beim 100-Meter-Lauf gehe es in ihren Disziplinen nicht unbedingt um Sekunden. Aber auch diese könnten manchmal entscheidend sein. «Auf so einer langen Strecke fragt man sich dann schon: Wo sind diese Sekunden geblieben?» Aber sie hat gelernt, solche Täler zu akzeptieren. «Wenn man älter wird, weiß man, dass es wieder bergauf geht.»

«Man läuft nicht gegen die Uhr, sondern gegen sich selbst.»
Laura Hottenrott

Wenn es im Sommer zu heiß für den Straßenlauf wird, zieht es Laura Hottenrott in die Berge. Den Takt der Straße tauscht sie gegen ihre Intuition. «Man läuft nicht gegen die Uhr, sondern gegen sich selbst und gegen den Berg», sagt sie. Jeder Anstieg sei anders, jede Strecke eine neue Herausforderung.

Ihr nächstes Ziel: die Deutsche Meisterschaft im Berglauf am Nebelhorn. Vielleicht danach der Zermatt-Marathon und der legendäre Jungfrau-Marathon: 42 Kilometer – aber mit fast 2.000 Höhenmetern. «Das dauert natürlich länger als auf der Straße, aber es ist einfach atemberaubend.» Es sind nicht nur die Berge, die sie begeistern, sondern auch die Menschen: Alphornbläser am Wegrand, Zuschauer in den kleinen Dörfern, die alle anfeuern aus Respekt vor der Leistung. Gerade die Älteren kennen «ihre» Berge. In solchen Momenten spürt Hottenrott ein «inneres, warmes Glücksgefühl». Dankbarkeit, da laufen zu dürfen, wo die Natur so einzigartig ist.

Ihr Glaube an Gott, verrät Hottenrott, stärke ihr Vertrauen, dass vieles im Leben seinen Weg findet – auch über Umwege. Klar, genieße sie es zu siegen, doch gerade Niederlagen blieben ihr manchmal in besserer Erinnerung, um daraus Kraft zu schöpfen.

Es sind diese Balanceakte zwischen Leistung und Loslassen, zwischen Ziel und Gegenwart. Und ein Weg, der – auch wenn er steil ist – immer wieder nach oben führt.

Das Titelblatt "Alles hat seine Zeit" der Magazin-Ausgabe zeigt ein Uhrwerk
«Alles hat seine Zeit» als E-Paper

Mit Höflichkeit, Freundlichkeit und Respekt möchte ZDF-Star Horst Lichter seine Zeit füllen. Das sagte er im großen Interview mit dem aktuellen blick in die kirche-Magazin. Das Titelthema «Alles hat seine Zeit» greift ein Bibelwort aus dem Alten Testament auf – und ist dennoch hochaktuell, wie die Beiträge im Heft zeigen: Wann ist die richtige Zeit für Ehe und Kinder? Wie nutzt man die Zeit im Alter am besten? Wie prägen Jahreszeiten und Wetter den Zeitplan in der Landwirtschaft? Und welches Verhältnis zu Minuten und Sekunden hat Weltklasseläuferin Dr. Laura Hottenrott?

Diese und viele andere Fragen greift das Magazin auf. Leserinnen und Leser erfahren außerdem, was es mit dem «Stunden-Nachschlag» auf sich hat, wo mehr als 30 Turmuhrwerke ticken – und an welcher Kirche gleich sechs Sonnenuhren angebracht sind. Vorgestellt wird auch die imposante Kaufunger Stiftskirche, die genau 1.000 Jahre alt ist. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit der Kinderbuchheldin Momo und ihrem Kampf gegen die Zeitdiebe – sowie einen vertiefenden Blick in die Bibel.

Das blick in die kirche-Magazin erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 225.000 Exemplaren als Beilage der regionalen Tageszeitungen in Kurhessen-Waldeck. Es bietet Interviews, Reportagen, geistliche Impulse sowie Lebenshilfe und Ratgeberthemen – ergänzt durch ein beliebtes Preisrätsel.