Kurz vor dem Schlafen kommen die Gedanken. In der Sekunde der Schwebe, nur ein Moment vor dem Abdriften in die Dunkelheit, plumpse ich unsanft auf den Rücken einer Karussellfigur. Erst dreht sich das Gefährt nur langsam, dann immer schneller: Die Versäumnisse des Tages, die Peinlichkeiten der Vergangenheit und die Sorgen vor der Zukunft, alle stürzen sie zugleich auf mich ein: Ich sitze fest im Sattel des Gedankenkarusells: das ungnädigste aller Fahrgeschäfte.
In Zeiten des Wandels dreht sich das Gedankenkarussell bei mir besonders ungnädig und rasant. Denn die Ungewissheit der Zukunft füttert die schlechten Fantasien und die Versagensängste. Die Sorge, am Ende allein zu sein. Die Angst vor dem Verlust.
Doch leider kann man der Veränderung nur schwer aus dem Weg gehen. Eben, weil die Zukunft ungewiss ist. Das gilt für die Gesellschaft gleich wie für die Kirche. Doch dürfen die Sorgen nicht dazu führen, dass man aufhört zu hoffen. Der 139. Psalm kann dabei helfen, mit neuem Mut an der Zukunft zu arbeiten:
